LET

Harm schießt Ass bei Hall-Sieg in Saudi-Arabien


20. März 2022 , Thomas Kirmaier


Glücksschuss am Weltglückstag: Leo Harm gelang am Finaltag des Saudi Ladies International ein Hole-in-One auf Bahn acht.
Glücksschuss am Weltglückstag: Leo Harm gelang am Finaltag des Saudi Ladies International ein Hole-in-One auf Bahn acht. | © Tristan Jones/LET

Der Finaltag des Aramco Saudi Ladies International hat mächtig Spektakel zu bieten: den Start-Ziel-Sieg einer Engländerin, einen neuen Bridie-in Serie-Tour-Rekord einer Amerikanerin, die kuriose Story einer tschechischen Ex-Fußballerin sowie ein Top-Ten-Ergebnis für eine junge Deutsche und ein Hole-in-One für eine andere Deutsche.

Sie war auch am Finaltag Extra-Klasse: Der Vorsprung von Georgia Hall wuchs in Runde vier des Aramco Saudi Ladies International zeitweise auf acht Schläge an. Am Ende hatte die Open-Siegerin von 2018 mit gesamt -11 (69, 69, 68, 71) klar die Nase vorn und spazierte ungefährdet zum Gesamtsieg beim zweiten LET-Event der Saison 2022. Dementsprechend happy war die 25-jährige Engländerin nach dem letzten Putt im Royal Greens Golf & Country Club in Abdullah Economic City/Saudi-Arabien.

„Es ist fantastisch, hier gewonnen zu haben. Ich liebe diesen Ort und diesen Platz. Es ist nicht ganz leicht, mit so einem großen Vorsprung auf die Finalrunde zu gehen, weil der Druck dann noch größer ist, aber das Top-Ergebnis zum Auftakt am Donnerstag hat mit sehr geholfen und mich in die Spur gebracht. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, so früh in der Saison schon gewonnen zu haben“, sagte Hall mit Freudentränen in den Augen. Sie machte sich drei Wochen vor ihrem 26. Geburtstag ein verfrühtes Geschenk. Der sehr deutliche Vorsprung bei ihrem Start-Ziel-Sieg war dabei die Schleife um das Päckchen, denn Hall siegte fünf Schläge vor der Schwedin Johanna Gustavsson und Tour-Rookie Kristyna Napoleova, die durchaus eine kuriose Story zu erzählen hat. Und die geht so.

Highlights | Finalrunde

 

Napoleaova begann erst vor fünf Jahren mit Golf. Die 25-jährige war Fußballspielerin in der tschechischen Nationalmannschaft und Star im Team von Sparta Prag, mit dem sie sechs Meisterschaften gefeiert hatte. Dann aber zwang sie eine Knieverletzung zum vorzeitigen Karriere-Ende. Napoleaova wechselte von Fußball zu Golf, damit ihre Mutter nicht alleine mit dem neuen Sport beginnen musste. Nun absolviert sie ihre erste Saison auf der Ladies European Tour und spielte über eine Einladung in Saudi-Arabien prompt ganz vorne mit. „Das ist wie ein Märchen, ich kann es gar nicht so richtig fassen, eine unglaubliche Erfahrung“, so Napoleaova.

Von den sechs teilnehmenden Deutschen waren es vor allem die Youngster, die an diesem erneut enorm windigen Finaltag am Roten Meer überzeugen konnten: Sophie Witt schrieb sechs Birdies auf die Karte. Die Nationalspielerin aus dem GC Hubbelrath war mit gesamt Even Par (69, 75, 75, 69) beste Deutsche und beendete das zweite Turnier ihrer ersten LET-Saison als Profi auf T10. Damit kann die 19-Jährige, die sich über die Q-School Ende 2021 das Ticket für Europas Top-Bühne gesichert hatte, sehr zufrieden sein. „Ich bin überwältigt, wie es für mich gelaufen ist, zumal der Platz im starken Wind echt schwierig war. Ich hatte mir vorgenommen, den Cut zu schaffen. Jetzt bin ich mehr als glücklich, bei meinem zweiten Turnier einen Top-Ten-Platz erreicht und einige große Namen hinter mir gelassen zu haben“, erklärte Witt.

Der Finaltag in Bildern

Souveräne Siegerin: Georgia Hall ließ am Finaltag nichts mehr anbrennen. © Tristan Jones/LET
Die Engländerin landete in Saudi-Arabien einen Start-Ziel-Sieg. © Tristan Jones/LET
Hall freute sich riesig über den Triumph so früh in der Saison. © Tristan Jones/LET
LET-Rekord: Die US-Amerikanerin Kelly Whaley schrieb am Finaltag acht Birdies in Serie. © Tristan Jones/LET
Sophie Witt war mit gesamt Even Par beste Deutsche beim zweiten LET-Turnier. © Tristan Jones/LET
Nationalspielerin Leo Harm jubelte über ein Hole-in-One auf Bahn acht. © Tristan Jones/LET
Harm feierte damit einen versöhnlichen Turnierabschluss. © Tristan Jones/LET
Dritte Runde unter Par in Serie: Olivia Cowan kletterte am Schlusstag noch etwas nach oben. © Tristan Jones/LET
Gute Laune bei Anne van Dam aus den Niederlanden. © Tristan Jones/LET
Gastgeber war der Royal Greens Golf & Country Club in King Abdullah Economic City. © Tristan Jones/LET

Über ein sehr gutes Resutat darf sich auch die erst 16-jährige Chiara Noja freuen, die bei gesamt +1 auf T13 landet. Einen versöhnlichen Abschluss fand das Event für Olivia Cowan: Die Akteurin aus dem National Team Germany blieb am Sonntag zum dritten Mal in Folge unter Par und verbesserte sich nach einer verpatzten Auftaktrunde auf Rang 17 im Endklassement. Leonie Harm (+6) und Karo Lampert (+8) beendeten das Aramco Saudi Ladies International auf den Plätzen 35 und 39. Ein Strahlen hatte vor allem Harm im Gesicht, als sie die 135 Meter lange Bahn acht am Weltglückstag (20. März) mit einem Hole-in-One bezwungen hatte.

Einen Sahnetag erwischte im Finale die US-Amerikanerin Kelly Whaley: Sie stellte mit ihrer sensationellen 63 nicht nur den Platzrekord im Royal Greens Golf & Country Club ein, sondern mit sagenhaften acht Birdies in Serie (von den Bahnen vier bis elf) auch eine neue Bestmarke auf der Ladies European Tour auf. Von Saudi-Arabien zieht der LET-Tross direkt weiter nach Südafrika, wo bereits vom 24. bis 26. März die Joburg Ladies Open stattfinden wird. Mit Karo Lampert, Sophie Witt, Leticia Ras-Anderica, Helen Kreuzer, Luisa Dittrich und Sarina Schmidt werden erneut sechs deutsche Damen am Start sein.

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