DP World Tour

Long mit nächstem Top Ten, auch Paul stark


8. Mai 2022 , Daniel Dillenburg


Können beide mit ihren Leistungen beim British Masters zufrieden sein: Hurly Long und Yannik Paul.
Können beide mit ihren Leistungen beim British Masters zufrieden sein: Hurly Long und Yannik Paul. | © golfsupport.nl

In einem spannenden Finale des British Masters spielt Hurly Long bis zum Schluss um seinen ersten DP-World-Tour-Titel. Auch Yannik Paul überzeugt in England.

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr mischte Hurly Long ganz vorne mit. Eine beachtliche Leistung, bedenkt man, dass der Mann vom GC Mannheim-Viernheim seine erste volle Saison auf der DP World Tour spielt. Doch Rookie Long präsentiert sich bisweilen wie ein alter Hase und hält mit erfahrenen Tour-Siegern mit. Beim British Masters hießen seine Konkurrenten Thorbjorn Olesen (5 Titel), Sebastian Soderberg (1) oder Richie Ramsay (3). Als Long am Sonntag auf die Schlusslöcher einbog, hatte er nur einen Schlag Rückstand auf den bereits im Clubhaus sitzenden Soderberg, der dank einer 68 (-4) die Bestmarke bei -9 setzte.

Der 27-jährige Deutsche hatte sowohl auf der 16 als auch auf der 17 gute Birdie-Chancen, musste sich jedoch mit Pars begnügen und auf der schwierigen 18 auf einen abschließenden Schlaggewinn hoffen, um mit dem führenden Schweden gleichzuziehen. Für Long hieß es auf dem 18. Fairway also noch einmal tief durchatmen, die Augen schließen und den Puls herunterfahren. Der Schlag, den er in seinem Kopf visualisiert haben dürfte, gelang ihm jedoch nicht. Eine gepullte Annäherung bedeutete das Ende der Titelhoffnung und als dann auch der Par-Putt am Loch vorbeilief, rutschte Long auf den geteilten sechsten Rang ab (-7). Vielleicht ein Rookie-Fehler. Und doch überwog nach den vier Tagen im The Belfry das Positive.

Der Traum vom Major

Long, der zur Halbzeit des British Masters noch in Führung lag, durfte sich über sein drittes Top-Ten-Ergebnis freuen, nachdem er bereits zwei Events unter den besten Drei abschloss. Im DP World Tour Ranking ging es vor auf den 23. Rang. Und beim Auftaktturnier der vier Events andauernden US Open Qualifying Series erspielte sich der Challenge-Tour-Sieger eine passable Ausgangsposition, um sich vielleicht bald den Traum von der ersten Major-Teilnahme zu erfüllen. Anlaufschwierigkeiten hat dieser Rookie jedenfalls keine.

Neben Long ist auch Yannik Paul ein Tour-Neuling. Gemeinsam qualifizierten sie sich über eine starke Challenge-Tour-Saison für die erste Liga und auch Paul konnte beim British Masters zum wiederholten Male überzeugen. Dank einer 71 (-1) am Finaltag beendete der 28-Jährige das British Masters auf dem geteilten 16. Rang bei -5. Für Paul war dies bereits das dritte Top-20-Ergebnis der Saison, in der er nun den 82. Rang im Gesamtranking belegt. Auch hier sind also keine Rookie-Probleme festzustellen.

Olesen siegt dank Zauber-Finish

Der Titelkampf beim British Masters, aus dem Long erst auf der 18 herauspurzelte, nahm eine dramatische Wende, als Olesen plötzlich wieder in die Spur kam und ein furioses Finish hinlegte. Der Däne, der mit drei Schlägen Vorsprung in den Finaltag ging, fand zunächst überhaupt keinen Rhythmus, verzog etliche Bälle nach links und lag nach 15 gespielten Löchern vier über Par für den Tag. Auf den Löchern 17 und 18 gelang ihm jedoch dasselbe Kunststück wie schon am Vortag, als er sich mit einem Eagle-Birdie-Finish in die alleinige Führung geschoben hatte.

Auf dem Par 5, der 17, lochte Olesen zunächst aus 8,5 Metern zum Eagle und teilte damit wieder die Führung mit Soderberg, der sich auf der Range auf ein Playoff vorbereitete. Doch zu einem Stechen sollte es nicht mehr kommen. Denn Olesen befand sich plötzlich wieder im Tunnel und versenkte seinen Birdie-Putt an der 18 aus dieses Mal knapp elf Metern.


Für den 32-Jährigen stand damit der sechste DP-World-Tour Sieg fest – der erste seit der Italian Open im Juni 2018. „Es war ein harter Tag und ich hatte wirklich Probleme“, sagte ein überwältigter Champion, für den es ein Privileg sei, sich in die Siegerliste dieses geschichtsträchtigen Turniers einzutragen. Verständlich. Das British Masters wurde bereits von Legenden wie Bernhard Langer, Seve Ballesteros oder Sir Nick Faldo gewonnen.

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Die Deutschen Marcel Schneider, Sebastian Heisele, Marcel Siem, Matti Schmid sowie Nicolai von Dellingshausen waren nach zwei Runden am Cut gescheitert. Als nächstes Turnier auf der DP World Tour steht die Soudal Open vom 12. bis 15. Mai auf dem Programm. Hierfür geht es in den Rinkven International GC nach Antwerpen.