PGA Tour

Rahm zieht trotz Rekord den Kürzeren


10. Januar 2022 , Daniel Dillenburg


Mehr als zwei Monate lagen zwischen Jon Rahms letztem Auftritt und dem Tournament of Champions
Mehr als zwei Monate lagen zwischen Jon Rahms letztem Auftritt und dem Tournament of Champions | © golfsupport.nl/Michael Denker

Jon Rahm beendet sein erstes Turnier seit Oktober auf dem zweiten Rang und muss sich einzig Cameron Smith geschlagen geben, der beim Tournament of Champions einen neuen PGA-Tour-Rekord aufstellt.

Das Andalucia Masters im Oktober war vorerst Jon Rahms letzter Start auf der Tour. Im Anschluss an den verpassten Cut in seiner Heimat benötigte der Weltranglistenerste eine schöpferische Pause. Mehr als zwei Monate nahm sich Rahm eine Auszeit vom kompetitiven Golf und verbrachte diese zuhause bei seiner Familie. Erst im April kam Rahms erster Sohn Kepa auf die Welt. In dem vollen Tourkalender eines PGA-Tour-Profis bleibt in der Regel nicht viel Zeit für den Familienalltag. Außer man nimmt sie sich. Und dies tat Rahm gegen Ende des vergangenen Jahres. Da hieß es dann Windeln wechseln statt Birdies notieren. Sein Comeback gab der Spanier in der vergangenen Woche auf Hawaii. Im Kapalua Resort wurde traditionell mit dem Tournament of Champions das neue Jahr eröffnet. Ein Champion ist Rahm allemal. 2021 ging er als erster spanischer US-Open-Sieger in die Geschichte ein.

Die Rückkehr auf die große Bühne verlief gut – vielleicht sogar sehr gut. Rahm spielte von Beginn an oben mit. Von Rost war keine Spur. Der 27-Jährige eröffnete mit zwei 66er-Runden und hatte damit Kontakt zur Spitze. Die Ergebnisse auf dem Plantation Course waren jedoch durch die Bank niedrig. Die 38 Teilnehmer fanden ideale Bedingungen auf der Insel Maui vor. Insbesondere am Wochenende flaute der Wind ab und dies ließ die Birdies und Eagles nur so regnen. Wie tief es gehen konnte, zeigte Justin Thomas am Samstag. Mit etwas Problemen in das Turnier gestartet, glänzte er in Runde drei mit acht Birdies sowie zwei Eagles. Das Resultat war eine 61 (-12) und der damit verbundene neue Platzrekord. Doch Thomas‘ Bestmarke sollte nicht lange unerreicht bleiben. Denn auch Rahm brach den alten Platzrekord von 62 Schlägen und zog mit Thomas‘ 61 gleich. Auf dem Leaderboard hatte diese Traumrunde zur Folge, dass der amtierende US-Open-Champion gemeinsam mit Cameron Smith in geteilter Führung in den Finaltag ging.

Schon vor dem Finale konnte man davon ausgehen, dass am Sonntag ein weiterer Rekord gebrochen werden würde. Der Tour-Rekord von Ernie Els, der 2003 mit einem Gesamtergebnis von 31 unter Par auf Hawaii gewann, war in Reichweite. Zu einfach spielte sich der Plantation Course in diesen Tagen für die besten Spieler der Welt. Der erste Profi, der Els‘ Rekord brach, war Matt Jones. Der Australier egalisierte den Platzrekord von 61 Schlägen und beendete das Turnier bei -32. Doch Jones sollte den Rekord für das niedrigste Gesamtergebnis auf der PGA Tour nicht lange halten. Smith und Rahm duellierten sich auf allerhöchstem Niveau um den ersten Titel des Jahres – und eben jenen Eintrag in die Geschichtsbücher.

Rahm kam am Sonntag etwas zu spät aus den Startblöcken und legte erst ab der neunten Bahn so richtig los. Die letzten zehn Löcher spielte er in sechs unter Par. Jedoch war zu diesem Zeitpunkt Smith schon etwas davongezogen. Der 28-Jährige notierte gleichmäßig auf beiden Rundenhälften jeweils vier Birdies und ließ so den großen Favoriten nicht mehr herankommen. Für Rahm bedeutete dies Rang zwei bei -33, einen Schlag hinter dem Australier, der seinen vierten Titel auf der PGA Tour holte. Auch schon 2020 konnte Smith auf Hawaii triumphieren. Damals feierte er den Sieg bei der Sony Open im Waialae Country Club auf der Nachbarinsel Honolulu. Dort geht es auch in dieser Woche wieder hin. Zumindest für Smith. Rahm legt dagegen erstmal wieder eine kleine Pause ein. Allzu schlecht schien ihm die letzte ja nicht getan zu haben. Auch wenn es für die optimale Woche trotz Rekordleistung nicht ganz reichte.