Mentale Stärke

Woods, Nadal, Phelps & Co.: Das Mindset der Superstars


2. November 2023 , Felix Grewe


Drei Weltstars aus drei Disziplinen: Golfer Tiger Woods, Tennisprofi Rafael Nadal und Schwimm-Legende Michael Phelps.
Drei Weltstars aus drei Disziplinen: Golfer Tiger Woods, Tennisprofi Rafael Nadal und Schwimm-Legende Michael Phelps. | © golfsupport.nl/Robin Alam/ism, Clive Brunskill/Getty Images, Montana Pritchard/PGA of America via Getty Images

Was unterscheidet die Besten von den Guten? Acht Impulse, was Sie von besonders erfolgreichen Menschen unterschiedlicher Disziplinen für Ihr Golfspiel lernen können!

1) Nichts ist unmöglich!

Nein, Sie müssen nicht daran glauben, dass Sie im nächsten Jahr beim Masters in Augusta abschlagen werden. Aber wenn Sie sich am Mindset eines Spitzenathleten orientieren wollen, dann sollten Sie zumindest auf Ihrem Level nichts für unmöglich halten – also zum Beispiel die Runde unter 80, auch wenn Sie davon heute noch weit entfernt sein sollten. Schwimmstar Michael Phelps sagte einmal über seine acht Goldmedaillen bei Olympia 2008: „Die größte Sache ist, dass nichts unmöglich ist. So viele Leute haben gesagt, dass es nicht geht. Aber alles, was es braucht, ist eine Vorstellung. Diese Erkenntnis hat mir geholfen.“ 

2) Grenzenlose Bereitschaft

Michael Phelps (übrigens ein leidenschaftlicher Golfer!) war es auch, der einmal betonte: „Wenn du der Beste sein willst, musst du Dinge tun, zu denen andere nicht bereit sind.“ Eine Weisheit, die sich auch auf den Hobbysport herunterbrechen lässt. Die zentrale Frage lautet: Was sind Sie bereit für das zu tun, was Sie erreichen wollen? Gehen Sie also nach einer verkorksten Runde noch einmal auf die Range, bis Sie ein besseres Gefühl gewonnen haben? Halten Sie Ihren Körper fit und gesund, damit er maximal leistungsfähig ist? Widmen Sie sich ausgiebig dem kurzen Spiel, obwohl der Driver mehr Spaß macht? Von Basketball-Star Dirk Nowitzki stammt die Aussage, die in jeden Motivationskalender passt: „Wenn du alles gibst, kannst du dir nichts vorwerfen.“ Wie Phelps weiß auch er, wovon er spricht. 

3) Klare Ziele

Wissen Sie, was Sie wirklich wollen auf dem Golfplatz? Ob Turnierspieler oder Freizeithacker: Wem der Score nicht vollkommen gleichgültig ist, sollte Klarheit darüber entwickeln, was er erreichen möchte. So machen es die Profis auch! Der Effekt: Sie wissen dann genau, worauf Sie sich fokussieren müssen. Wer ohne Ziel unterwegs ist, läuft schneller Gefahr, sich ablenken zu lassen. Jack Nicklaus sagte dazu einmal: „Sobald Sie sich für Ihr Ziel entschieden haben, müssen Sie den Kopf senken und es mit intensiver Konzentration und eisernem Einsatz anstreben.“

2017 auf der PGA Tour Champions, die Nicklaus viele Jahre dominiert hatte.
2017 auf der PGA Tour Champions, die Nicklaus viele Jahre dominiert hatte. | © golfsupport.nl/Ken Murray/Icon Sportswire

