Training

Was trainieren in der Saisonvorbereitung?


7. Februar 2024 , Sebastian Burow


… und am Ende 3-5 Erfolge ins Erfolgsjournal eintragen!
… und am Ende 3-5 Erfolge ins Erfolgsjournal eintragen! | © F. Bünker

Das kurze Spiel, das lange Spiel, die Putts oder die Wedges? Oder vielleicht doch sogar die Fitness oder die mentale Stärke? Was Sie in der Saisonvorbereitung trainieren sollten, erklärt Ihnen Trainingsexperte Fabian Bünker.

Im Video-Trainingstipp von PGA-Pro Fabian Bünker, welche Bereiche des Golfspiels in der Saisonvorbereitung wichtig zu trainieren sind. "Ich werde Ihnen auch zeigen, wie Sie eine ideale Trainingseinheit aufbauen." Denn: In der Saisonvorbereitung baut man all die Fähigkeiten auf, die man dann in der Saison entspannt abrufen kann.

Nur durch eine wirklich gute Saisonvorbereitung werden Sie in der Saison Ihr Golfspiel auch in besonderen (Druck-) Situationen abrufen und sich auf Ihr Golfspiel wirklich verlassen können. Sie werden mit einem höheren Selbstvertrauen spielen und weniger Ausreißer auf der Runde erleben. "Ich habe schon im letzten Teil der Serie (>>>) erzählt, dass in der Saisonvorbereitung gutes Training nicht bedeutet, dass man auf der Range die Schläge von oben bis unten einmal durchspielt. Genauso wenig ist das Training mit einem Trainer sinnvoll, der mit den Worten begrüßt, 'hey, na was machen wir denn heute' und Sie dann das trainieren, was gerade als größtes Problem betrachtet wird."

Für wirklich konstant gutes Golfspiel reicht es nicht aus, nur an den Problemen rumzudoktern, sondern es geht darum, das Golfspiel ganzheitlich zu betrachten, also alle Bereiche des Golfspiels zu trainieren. Und was Sie in der Saisonvorbereitung dafür trainieren müssen, erfahren Sie jetzt:

  1. Im ersten Bereich, der Golftechnik geht es darum, den Schwung zu optimieren. D.h. in Ruhe und ohne Wettkampf- und Ergebnisdruck die Schwachstellen in der Tiefe zu lösen und damit die Basis für einen guten, entspannten und runden Schwung im Sommer zu legen. Sollten Sie im Winter eine Pause gehabt haben, geht es hier natürlich auch darum, wieder in den Schwung zu kommen und vor allem den Rhythmus und damit das Schwunggefühl zu stärken.
  2. Im zweiten Bereich, der mentalen Stärke, kann durch die richtigen mentalen Techniken tatsächlich die technische Schwungoptimierung unterstützt werden. Das kann beispielsweise durch eine Visualisierung des Schwungs stattfinden. Hier sollten Sie nun auch nochmal Ihre wichtigen Routinen kontrollieren und aufbauen - also die Pre- und Postshot-Routine - also die Routinen, die Sie vor dem Schlag und nach dem Schlag umsetzen. Und natürlich geht es in der mentalen Stärke auch um das Erwartungsmanagement. "Wir trainieren beispielsweise rinr Technik, die sich Erwartungslos Golfen nennt. Damit werden Sie Drucksituationen nicht als so stressig wahrnehmen und sind entspannter während der Runde."
  3. Der dritte Bereich ist das sogenannte Course Management, also die Platzstrategie und wie intelligent Sie den Platz bespielen. Was Sie hier in der Saisonvorbereitung machen, hängt sehr von Ihrem individuellem Golf-Level ab. Im Bereich Handicap 54 bis 18 geht es darum, noch gezielter bestimmte Schläge oder Längen anspielen zu können. Für alle Spieler unter Handicap 18 oder einstellige Spieler geht es auch darum, gezielt Flugkurven zu lernen und den Platz noch besser nach den individuellen Stärken und Schwächen einteilen zu können.
  4. So und nun kommen wir zum vierten Bereich, der Fitness. Ein Bereich, der von vielen Golfern eher ungern gesehen wird, aber tatsächlich doch einen relativ großen Einfluss in der Saisonvorbereitung hat. Es gehtdarum, die Beweglichkeit in der Schulter und Hüfte und vor allem die Stabilität im Rumpf auszubauen. Sind diese Bereiche stabil, geht es dann darum, explosive Schnellkraft aufzubauen, um den Bewegungsablauf stabiler zu machen und damit die Konstanz im Schwung zu erhöhen. Auch hier kann durch gezielte Fitnessübungen die Schwungoptimierung unterstützt werden um präzisere Schläge durch einen besseren Rhythmus zu entwickeln.

