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Große Analyse: Wie war Ihr Golfjahr 2023?


17. Dezember 2023 , Felix Grewe


Analysen bringen Klarheit – das gilt für Profis wie Will Besseling (Foto) genauso wie für Amateure.
Analysen bringen Klarheit – das gilt für Profis wie Will Besseling (Foto) genauso wie für Amateure. | © golfsupport.nl/Richard Martin-Roberts

Zeit für Ihren persönlichen Rückblick auf 2023. Zehn Fragen als Leitplanken für eine sachliche Analyse Ihres Golfjahres.

Das Fazit gehört zum Ende eines Jahres wie die guten Vorsätze zum Beginn. Einmal Bilanz ziehen und reflektieren: Was ist gut gelaufen und was weniger? Warum blieben manche Ziele unerreicht – und waren es überhaupt die eigenen und passenden Ziele? Die folgenden zehn Fragen liefern Anregungen zum Zurückschauen. Die Antworten sorgen im besten Fall für Klarheit. Und die ist wichtig, um mit neuer Power und Motivation in die nächste Golfsaison zu starten. 

1) Auf einer Skala von eins (katastrophal) bis zehn (sensationell) – wie bewerten Sie Ihr Golfjahr 2023?

Überlegen Sie nicht zu lange. Kein großes Abwägen. Es geht ja lediglich um eine erste Einschätzung, die Ihnen zeigt, ob es ein eher gutes oder eher weniger gutes Jahr für sie war – aus welchen Gründen auch immer. Dazu später mehr. Also, fühlen Sie kurz in sich hinein und treffen Sie eine Entscheidung. 

2) Werden Sie konkreter: Was hat 2023 besonders gut geklappt und was hat nicht funktioniert? 

Jetzt ist es Zeit, die wichtigsten Erfahrungen der Saison Revue passieren zu lassen. Achten Sie darauf, möglichst wertfrei zu bleiben. Bedeutet: Betrachten Sie die Erlebnisse neutral. Kritisieren Sie sich nicht für das, was schiefgegangen sein mag. Eine sachliche Analyse hat nie etwas mit einer vernichtenden Selbstkritik zu tun. Je mehr Sie nämlich bewerten und beurteilen, desto emotionaler betrachten Sie die Situationen. Das führt meist dazu, dass der klare Blick für die Realität verloren geht. Aus einer schlechten Runde wird so schnell ein vollkommen verkorkster Sommer. 

3) Was haben Sie in den vergangenen zwölf Monaten verbessert? 

Wie auch immer Ihr Jahr aus Ihrer Sicht gelaufen ist: Sie haben sich ganz bestimmt in gewissen Bereichen weiterentwickelt. Vielleicht gibt es einzelne Schläge, bei denen Sie sich heute sicherer fühlen als vor einem Jahr? Möglicherweise spielen Sie inzwischen konstanter? Konzentrieren sich länger? Oder haben gelernt, schlechte Runden schneller zu akzeptieren? 

4) Welche Ziele, die Sie sich vor der Saison gesetzt haben, konnten Sie in diesem Jahr erreichen? 

Schritt eins: Machen Sie sich Ihre Ziele noch einmal bewusst. Was hatten Sie sich vor einem Jahr vorgenommen für diese nun beendete Golfsaison 2023? Vielleicht fallen Ihnen einige Beispiele ein, die im Laufe des Jahres plötzlich in Vergessenheit gerieten? Schritt zwei: Überprüfen Sie nun erst einmal, was Ihnen gelungen ist...  

5) Welche Ziele blieben unerreicht?

... und erst anschließend überlegen Sie, was Sie nicht erreicht haben. Dazu gehört natürlich auch das Erforschen der Gründe. Waren die Ziele zu hochgesteckt? Haben Sie sie während des Jahres aus den Augen verloren? Oder gab es Wichtigeres, das in Ihren Fokus gerückt ist? Auch hier gilt: sachlich analysieren, so wenig wie möglich bewerten.  

6) Noch einmal die Skala von eins bis zehn: Wie viel Freude hatten Sie 2023 beim Golfen? 

Eine der wichtigsten Fragen. Sie sollten immer mal wieder darüber nachdenken. Überprüfen, wie sich Ihre Freude entwickelt, woran Sie Freude haben – und woran weniger. Wenn Sie sich oberhalb einer sieben bewegen, dürften Sie mit sich und Ihrem Lieblingssport grundsätzlich im Reinen sein. Sie liegen irgendwo im Mittelfeld? Denken Sie darüber nach, was Ihnen Freude nimmt – und überlegen Sie, wie Sie unabhängig von Scores und Handicap mehr Freude empfinden können. Sie befinden sich irgendwo ganz weit unten auf der Skala? Erinnern Sie sich: Es ist ein Geschenk, dass Sie überhaupt Golf spielen können... 

7) Wenn Sie die Augen schließen und an Ihre Golfrunden 2023 denken – welcher Augenblick war der schönste? 

Schöne Erinnerungen sind wertvoll. Indem Sie Ihre Aufmerksamkeit auf etwas lenken, das Ihnen gute Gefühle beschert, verändern Sie sofort Ihre Geisteshaltung. Tauchen Sie tief in die schönen Erinnerungen: Was hat das Erlebnis für Sie so besonders gemacht? Was war anders als sonst? Wenn sie mögen, könnten Sie sich künftig vor jeder Runde kurz mit dieser Frage beschäftigen...  

 

Ausblick auf 2024 

8) Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Golfsaison? 

Natürlich, Sie sollen auch nach vorn schauen. Der Klassiker sind natürlich neue Ziele. Schließlich entsteht so eine gewisse innere Struktur. Manche fühlen sich auch motivierter, wenn sie klare Ziele im Blick haben. Achten Sie darauf, dass Sie sich möglichst nicht ausschließlich Leistungsziele setzen, sondern auch Lernziele, die sich unabhängig von Scores und Handicap-Entwicklungen erreichen lassen. 

9) Wie werden Sie sich fühlen, wenn Sie Ihr wichtigstes Ziel erreicht haben? 

Eine Zauberfrage: Nehmen Sie das Erreichen Ihres Ziels gedanklich einfach schon mal in Besitz. Tun Sie so, als hätten Sie geschafft, was Sie unbedingt schaffen wollen. Lassen Sie die Bilder dazu vor Ihrem inneren Auge entstehen. Und fühlen Sie, wie es Ihnen damit geht. Wichtig: regelmäßig wiederholen! 

10) Warum spielen Sie Golf?  

Die wichtigste Frage zum Abschluss. Sie können nicht oft genug darüber nachdenken. Ihre Antwort sollte Ihnen wie ein innerer Kompass dienen. Vor allem dann, wenn Sie sich längere Zeit wenig wohlfühlen auf dem Platz, mit Ihrem Spiel hadern. Überlegen Sie: Warum haben Sie damals angefangen zu spielen? Vielleicht deshalb, weil Sie vor allem Spaß haben wollten?