DGL 2023

Die Damen des GLC Berlin-Wannsee fangen München ab und holen wieder Bronze


6. August 2023 , Matthias Lettenbichler


Alina Bingel (Mitte) machte mit ihrem Sieg in der letzten Partie gegen Münchens Theresa Steinberg die Bronzemedaille für den Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee perfekt - und feierte das bei der Siegerehrung mit ihren Teamkolleginnen und allen mitgereisten Fans gebührend. Foto: DGV / Stefan Heigl
Alina Bingel (Mitte) machte mit ihrem Sieg in der letzten Partie gegen Münchens Theresa Steinberg die Bronzemedaille für den Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee perfekt - und feierte das bei der Siegerehrung mit ihren Teamkolleginnen und allen mitgereisten Fans gebührend. Foto: DGV / Stefan Heigl

Die Spielerinnen des Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee gewinnen erneut das kleine Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft und holen wie schon 2022 die Bronzemedaille in die Hauptstadt. Das Team des Münchener GC unterliegt im Spiel um Platz 3 denkbar knapp mit 4:5 und muss sich erst am letzten Loch der letzten Partie geschlagen geben.

Neustadt an der Weinstraße – Sie waren so nah dran an einer Medaille bei diesem Final Four 2023, und am Ende mussten sie doch mit leeren Händen nach Hause fahren. Die Spielerinnen des Münchener GC haben Edelmetall dabei gleich zweimal nicht nur um die sprichwörtliche, sondern tatsächlich um Haaresbreite verpasst. Einmal im Halbfinale, als sie dem Titelverteidiger Hamburger GC mit dem denkbar knappsten Ergebnis und erst am fünften Extra-Loch des Stechens unterlagen, Lip-out-Putts inklusive. Und tags darauf im Bronze-Match, als alles schon nach einem knappen aber hart erkämpften Sieg für das Team des MGC-Trainers Pascal Proske aussah gegen den Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee, so lange zumindest, bis Alina Bingel im strömenden Regen dieses Sonntagnachmittags auf den letzten Löchern ihrer Partie gegen Theresa Steinberg noch einmal zur absoluten Höchstform auflief, den Zwei-Schläge-Rückstand auf ihre Gegnerin egalisierte, am 17. Loch in Führung ging und die Partie schließlich erneut an Bahn 9 des GC Pfalz die Bronzemedaille für die Hauptstädterinnen perfekt machte.

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Für die Siegerinnen des Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee und ihren Trainer Mario Hansch muss sich das kleine Finale dabei wie ein Déjà-vu angefühlt haben: Auch im letzten Jahr machten die Berlinerinnen die Bronzemedaille auf dem 9. Grün des Golf-Club Pfalz perfekt, schickten damals das Team des GC München-Valley mit leeren Händen nach Hause. Auch diesmal spitze sich der Kampf um Rang 3 zu auf die letzte Partie und aufs letzte Loch, und eine beeindruckende Energieleistung von Alina Bingel, die das gesamte Team des Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee für großen Einsatz belohnte.

Einsatz und Kampfgeist

„Hier wieder eine Medaille zu gewinnen, ist großartig, aber uns war vor allem wichtig, dass wir uns heute noch einmal mit vollem Kampfgeist präsentieren und alles geben“, kommentierte Mario Hansch denn auch die Vorstellung seines Teams in der Partie um Platz 3. Zwei Tage lang hatte er seine Spielerinnen am Fairwayrand begleitet, als aufmerksamer Beobachter, wenig verbal, zuweilen mit Blicken und Nicken gecoacht. Im Halbfinale musste er die Überlegenheit der Spielerinnen des GC St. Leon-Rot anerkennen, als seine Spielerinnen zu viele Partien viel zu früh abgaben. Da fielen keine Putts, und nicht jeder Drive traf das Fairway des anspruchsvollen Parkland-Course des GC Pfalz.

Aufstehen, Krönchen zurechtrücken und wieder angreifen war angesagt für die Bronze-Partie am Sonntag – und die Berlinerinnen waren vorgewarnt: Die Spielerinnen des Münchener GC waren vielleicht mit den wenigsten Vorschusslorbeeren und als Underdog aus dem tiefen Süden der Republik angereist, hatten aber in ihrem Halbfinale die Titelverteidigerinnen des Hamburger GC an den Rand einer Niederlage gebracht und damit eine mehr als eindrucksvolle Visitenkarte abgegeben.

