Natur

Bruterfolg beim Steinkauz


27. Juni 2023 , Petra Himmel


Steinkauze schätzen den Lebensraum Golfplatz
Steinkauze schätzen den Lebensraum Golfplatz | © P.Himmel

Nachwuchs bei den Steinkauzen: Vier graue Jungvögel finden sich seit Juni im Nest der Voliere auf der Anlage des G&CC Seddiner See.

Erneut ist ein Bruterfolg bei Deutschlands größtem Projekt zur Förderung von Steinkauzen geglückt. Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung  versucht seit 1992, den kleinen Eulenvogel, der in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, auf einem insgesamt 6.000 Hektar großen Gelände wieder anzusiedeln, dem Naturpark Nuthe-Nauplitz.

Steinkauze schätzen den Lebensraum Golfplatz. Das kann man zum Beispiel auch der Golfanlage Kirchheim-Wendlingen in Baden Württemberg sehen, wo sich Steinkauz-Röhren relativ nah an Abschlagsbereichen befinden. Trotzdem erzielt auch dieser Club seit Jahren immer wieder Bruterfolge. 

Was sucht der Steinkauz? Der Vogel ernährt sich in der Regel von kleinen Vögeln oder Säugetieren wie der Maus. Aber auch Reptilien oder Amphibien gehören zu seiner Nahrung. Aufgrund der zunehmenden Versiegelung von Flächen ist auch die Nahrungszufuhr für die Vögel in Deutschland gerade im Umfeld von Städten beschränkt. Auf Golfanlagen aber findet der Steinkauz gerade auf den extensiv bewirtschafteten Flächen viel Nahrung. Im G&CC Seddiner See hat man zur besseren Nahrungsversorgung der Tiere 2018 eine brachliegende Fläche des Golfplatzes extra in eine Pferdewiese umgewandelt. Der Steinkauz bevorzugt nämlich extensive Weidetierhaltung und mag kurzrasige Flächen und Blühwiesen. 

Damit nicht genug: Der Club finanzierte aus Spenden 2015 auch eine Voliere, die jeweils mit einem Brutpaar besetzt wird. Das Greenkeeping-Team übernimmt die Fütterung der Tiere. Tatsächlich gelingt seit 2018 auch immer wieder ein Bruterfolg. Die Jungvögel werden später ausgewildert. 

Im GC Kirchheim-Wendlingen ist man bereits seit 2011 bei der Förderung der Steinkauze aktiv. Hier kooperiert die Golfanlage mit dem NABU Köngen/Wendlingen, der jeweils die Steinkauz-Röhren aufhängt, die Beringung der Jungtiere übernimmt und auch für das Monitoring zuständig ist. Auch auf dieser Golfanlage gilt: Die Vögel schätzen die vielfältigen Landschaftsstruktur, welche die Monokultur ersetzt, die vor dem Bau des Golfplatzes herrschte. 

Vier Jungvögel
Vier Jungvögel | © P.Himmel