Isi Gabsa

Großer Bruder hilft kleiner Schwester


9. Dezember 2021 , Thomas Kirmaier


Familientreffen in Alabama: Isi Gabsa wird bei der Q-Series der LPGA Tour von ihrem großen Bruder Pascal unterstützt. © Morales
Familientreffen in Alabama: Isi Gabsa wird bei der Q-Series der LPGA Tour von ihrem großen Bruder Pascal unterstützt. © Morales

Während Isi Gabsa in Alabama um die Karte für die LPGA Tour kämpft, trägt Bruder Pascal ihre Tasche und hält die kleine Schwester bei Laune.

Weihnachtszeit ist Familienzeit. Da umgibt man sich gerne mit seinen Liebsten und genießt gemeinsame Stunden. Schwierig nur, wenn du Leistungssportlerin bist und im Dezember zum Saisonabschluss noch ein wichtiges Turnier spielen musst. So wie Isi Gabsa. Sie stellte sich der Challenge Q-Series, der Final Stage, auf der die letzten Tickets für die LPGA Tour 2022 vergeben werden. In Alabama läuft die zweite von zwei harten Wochen (hier geht’s zum Leaderboard). Komplett auf familiäre Unterstützung verzichten muss Gabsa aber nicht.

Neben Bundestrainer Stephan Morales, der sich um die deutschen Mädchen kümmert, hat Isi Gabsa ihren älteren Bruder Pascal als Caddy am Bag. Das hat fast schon Tradition, wenn die kleine Schwester ein Q-School-Event absolviert. Und von ihrem großen Bruder kann sich die ambitionierte Nationalspielerin bestimmt den einen oder anderen guten Tipp holen, denn Pascal Gabsa ist frisch gebackener PGA Professional des Münchener Golf Clubs. „Bei uns ist es ein bisschen so, dass er immer dabei ist, wenn ich zur Q-School muss.“

Pascal Gabsa, der erst zwei Wochen vor Austragung der Q-Series in Alabama seine Prüfung bestanden hat, trainiert in der bayerischen Landeshauptstadt ein Team von 14-jährigen Mädchen. Und klar: Seine Schülerinnen finden die kleine Schwester ihres Trainers ziemlich cool und bewundern sie. So flog er jüngst mit einem Stapel Kappen in die USA, die Isi unterschreiben sollte. Eines seiner Mädchen sagte gar zu ihm: „Eines Tages möchte ich so gut sein wie deine Schwester.“


Nach der ersten Woche der Q-Series war Isi Gabsa beste der vier deutschen Damen. Sie spielte Runden von 69, 71, 68 und 70 Schlägen, was einen Gesamtscore von -8 und den geteilten 16. Platz bedeutete. Ebenfalls in Woche zwei der Q-Series noch dabei sind Sophie Hausmann (-4) und Olivia Cowan (Even), die sich ebenfalls noch Chancen auf die Spielberechtigung für die LPGA Tour ausrechnen. Die Berlinerin Polly Mack scheiterte um einen Schlag am Cut.

Bruder Pascal Gabsa hat beim Saisonfinale nicht nur den Job, seiner Schwester Schwungtipps zu geben, sondern auch, sie bei Laune zu halten. Die zwei Wochen sind lang, aber wenn es am Ende mit einem Rang in den Top 45 und damit der Tourkarte klappt, hat sich der Flug zur kleinen Schwester schon gelohnt. Und die Schülerinnen in München finden das sicher auch ganz klasse, an Weihnachten im Kreise der Familie zur erzählen, dass ihre Isi künftig wieder öfter auf der LPGA Tour zu sehen sein wird.