DP World Tour

Hovland siegreich, Deutsche fallen zurück


30. Januar 2022 , Daniel Dillenburg


Der glückliche Sieger Viktor Hovland und der beste Deutsche Matti Schmid.
Der glückliche Sieger Viktor Hovland und der beste Deutsche Matti Schmid. | © golfsupport.nl

Viktor Hovland gewinnt mit der Dubai Desert Classic sein erstes Rolex-Series-Event auf der DP World Tour und bestätigt damit seine überragende Form. Der beste Deutsche in Dubai ist Matti Schmid.

Wütend stapfte Viktor Hovland vom 15. Grün des Majilis Course im Emirates GC. Der Norweger kassierte soeben ein Drei-Putt und schien sich damit aus dem Rennen um den Titel bei der Dubai Desert Classic (27. bis 30. Januar) verabschiedet zu haben. „Ich wollte die Runde gut beenden, um noch eine gute Position zu erreichen“, so Hovland, der zu diesem Zeitpunkt offensichtlich selbst nicht mehr an den Sieg glaubte. Doch der 24-Jährige, der als Nummer fünf der Welt in das Turnier gegangen war, legte einen sensationellen Schlussspurt hin. Birdie-Eagle-Birdie lautete seine Bilanz auf den letzten drei Löchern und plötzlich lag Hovland dank einer 66 (-6), der besten Runde des Tages, in der geteilten Führung bei -12.

Hovlands Rückstand auf die Spitze betrug vor der Finalrunde sechs Zähler. „Das ist ziemlich wild“, erklärte der immer noch unter Adrenalin stehende Sieger nach einem Birdie auf dem ersten Extra-Loch des Playoffs mit dem Engländer Richard Bland. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass dies heute möglich ist. Ich wusste, dass ich wirklich sehr niedrig spielen muss, aber dass auch viele Dinge zu meinen Gunsten laufen müssen. Und ich bin dankbar, dass dies der Fall war.“

Viktor Hovland entschied das Playoff gegen Richard Bland mit einem Birdie am ersten Extra-Loch.
Viktor Hovland entschied das Playoff gegen Richard Bland mit einem Birdie am ersten Extra-Loch. | © golfsupport.nl/Stefan Heigl


In den Schoß fiel ihm sein erster Erfolg bei einem Rolex-Series-Event aber keineswegs. Allen voran Bland machte es dem 24 Jahre jüngeren Ryder-Cup-Star schwer. Der Engländer zog mit zwei abschließenden Birdies gleich und hatte auf dem ersten Extra-Loch auch eine Chance auf das Birdie. Der amtierende Sieger des British Masters verschob seinen Putt jedoch und öffnete damit Hovland die Tür, der mit seinem zweiten Schlag das Grün erreichte und souverän zum Birdie lochte.

Ein sicherer Anwärter auf das Playoff war auch Rory McIlroy, der nach einem Birdie auf der 13 ebenfalls bei -12 lag. Der 32-Jährige, der die Dubai Desert Classic bereits zweimal gewinnen konnte, traf auf der 18 jedoch die falsche Entscheidung und griff mit seinem zweiten Schlag das Grün an. McIlroy slicte seinen Ball ins Wasserhindernis und legte seinen anschließenden Putt zum Par knapp vorbei. Bei -11 wurde er alleiniger Dritter.

Ist ab Montag die neue Nummer drei der Welt: Viktor Hovland.
Ist ab Montag die neue Nummer drei der Welt: Viktor Hovland. | © golfsupport.nl/Stefan Heigl


Für Hovland war es bereits der dritte Titelgewinn innerhalb von fünf Starts weltweit. Die starke Form spiegelt sich ab Montag auch in der Weltrangliste wider: Hovland springt dank seines zweiten DP-World-Tour-Sieges nach der BMW International Open 2021 in Eichenried auf den dritten Rang im OWGR. Zudem wanderte ein Preisscheck in Höhe von mehr als 1,2 Millionen Euro in seine Hände. Das Grinsen war also nach dem kurzen Tief auf der 15 längst wieder in Hovlands Gesicht zurückgekehrt.

Aus deutscher Sicht gab es am vierten Tag der Dubai Desert Classic weniger zu lachen. Sowohl Matti Schmid als auch Nicolai von Dellingshausen verloren im Finale einige Plätze auf dem Leaderboard. Für Schmid ging es nach einer 78 (+6) satte 22 Ränge nach hinten. Allein auf der zehnten Bahn (Par 5) ließder 24-Jährige vier Schläge liegen, als er zwei Bälle in den Büschen des Emirates GC versenkte und einen Drei-Putt kassierte. Schmid konnte also nicht an seine starken Leistungen aus Runde zwei (68, -4) und drei (69, -3) anknüpfen, die ihn bis auf den geteilten 13. Rang vorspülten. Mit einem Gesamtergebnis von Even Par beendete er sein zweites Rolex-Series-Event der Karriere auf dem geteilten 35. Rang, der mit knapp 48.000 Euro vergütet wurde.

Erlaubte sich die ganze Woche über zu viele Fehlschläge: Nicolai von Dellingshausen.
Erlaubte sich die ganze Woche über zu viele Fehlschläge: Nicolai von Dellingshausen. | © golfsupport.nl/Stefan Heigl


Von Dellingshausen erhielt für seinen geteilten 60. Rang (+4) immerhin noch knapp 20.000 Euro. Der 29-Jährige starte mit einer 77 (+5) ins Turnier und glänzte dann am zweiten Tag mit einer 66 (-6), die ihn ins Wochenende rettete. Dort lief dann allerdings nicht mehr so viel zusammen (74, 75). Auf Instagram sprach er von „zu vielen einhändigen Finishes“, die im Durchschwung meist nichts gutes bedeuten. Trotzdem bezeichnete er die Woche als eine „großartige Erfahrung“ und er freue sich bereits, nächste Saison zurückzukommen. Zunächst steht in der kommenden Woche aber mit der Ras al Khaimah Championship das nächste Event in den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Dort ist dann auch wieder Maximilian Kieffer am Start, der bei der Dubai Desert Classic knapp den Cut verpasst hatte.

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