Kolumne

Waidmannsheil 2024


30. Januar 2024 , Carsten Moritz


Auch Platz, Natur und Neugolfer benötigen eine gewisse Hege
Auch Platz, Natur und Neugolfer benötigen eine gewisse Hege | © golfsupport.nl/Kathryn Riley

Golfmentor Carsten Moritz sieht Parallelen zwischen Golf und Jagd.

Willkommen im neuen Golfjahr! Sie als Golfer sind sicherlich schon dabei, die Planungen für das neue Jahr voranzutreiben. Golfanlagen sowieso. Während Anlagenverantwortliche gleich mehrere Baustellen am ersten Tee beackern, sind es bei uns meist persönliche Ziele, wie beispielsweise Golfreisen oder sportliche Entwicklung.

Ich selbst beschäftige mich übrigens seit kurzem nicht nur mit dem Thema Golf, sondern auch mit der Jagd. Beruflich bedingt. Nicht, dass ich den Jagdschein machen möchte, aber der Einstieg in die für mich neue Thematik war sehr interessant. Interessant deswegen, weil es zum Thema Golf einige Parallelen gibt und der Blick über den Tellerrand immer lohnt. Ich gebe zu, dass ich hier selbst noch auf der Leiter stehe, aber die ersten Blicke und Feststellungen waren durchaus sehr spannend. Glauben Sie nicht? Bitteschön!

Die Jagd nach dem Birdie, Par oder dem zu bejagenden Wild hat beiderseits eine lange Tradition. Wie der Golfsport mit seinen Regeln verbunden ist, so ist die Jagd sogar gesetzlich geregelt. Zur Ausübung des Golfsports in Deutschland benötigt man genauso eine Prüfung, wie zur Jagd die Jägerprüfung und den Jagdschein. Interessant für Golfer und Anlagenverantwortliche ist die Verpflichtung des Jägers zur Hege. Leiten wir die Hege von Tier und Natur auf den Golfsport ab, könnte eine erweiterte Hegepflicht des Golfers durchaus Sinn machen. Platz, Natur und Neugolfer benötigen besondere Aufmerksamkeit und Maßnahmen für das weitere Fortbestehen.

Der Begriff des Ansprechens ist übrigens in beiden Genres vorhanden und natürlich von unterschiedlicher Bedeutung. Während der Ball kurz nach dem Ansprechen dynamisch in Bewegung gesetzt wird, ist es bei den Jägern offensichtlich nicht so, dass es automatisch zum Schuß kommt. Beobachten, Einschätzen und Bewerten ist erst einmal wichtiger als der Rest. Angeschossenes Wild verschwindet meist genauso im unwegsamen Gelände wie ein Power-Slice im Wald. Jäger und Golfer suchen beide bedächtig nach dem verlorenen Gut. Die Drei-Minuten-Regel kennt der Jäger dagegen nicht.

Was mir in diesem Bereich ebenfalls noch aufgefallen ist, ist die bewusste und starke Wertschätzung von Tier und Natur sowie das Miteinander. Hier kann die Golfwelt sicher noch zulegen, auch wenn vereinzelte Ansätze bereits vorhanden sind.

Ich versichere Ihnen, dass ich kein Jäger werde, aber solche Vergleiche und der Blick über den Tellerrand dürfte für jeden lernbegierigen Menschen hilfreich sein. Und da zählen wir die Golfer und Anlagenverantwortlichen doch zu, oder?

Herzliche Grüße,
Carsten Moritz

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