"Das mag sich jetzt vielleicht alles relativ viel und kompliziert anhören, das ist es aber gar nicht", versichert der ehemalige Nationalspieler und Trainer des Jahres. "Wenn Sie diese Bereiche kombiniert miteinander trainieren, können Sie mit geringem wöchentlichen Aufwand (ungefähr 2x pro Woche Golf spielen) schon eine sehr gute Saisonvorbereitung aufbauen. 


Beispielhafte Trainingseinheit für die Saisonvorbereitung:

  • 5 Minuten körperliches Warm-Up
  • 15 Minuten 3/4 Wedge-Schläge mit lockerem Durchschwung
  • 30 Minuten eine individuelle Technikübung (Beispiel: Sie kommenb von außen und um diesen Schlag zu kompensieren, üben Sie nun Draws und somit mehr von innen an den Ball zu kommen.)
  • Anwendungstraining, d.h. eine praktische Übungen durchführen, damit Sie das Gelernte auch auf dem Platz umsetzen können. (Beispiel: Sie spielen 30 Minuten auf der Range oder falls verfügbar auf dem Golfsimulator einen Platz nach, mit dem Fokus, jeweils die individuelle Technik-Übung - in unserem Beispiel war das die Draw-Bewegung - in alle Schläger zu integrieren. Auf der Range würden Sie also den Platz nachspielen und nach jedem Schlag den Schläger wechseln und auch jeweils auf unterschiedliche Distanzen spielen.)
  • Und um das Training zu beenden, tragen Sie nun nochmal etwas in Ihr Erfolgsjournal ein und geben Ihrem Trainer Feedback, wenn das für Sie möglich ist. "Bei uns in der Akademie läuft das über eine extra App, mit der wir jederzeit mit unseren Coaching-Teilnehmern in Kontakt sind."

Durch eine derartige Trainingseinheit bauen Sie im ersten Schritt einen stabilen Rhythmus auf, der helfen wird, konstanter an den Ball zu kommen und dadurch mit mehr Präzision und Sicherheit zu schlagen. Durch die individuelle Technikübung verbessern Sie Ihre Schwachstelle und erhöhen die Stärken. Und indem Sie den Platz nachzuspielen, werden Sie einerseits das Gelernte noch weiter verfestigen, aber vor allem sorgen Sie dafür, dass Sie das Gelernte nicht nur unter Laborbedingungen auf der Range umsetzen können. Stattdessen bauen Sie eine sehr hohe Variabilität und Sicherheit auf. 

Dass Sie zum Schluss die Erfolge in Ihr Erfolgsjournal eintragen, mag sich banal anhören, aber wenn Sie nach jeder Trainingseinheit und jedem Spiel drei bis fünf Dinge aufschreiben, bauen Sie sich Schritt für Schritt ein Selbstvertrauen im Spiel auf. Sie werden mit breiter Brust am Abschlag stehen, weil Sie ganz genau wissen, dass der Ball Mitte Fairway landen wird und es eine gute Runde werden wird. Derartige Trainingseinheiten können auf der Range durchgeführt werden, bei schlechtem Wetter aber auch in einer Indoor-Trainingsmöglichkeit. "Viele unserer Coaching-Teilnehmer sind beruflich stark eingespannt, schaffen es aber trotzdem zwei bis drei Mal pro Woche 60 bis 90 Minuten zum Golfspielen zu kommen. Wenn Sie das auch schaffen, steht einer guten Saisonvorbereitung nichts im Weg."

Hier können Sie sich für eine kostenlose mehrteilige Videoserie von Fabian Bünker eintragen, in der er konkrete Tipps und Tricks zur Saisonvorbereitung gibt: www.fabianbuenker.de/saisonvorbereitung-videoserie