4) Sorgfältige Gedankenhygiene 

Tennisstar Rafael Nadal hat einmal gestanden: „Das Verlieren ist nicht mein Feind. Die Angst vor dem Verlieren ist mein Feind.“ Die Erklärung ist einfach: Angst limitiert die eigenen Fähigkeiten. Wer sich vor dem Versagen fürchtet, ist nicht in der Lage, Bestleistungen zu erzielen. Was erfolgreiche Menschen aller Disziplinen zu einen scheint: Sie kennen zwar alle das Gefühl der Angst, geben ihm jedoch wenig Raum. Sie betreiben Gedankenhygiene, indem sie sich immer wieder auf die eine Aufgabe fokussieren, die vor ihnen liegt. Jack Nicklaus dazu in seinem Buch „GOLF & LIFE“: „Sobald der Startschuss gefallen ist, hält man den Mund und macht weiter, so gut man kann. Je länger Sie sich mit Negativem, gleich welcher Art, beschäftigen, desto größer wird es und desto größer ist die Gefahr, dass Sie es in Ausreden umwandeln.“ 

5) Selbstvertrauen durch Vorbereitung

Mit 18 Majorsiegen und so vielen anderen Rekorden muss es Nicklaus wirklich wissen – deshalb gleich noch ein Zitat des „Golden Bear“: „Selbstvertrauen bedeutet, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und zu wissen, was man tun muss, um zu gewinnen. Mein Selbstvertrauen habe ich durch die Vorbereitung entwickelt.“ Übersetzt also: Die Gewissheit, vor einer wichtigen Runde alles getan zu haben, was für eine optimale Vorbereitung möglich ist, kann für ein Gefühl von Sicherheit sorgen. Vorbereitung ist die Grundlage für Vertrauen. Auch für Tiger Woods haben Vorbereitung und Training eine wichtige Bedeutung: „Wenn ich rausgehe, dann weiß ich, dass ich es kann, weil ich es am Tag vorher trainiert habe. Ich habe alle Schläge zig Mal zuhause geübt. Kleine Dinge summieren sich, und ich beachte all diese kleinen Dinge“, so der Amerikaner. 

6) Ruhe im Kopf

Konzentration gilt als Schlüssel zum Erfolg – beim Golf und sonst auch. Ist aber gar nicht immer so einfach, das wusste sogar schon „Bobby“ Jones: „Ein Hauptproblem des durchschnittlichen Spielers besteht darin, dass er völlig falsch versteht, was mit Konzentration gemeint ist“, so der Masters-Erfinder schon vor vielen Jahrzehnten. „Er denkt vielleicht, dass er sich stark konzentriert, während er sich nur Gedanken macht.“ Konzentration bedeutet vielmehr, sich lediglich auf eine Sache zu fokussieren, den Geist also zu zentrieren und so zu beruhigen. Das Gedankenkarussell wird dann langsamer. Fast jeder, der in seinem Bereich Großes leistet, übt akribisch die Fähigkeit zur Konzentration. 

7) Fokus auf das, was zählt

Erinnern Sie sich an die Tour Championship 2018, als Tiger Woods nach fünf Jahren wieder einmal einen PGA-Titel gewann? Tausende Fans drängten sich hinter dem Superstar auf dem Fairway, als er zu seinem Ball marschierte, der in einem Bunker am Grünrand gelandet war. Das Sicherheitspersonal konnte die Menge nur schwer zurückhalten. Woods platzierte den Ball problemlos aufs Grün und machte mit zwei Putts den Titel klar. Nach der Runde wurde er gefragt, wie er in all dem Trubel seine Konzentration behalten habe. Seine Antwort: „Ich hatte noch Arbeit zu erledigen.“ Die Fähigkeit, Ablenkungen beiseite zu schieben und sich vollkommen auf das zu fokussieren, was in diesem Augenblick wichtig ist, ist ein Markenzeichen der Besten. 

8) Der Beste sein wollen

Arnold Palmer bezeichnete seine Siegermentalität oft als die wichtigste Eigenschaft. Er wollte immer der Beste sein, jedes Turnier gewinnen, jeden Gegner schlagen. Das war sein Antrieb – neben der Leidenschaft für das Spiel selbst. „Die Wahrheit ist, dass die meisten Menschen nicht den tiefen Wunsch haben, der Beste zu sein, egal was sie tun. Sie denken, dass es schön wäre zu gewinnen, aber sind nicht bereit, dafür auch alles zu geben“, gab der siebenmalige Major-Champion einmal zu Protokoll. 

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