Wie stark die Münchnerinnen tatsächlich waren, bekam Berlin gleich am Sonntagmorgen in den Vierern zu spüren: Mit 3&2 schickten Marie Coors und Lilly Dullinger das Berliner Duo Catharina Lohoff/Emily Krause vorzeitig zurück ins Clubhaus, Julia Neumann und Lavinia Bürger mussten sich im Duell mit Aline Brede und Theresa Steinberg sogar mit 4&2 geschlagen geben. Alexandra Försterling und Rosalie Stadler setzten sich mit 2 Auf gegen Vicki Troeltsch und Sydney Marie Harz durch und betrieben erfolgreich Schadensbegrenzung, doch die Münchnerinnen gingen mit einem 2:1 in die Einzel.

Gleichstand nach acht Matches

Sollte Bronze wie schon 2022 in die Hauptstadt gehen, galt es für das Team von Trainer Mario Hansch, nun eine Schippe draufzulegen. Und das taten seine Schützlinge: Catharina Lohoff knüpfte an ihre exzellente Form der letzten Monate an und setzte sich im Auftakt-Match mit 3&2 gegen Aline Brede durch. Alexandra Försterling gestaltete Match 2 im Eiltempo gegen Marie Coors erfolgreich (5&4) und Rosalie Stadler setzte sich ebenfalls vorzeitig mit 3&1 gegen Emma Jaczkovics durch. Und weil Münchens Vicki Troeltsch ihr Duell gegen Emily Krause mit 2&1 gewonnen und Lilly Dullinger ihrer Kontrahentin Julia Neumann beim 6&5 keine Chance gelassen hatte, stand es nach insgesamt acht Partien dieses Finaltags 4:4. Dramatik pur, denn alles hing nun vom Ausgang des Matches zwischen Alina Bingel und Theresa Steinberg ab.

Deren Final-Four-Geschichte 2023 konnte bis dahin nicht unterschiedlicher sein: Alina Bingel war am Samstag zweimal im Einsatz, verlor aber beide Partien und war im Sonntags-Vierer nicht nominiert. Theresa Steinberg hatte für den Münchener GC am Vormittag im Vierer gepunktet und tags zuvor ein grandioses Match gegen die Hamburgerin Susanna Brenske gespielt, bei dem sie den MGC mit sensationellen Putts ins Stechen brachte. Im entscheidenden Einzel um Bronze wogte die Partie der beiden Spielerinnen hin und her, mal lag Theresa Steinberg ein oder zwei Löcher Auf, mal Alina Bingel. Bis zur Zielgeraden, den Löchern 7, 8 und 9 des GC Pfalz – das Bronze-Match war an der 10 gestartet worden – sah zunächst Theresa Steinberg wie die Siegerin aus. Sie lag 2 Auf und ließ die zahlreich am Fairwayrand versammelte Entourage des Münchener GC von Bronze träumen.

Die Regenkönigin

Doch dann setzte der Regen ein, der schon den ganzen Tag über am Horizont lauerte, heftiger Wind kam hinzu, und Alina Bingel zeigte ihr großes Kämpferherz: Mit Lochgewinnen in Serie holte sie auf, ging nach einem grandiosen Putt an der 17 mit einem Punkt Vorsprung aufs 18. Tee und jubelte wenige Minuten später mit ihrem Team über die erfolgreiche Verteidigung der Bronzemedaille.

„Das Glück war heute auf unserer Seite und wir sind für die Tüchtigkeit belohnt worden“, konstatierte Berlins Trainer Mario Hansch, den die Einstellung und der Siegeswille seines Teams beeindruckten – und die Nervenstärke von Alina Bingel: „Wer so einen Druck aushält, wenn alle mitlaufen, der hat auch verdient, zu gewinnen.“

Wobei gewinnen auch das nächste Stichwort für den Trainer des G&LC Berlin-Wannsee ist, denn bei aller Freude über die zweite Bronzemedaille in Folge ist für Hansch klar: Im nächsten Jahr soll wieder einmal die Goldmedaille her. Zweimal gelang das den Hauptstädterinnen bisher, 2015 und 2019, in der Saison 2018 war es die Silbermedaille, und Bronze steht nun insgesamt bereits fünfmal in den Club-Annalen (2013, 2016, 2017, 2022, 2023). Hansch: „Die Mannschaft ist zwar heute total happy über Bronze, aber die wollen immer Gold; das wollen die Spielerinnen, das wollen wir Trainer, und das will auch der Club, der uns unterstützt. Insofern freuen wir uns heute wahnsinnig über Bronze, schauen aber gleichzeitig nach oben und voraus.“

