Tour-Report
Jäger weiter in Form, Kaymer im Aufwind
6. Mai 2024 , Thomas Fischbacher
Stephan Jäger überzeugt erneut und klettert in der Weltrangliste, auch Martin Kaymer kann seinen dezenten Aufwind bestätigen. Der Tour-Report.
PGA Tour: The CJ Cup
TPC Craig Ranch, Texas, 2. bis 5. Mai
Stephan Jäger hat beim CJ Cup Byron Nelson einmal mehr unterstrichen, welch überzeugendes spielerisches Gesamtpaket ihn mittlerweile auszeichnet. Der 34-Jährige aus dem Golf Team Germany bringt seine Bälle mit dem Driver mittlerweile konstant mit mehr als 180 Meilen pro Stunde Ballgeschwindigkeit auf die Spielbahn und hat sich sein feines Händchen bei den Up-and-Down-Situationen um die Grüns bewahrt.
Zwar hatte der Münchener, dem vor einigen Wochen ebenfalls in Texas der erste Sieg auf der PGA Tour gelungen war, beim Turnier in McKinney etwas Probleme mit den Annäherungen und agierte auch auf den Grüns nicht immer glücklich, doch am Ende bestätigt ein geteilter 20. Platz beim CJ Cup einmal mehr, dass er konstant oben mitspielen kann.
Seine Bilanz in diesem Jahr: Zwölf Starts, ein Sieg, drei Top Tens, sechs Mal in den Top 25, nur drei verpasste Cuts. Unter dem Strich steht ein 13. Rang im FedExCup zu Buche, in der Weltrangliste geht es auf Rang 42 nach oben. Fest steht: Jäger, der im TPC Craig Ranch auf Runden von 66, 68, 66 und 68 Schläge kam (-16) hat sich zu einem konstanten Titelanwärter auf der PGA Tour entwickelt.
Sieben Schläge fehlten am Ende auf Turniersieger Taylor Pendrith. Der Kanadier eröffnete das 72. Loch des Turniers mit einem Schlag Rückstand auf Ben Kohles, sicherte sich durch ein Birdie sowie einem Patzer seines us-amerikanischen Kontrahentens seinen ersten Sieg auf der PGA Tour. Matti Schmid hatte den Cut verpasst.
PGA Tour Champions: Insperity Invitational
The Woodlands CC, Texas, 3. bis 5. Mai
Kein Golf am Freitag, viel Golf am Samstag, kein Golf am Sonntag – der Verlauf des Insperity Invitational war kurios. Das Turnier in Houston wurde von Unwetterwarnungen und schlechtem Wetter geprägt. Erstmals wieder dabei war Bernhard Langer – und das nur 92 Tage nach seinem Achillessehnenriss. Der Deutsche, der die Runden in einem Cart bestritt, musste bei seiner Rückkehr gleich 36 Löcher am Samstag absolvieren – und schlug sich beachtlich.
Der 46-malige Tour-Sieger kam gut aus den Startlöchern. Nach einer 69 (-3) im ersten Durchgang mischte er sogar oben mit, ehe er am Nachmittag eine 74 (+2) einige Plätze im Tableau verlor. Unter dem Strich steht ein 31. Rang zu Buche. An Länge und Präzision hat der 46-malige Tour-Sieger durch die verletzungsbedingte Auszeit jedenfalls nicht verloren. Langer traf am Samstag 25 von 28 Fairways und lag auch bei der Drive-Länge solide im Mittelfeld.
Scott Dunlap sicherte sich den Sieg vor Joe Durant.
LIV Golf: Singapur
Sentosa Golf Club, Singapur, 3. bis 5. Mai
Martin Kaymer kann seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Beim Stopp der LIV Golf League in Singapur kam der zweimalige Major-Gewinner auf dem 19. Rang (-7) über die Ziellinie und freute sich über das zweite Top-20-Ergebnis in Folge. Im Finale notierte der Kapitän des Cleeks GC eine Par-Runde. In der Team-Wertung reichte es für Kaymer und Co. für den zweiten Rang. Den Sieg sicherte sich Brooks Koepka zwei Schläge vor Cameron Smith, der mit seinen australischen Kollegen des Rippers GC den zweiten Team-Sieg in Folge einfahren kann.
Volvo China Open
Hidden Grace Golf Club, Shenzhen, China, 2. bis 5. Mai
Freddy Schott und Yannik Paul verlassen Asien mit einem guten Gefühl. Das Duo beendete das Turnier im Hidden Grace Golf Club mit einem Gesamtergebnis von elf unter Par auf Rang elf. Schott kartete eine 69 (-3) zum Abschluss und freut sich über die dritte Top-20-Platzierung in dieser Saison. Auch Paul setzte seinen Aufwärtstrend fort. Der 30-Jährige aus dem Elite Team Germany schloss mit einer 68 (-4) ab und blieb bei zehn seiner vergangenen elf Runden unter Par. Den Sieg holte sich Adrian Otaegui. Dem Spanier gelang im Finale eine überzeugende 65 (-7).
Weitere deutsche Ergebnisse:
Epson Tour: Windsor Golf Classic
Sewailo Golf Club, Arizona, 2. bis 4. Mai
Sophie Hausmann CUT
Legends Tour: Barbados Legends
Apes Hill Barbados, Barbados, 3. bis 5. Mai
Thomas Gögele T7
Das Zitat der Woche
„Einmal bei Olympischen Spielen dabei gewesen zu sein, das ist das Highlight für jede Sportlerin und jeden Sportler. Das ist etwas Großes, wenn du das in der Vita hast.“
100 Tage vor dem olympischen Damen-Turnier haben wir mit Bundestrainer Stephan Morales über die heißesten Kandidatinnen und die Aussichten gesprochen.
Was sonst noch passierte…
Tiger Woods ist nicht gerade bekannt dafür, regelmäßig in großen Entertainmentformaten aufzutreten. Trotz seines Star-Status hält sich der 15-malige Major-Sieger lieber im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung auf. Doch die Veröffentlichung seiner neuen Modemarke „Sun Day Red“, die vor wenigen Tagen ihren Online-Shop öffnete, regte ihn offensichtlich dazu an, auf eine kleine Promo-Tour zu gehen. Und so landete er unter anderem in Jimmy Fallons Tonight Show.
Zweimal hat Greg Norman die Open Championship gewonnen. 1986 war er von seinen Verfolgern Bernhard Langer, Nick Faldo, Ian Woosnam und Seve Ballesteros nicht zu schlagen gewesen; sieben Jahre später triumphierte der White Shark erneut vor Langer und Faldo. Eigentlich ein Grund, Norman eine Garantie für alle weiteren Open Championships zu geben. Wäre da nicht die Nummer mit LIV. Und genau die wird dem Chef der Saudi-Serie nun zum Verhängnis.
Jordan Spieth trifft in Runde zwei des CJ Cups einen Fan am Ellenbogen und profitiert vom Abpraller. Den Cut schafft er trotzdem nicht. Aber immerhin geht der Fan mit einem Lächeln nach Hause.
Vor zwei Wochen schrieb der 15-jährige Miles Russell Geschichte, als er als jüngster Spieler jemals den Cut auf der Korn Ferry Tour erreichte. In dieser Woche sorgt ein anderer Teenager für Schlagzeilen. Kris Kim feierte beim CJ Cup in Dallas sein PGA-Tour-Debüt. Dank einer Einladung des Titelsponsors rutschte der erst 16-Jährige ins Feld, in dem sich unter anderem auch Topstars wie Jordan Spieth, Jason Day oder Tom Kim befanden – und schaffte souverän den Cut.
