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Damen weiter in Front


31. März 2022 , Stefan Bluemer


Tim Wiedemeyer vom Münchener GC (© DGV)
Tim Wiedemeyer vom Münchener GC (© DGV)

Auch nach der zweiten von vier Wettspielrunden liegen die deutschen Damen bei der European Nations Championship in Sotogrande weiter in Führung. Die Herren liegen auf Rang elf.

San Roque/Spanien – Wie schon am ersten Tag, brachte Helen Briem auf dem sehr anspruchsvollen Platz des RCG Sotogrande erneut den zweitbesten Tagesscore in die Wertung. Gleichauf mit den beiden anderen Co-Leaderinnen notierte die Spielerin des Stuttgarter GC Solitude nach 74 und nun 73 Schläge. Nach zehn gespielten Bahnen sah es dabei noch danach aus, dass die amtierende Deutsche Meisterin richtig tief gehen würde, denn die Karte war bis dahin blitzsauber und drei Birdies waren auch schon notiert.

Auf die beiden ersten Bogeys auf den Löchern 11 und 12 reagierte Briem cool und verbesserte sich mit ihrem vierten Birdie auf Loch 14 wieder. Danach kamen keine Birdies mehr dazu, stattdessen sammelte die Schwäbin noch ein Bogey und ein Double.
„Die Bedingungen hier sind extrem schwer. Das sind brutal schwere Grüns, besonders mit diesen Fahnenpositionen. Der Wind ist auch schwierig einzuschätzen. Mein Spiel ist bisher echt gut. Ich habe ein paar richtig gute Wedges gehauen und meine Abschläge gut platziert. Auf den Grüns ist noch Potenzial, aber das geht schon in die richtige Richtung. Das Turnier ist echt cool und es ist eine mega Erfahrung, in Sotogrande unter diesen Bedingungen zu spielen“, strahlte die Co-Leaderin am Abend.
Mit gesamt drei über Par teilt sich der junge Bundesadler die Führung mit der Waliserin Darcey Harry und der Tschechin Denisa Vodickova.

Einen Schlag mehr

Nur einen Schlag mehr in der Wertung hat Charlotte Back. Die Kurpfälzerin vom Wolfpack aus St. Leon-Rot mischte drei Birdies und drei Bogeys, hatte zudem noch ein Doppelbogey auf der Karte. Nach zwei Runde mit je 74 Schlägen liegt die 17-Jährige, die vor wenigen Wochen das Finale der Spanish International Amateur Ladies Championship erreicht hatte, aussichtsreich auf Rang vier.
„Fehler werden hier leider direkt bestraft und man muss sich gut überlegen, wohin man schlägt und wohin besser nicht. Der Platz ist aber sehr schön und sehr anspruchsvoll. Es macht viel Spaß, hier zu spielen und man lernt viel durch die Umstände. Insgesamt herrscht eine sehr gute Atmosphäre und man merkt, dass jeder dieses Turnier gewinnen möchte. Mein Spiel war bisher sehr solide. Ich habe auch ein paar Fehler gemacht, aber auch gute Schläge. Mein Driver und mein kurzes Spiel war an den beiden ersten Tagen am besten. Die nächste Tage noch ein paar Eisen näher an die Fahne und mehr gelochte Putts, dann geht der Score tiefer. Ich bin bisher aber sehr zufrieden“, analysierte die Oftersheimerin zum Bergfest das Geschehen.

Emily Krause verbesserte sich am zweiten Tag um zwei Schläge. Wieder hatte die Spielerin des GLC Berlin-Wannsee zwei Birdies unterbracht, musste aber auch fünf Bogeys und ein Double notieren. Mit ihrer 77 (+5) behauptet die 18-Jährige aus der Bundeshauptstadt Rang 14.

Bundestrainer zufrieden

Mit der Führung in beiden Wertungen fällt das Zwischenfazit von Damen-Bundestrainer Stephan Morales sehr positiv aus: „Die Mädels sind gut drauf und machen das hier sehr ordentlich. Die Bedingungen sind alles andere als einfach, denn der Wind steht hier schon richtig auf der Anlage. Die Grüns sind recht flott. Wären sie noch schneller, würde der Ball auch gar nicht mehr halten. Die Kunst ist es, die Doppelbogeys außen vor zu lassen. Heute hat es jede meiner Spielerinnen einmal erwischt, aber alle haben sich danach sehr gut selbst wieder eingefangen. Ich bin bis jetzt sehr zufrieden mir dem Verlauf und hoffe, dass es so weitergeht und wir sowohl als Team, wie auch in der Einzelwertung um den Sieg mitspielen können.“
Der letzte Sieg einer deutschen Mannschaft datiert aus dem Jahr 2007.

Lernerfolg

Die Herren, die in Sotogrande von Bundestrainer Uli Eckhardt betreut werden, haben sich am zweiten Tag schon besser auf Platz und Bedingungen eingestellt. Carl Siemens gelang es, seine drei Bogeys von der Frontnine mit drei Birdies auf der Backnine auszugleichen. Der aus Berlin stammende Athlet des GC St. Leon-Rot verbesserte sich mit seiner 72 (Even Par) um 26 Plätze im Klassement und hat sich schon auf Rang elf vorgearbeitet.
Tim Wiedemeyer startete direkt mit einem Bogey, hielt danach seine Karte aber lange sauber. Erst zum Ende der Runde sammelte der Münchener wieder einige Bogeys, so dass unter dem Strich die zweiten 77 (+5) steht. Der 17-Jährige aus Olching geht von Rang 23 in die zweite Hälfte des Turniers.
Da Tom Haberer aus gesundheitlichen Gründen für die zweite Runde passen musste, kam der Score des dritten Deutschen in die Teamwertung. Yannick Malik hat wie schon am ersten Tag auf Bahn 7 ein Quadruple-Bogey notiert, hatte direkt davor aber sein Bogey von Bahn zwei mit einem Birdie ausgeglichen. Auch auf der Backnine gelang dem Spieler des GC St. Leon-Rot noch ein Birdie, aber die Karte war insgesamt bunt und so stand als Endergebnis eine 80 (+8).
In der Teamwertung belegen die Bundesadler vor den beiden letzten Runden Rang elf.

Zwischenfazit

Bundestrainer Uli Eckhardt ist mit dem, was er auf dem Platz von seinen Schützlingen gesehen hat, durchaus einverstanden: „Wir haben heute ohne Streichergebnis gespielt, ich war aber trotzdem sehr zufrieden. Die Jungs haben aus der ersten Runde gelernt und haben sich um fünf Schläge verbessert. Die Bedingungen waren mindestens so schwer wie gestern. Gerade am Nachmittag wurde es sehr böig. Der Platz ist einfach knackig. Es geht hier darum, dass die Spieler dazulernen und viel Erfahrung sammeln. Wenn wir uns jetzt noch weiter steigern, werden wir auch im Leaderboard noch etwas klettern. Alles ist gut, ich bin happy.“