Gold im Blick

Vorstellungen, was im Jahr 2024 anders laufen soll, um dieses Ziel zu erreichen, hat der Cheftrainer der Damen des G&LC Berlin-Wannsee auch schon – auch wenn Details noch streng geheim sind: „So ein Wochenende und solche Matches bringen einem Coach ja auch sehr viele Erkenntnisse, wie man Dinge noch besser machen kann Ich habe jetzt schon drei oder vier sehr gute Ideen fürs Training im Winter, wie wir Dinge noch besser machen können. Denn wir wollen immer besser werden.“ Und im August 2024 im GC München-Riedhof Gold gewinnen.

Wie der Wettbewerb 2024 ausgehen wird, steht freilich noch in den Sternen, wobei schon sicher ist: Ein Team mit ziemlicher unkomplizierter Anreise zum Golfclub München-Riedhof, ein idyllischer Weiler südlich von München, eingebettet in die hügelige bayerische Voralpenlandschaft und kaum ein 3er-Eisen von der reißenden Isar entfernt, will seinen Hut mit Sicherheit wieder in den Ring werfen, wenn es im August nächsten Jahres um die Medaillenvergabe geht: Der Münchener GC.

Der hat seine Heimat in Straßlach-Dingharting, keine zehn Autominuten vom Riedhof entfernt, und das Team von Trainer Pascal Proske hat beim Final Four 2023 in der Pfalz eine derart beeindruckende Visitenkarte abgegeben, dass die Münchnerinnen bei einem möglichen Beinahe-Heimspiel im nächsten Jahr garantiert nicht als Underdog gehandelt werden.

Als Nummer 2 der 1. Bundesliga Süd der Damen hatten sich die Spielerinnen des Münchner Vorzeige-Clubs, der über eine der größten Golf-Jugendabteilungen in Deutschland sowie eine exzellente 27-Löcher-Anlage verfügt, für das Final Four qualifiziert, am fünften Spieltag auf dem eigenen Platz das Duell mit dem Stuttgarter Golfclub Solitude für sich entschieden und erstmals seit 2018 wieder das Finalwochenende der Deutschen Golf Liga erreicht. Damals hatte es auf dem Platz des Kölner GC im Halbfinale eine knappe 4:5-Niederlage gegen die späteren Siegerinnen des Hamburger GC gegeben, und im kleinen Finale ein deutliches 2:7 gegen die Spielerinnen des GC St. Leon-Rot. Im folgenden Jahr – ohne Beteiligung Münchens beim Final Four – wurden die Kraichgauerinnen Deutscher Mannschaftsmeister, und der Münchener GC holte am Saisonsende postwendend deren Meistertrainer Pascal Proske an die Isar. Der Auftrag: Den MGC kurzfristig wieder ins Final Four zu bringen und mittelfristig wieder konkurrenzfähig zu machen für den Kampf um den DM-Titel.

Höheres Leistungslevel

Was genau unter kurz- und mittelfristig zu verstehen ist, wurde im MGC nicht vollständig ausformuliert, in jedem Fall aber leistete Pascal Proske fortan akribische Aufbauarbeit. Unterstützt von einer staken Jugendabteilung und Sportdirektor Philip Stangassinger sowie einer absolut Leistungssport-affinen Mitglied- und Vorstandschaft, verjüngte der Headcoach der Münchener Damen das Erstliga-Team radikal, gab AK-14- und AK-16-Spielerinnen eine Chance und führte das gesamte Team aufs nächsthöhere Leistungslevel.

Die Zwangspause der Liga im Jahr 2020 kam dem Coach dabei nicht ungelegen. „Wir konnten dadurch ein Jahr lang in Ruhe mit den jungen Spielerinnen arbeiten, ohne uns sofort dem Wettkampf stellen zu müssen“, so Proske. 2021 und 2022 folgte mit den Plätzen 4 und 3 der Abschlusstabelle der 1. Bundesliga Süd jeweils der sichere Klassenerhalt, und im Frühjahr 2023 formulierte Pascal Proske erstmals als Saisonziel: „Wir wollen ins Final Four!“

Dass dann, nachdem dies mit einer starken Saison 2023 erreicht war, in der Pfalz möglichst auch eine Medaille hersollte, ist selbstredend, und ist es ist sicher keine Übertreibung, nach dem Final Four in Neustadt an den Weinstraße festzustellen: So knapp wie diesmal der Münchener GC ist in der zehnjährigen DGL-Geschichte noch kein Team an Edelmetall vorbeigeschrammt.

Jahrhundert-Paraden

Der Club, der das Finalturnier 2013, im Gründungsjahr der DGL, auf dem Platz des G&LC Berlin-Wannsee nach einem denkwürdigen Stechen gegen das Team des GC St. Leon-Rot gewonnen und Deutscher Mannschaftsmeister geworden war, und 2015 noch einmal Vizemeister, hatte den Ball in diesem Jahr im GC Pfalz zweimal, um mal kurz die Sportart zu wechseln, auf dem Elfmeterpunkt, und zweimal zeigte die gegnerische Keeperin eine Jahrhundert-Parade.

Kapitel 1 des Dramas in zwei Akten: Im Halbfinale gegen die klar favorisierten Titelverteidigerinnen aus Hamburg leisten sich die Münchnerinnen einen völligen Fahlstart, liegen nach den Vierern 0:3 zurück und sehen wie Kanonenfutter aus, als es in den Einzeln des Nachmittags zunächst so weiter geht. Doch dann kämpfen die Münchnerinnen. Und drehen – zunächst – die Partie: Annabelle Sapper holt den Rückstand gegen Emilie von Finckenstein auf und mit 2&1 den ersten Punkt für München. Vicki Troeltsch gegen Maike Schlender, Lilly Dullinger gegen Viktoria Maria Hund und Aline Brede gegen Hannah-Leonie Karg ziehen alsbald nach und sorgen immer wieder für Jubel bei den Münchner Fans. Zwar muss Marie Coors ihr Match gegen Christin Eisenbeiß mit 3&1 abgeben, aber nach fünf Einzeln liegen beide Teams gleichauf mit 4:4, und eine kleine Sensation bahnt sich an!

Nun ist es an den Hamburgerinnen, Nervenstärke zu zeigen, und dafür ist Susanna Brenske bekannt, die die letzte Partie des Halbfinals gegen Münchens Theresa Steinberg bestreitet. Die beiden Youngster liefern sich ein packendes Duell, lochen ihren Ball abwechselnd aus zwei, sechs und acht Metern zum Birdie, die Führung wechselt ständig, und als Theresa Steinberg an der 17 mit einem Weltklasse-Putt punktet und an der 18 ebenso mit einem Birdie-Putt aus drei Metern großartig vorlegt, sind das Finale und die Silbermedaille greifbar nahe; Susanna Brenske muss ihren Putt an der 18 aus fünfeinhalb Metern ebenfalls zum Birdie lochen, um ihr Team noch ins Stechen zu bringen. Und sie schafft das fast Unmögliche!

Drama in zwei Akten

Womit Kapitel 2 des Dramas in zwei Akten beginnt – das Drei-Frau-Stechen an den Spielbahnen 1 und 18 des Golf-Club Pfalz, zu dessen Protagonistinnen Münchens Vicki Troeltsch und Hamburgs Christin Eisenbeiß werden sollten. Bereits am ersten Extra-Loch ist für Münchens Lilly Dullinger gegen Hannah-Leonie Karg Endstation, Annabelle Sapper eliminiert ihrerseits die Hamburgerin Susanna Brenske. Troeltsch und Eisenbeiß teilen die ersten vier Extra-Löcher, die jeweils auf Bahn 1 gespielt werden, inklusive Birdies und Lip-outs, ehe DGV-Turnierchef Sven Hahnl auf die deutlich selektivere Bahn 18 zum fünften Mal zum Duell bittet. Hier verzieht Vicki Troeltsch ihren Abschlag unglücklich rechts in einen der erhöhten Rough-Sand-Bunker und muss Christin Eisenbeiß und dem Hamburger GC wenige Minuten später zum Einzug ins Finale gratulieren. Randnotiz zu Vicki Troeltsch: Die erfahrenste Spielerin des Münchener GC war bereits 2013 am Start, als der MGC im Gründungsjahr der Deutschen Golf Liga das Final Four für sich entschied, auch damals gab es ein Stechen, gegen St. Leon-Rot, und mit dem besseren Ende für die Münchnerinnen.

Tags darauf folgt der zweite Akt des Dramas, als Alina Bingel den Damen des G&LC Berlin-Wannsee mit einem sensationellen Finish die Bronzemedaille sichert und die Münchnerinnen leer ausgehen lässt.

Eine ohne Frage herbe Niederlage, der jedoch ein Mann auch Positives abgewinnen kann: Pascal Proske, der Cheftrainer der Damen des Münchener GC. „Das was unsere Truppe in diesem zwei Tagen gelernt hat, dafür brauchen andere Mannschaften mehrere Jahre und mehrere Jahre Final Fours! Diese Situationen und diese wahnsinnigen Erfahrungen mitzunehmen, ist so unfassbar wertvoll. Wir haben in den beiden Matches gegen Hamburg und Berlin so viel gelernt, das kann man nicht mit Geld und tatsächlich auch nicht mit Medaillen aufwiegen. Natürlich hätten wir gerne eine Medaille gehabt; aber ich glaube, was wir an Erfahrungen aus diesem Wochenende mitnehmen können, ist am Ende so viel mehr wert. Wir sind maximal stolz auf das, was die Mädels geleistet haben, und auf das, was wir da abliefern konnten! Und wir trauern auch nicht! Natürlich sind wir leicht angenervt darüber, wie das ausgegangen ist, aber wir sind nicht enttäuscht! Dafür haben wir uns zu sehr reingehängt und alles gegeben. Man kann nicht enttäuscht sein, wenn man alles gibt. Man kann allenfalls ein bisschen angenervt sein, wenn das, was man gegeben hat, am Ende so knapp nicht gereicht hat“, so der Münchener Damencoach.

„Wir haben eine Matchplay-Mannschaft!“

„Alle haben bis auf den letzten Tropfen alles reingelegt. Das ist es auch, was mich an diesem Wochenende so begeistert hat: Nicht nur, dass wir den zu der Zeit amtierenden Deutschen Meister Hamburger Golfclub mit unserer Aufholjagd in den Einzeln ins Schwitzen bringen konnten, und zwar so sehr, dass sich die Hamburgerinnen mit einem Birdie-Putt auf der 18 ins Stechen retten mussten, sondern auch, das wir gegen Berlin-Wannsee, einen weiteren ehemaligen Deutschen Mannschaftsmeister, die Partie bis kurz vor Schluss im Griff hatten, vorne lagen und gehörigen Druck aufbauen konnten. Ich denke, davon war keine der beiden Mannschaften ausgegangen. Wir sind definitiv als Underdog angereist, und es ist einfach unfassbar, was meine Spielerinnen da abgeliefert haben! Ich kann fast sagen: Wir haben eine Matchplay-Mannschaft und müssen Zählspiel noch üben! Wenn wir in den nächsten Jahren in der DGL das im Zählspiel abliefern, was wir an diesem Wochenende im Matchplay abliefern konnten, dann freue ich mich auf zukünftige Final Fours!“

Seine Spielerinnen, ist Proske überzeugt, „wissen, was sie geleistet haben. Ich bin mir sicher, dass dieses Final Four mit all den Situationen und all den Emotionen, die wir da erleben konnten, die ganze Mannschaft nur noch hungriger gemacht hat, da oben stehen zu wollen. Von daher: Vielleicht war auch alles genau richtig so! Wir blicken jedenfalls in die Zukunft. Wir waren richtig gut aufgestellt und hatten ein sehr cooles Support-Team dabei, sehr viele Helfer, Betreuer und Fans, die mit uns in die Pfalz gefahren sind. Alle freiwillig und alle ehrenamtlich – es ist unglaublich, wie alle hinter uns gestanden und alles gegeben haben. Das war einzigartig, und für mich war das ein ganz besonderes Final Four – völlig unabhängig von der Platzierung.“

Damit das Final Four 2024 dann auch inklusive Platzierung zu einem ganz besonderen Turnier und Erlebnis wird, werden die Spielerinnen des Münchener GC ab sofort wohl öfter mal ein paar Matchplay-Runden spielen, drüben bei den Nachbarn des GC München-Riedhof. Die Anreise ist unkompliziert.

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