Taktik

Der Par-3-Plan: Sicherheit durch Strategie


12. Oktober 2023 , Felix Grewe


Spiel mit Strategie: Stars wie Tiger Woods überlassen nichts dem Zufall. Sie analysieren vor dem Abschlag genau die Umstände.
Spiel mit Strategie: Stars wie Tiger Woods überlassen nichts dem Zufall. Sie analysieren vor dem Abschlag genau die Umstände. | © © golfsupport.nl/Cliff Welch/Icon Sportswire

Wie Sie sich taktisch auf ein scheinbar einfaches Par-3-Loch vorbereiten – und Ihren Erfolg nicht dem Zufall überlassen.

Bereiten Sie sich taktisch auf Ihre 18-Löcher-Runde vor? Oder spielen Sie einfach los, Schlag für Schlag und ohne Strategie? Bei vielen Amateuren ist es so: Sie spielen ohne genauen Plan – und wirken deshalb hin und wieder, genau, planlos! Insbesondere auf den kürzeren Bahnen, wenn man vom Abschlag einen ungehinderten Blick auf das Grün werfen kann, erscheint der Weg zum Ziel oft einfacher als er ist. Paul Dyer, Vorstand der PGA of Germany, erklärt in seinem Video, wie Sie insbesondere die scheinbar weniger herausfordernden Par-3-Bahnen bewältigen, ohne wertvolle Schläge zu verlieren. 

Wind, Bunker und andere Gefahren

Schauplatz Timmendorf, Urlaubsparadies in der Lübecker Bucht an der Ostsee. Dyer spielt hier auf dem Südplatz Bahn 14 – ein klassisches Par 3, leicht abschüssig, rund 124 Meter bis zur Fahne. Der erste Blick des Profis gilt, natürlich, der Beschaffenheit der Bahn. Er analysiert zunächst die lauernden Gefahren, zwei Bunker, realisiert die Windbedingungen und schaut nach sicheren Zonen, in die er seinen Ball ohne großes Risiko platzieren könnte. Dyer stellt fest: Am heutigen Tag bläst der Wind von links, gleichzeitig befinden sich beide Bunker links vom Grün – das macht die Ausgangslage angenehmer. 

Schlägerwahl und Flugbahn

Nun zur Schlägerwahl, die natürlich auch abhängig ist von den individuellen Fähigkeiten des Spielers. Dyer schwankt zwischen Pitching Wedge und Eisen 9. Sein Rat: Greifen Sie im Zweifel lieber zum längeren Schläger, schließlich trifft kaum jemand immer sauber. Dyer entscheidet sich – entgegen seiner eigentlichen Empfehlung – trotzdem für das Wedge. Weil ihm der Wind helfen wird und weil rechts vor dem Grün keine Gefahren lauern. Sein Ziel: den Ball rechts halten, nur nichts links im Sand landen. Dafür platziert er die Kugel zwischen auf dem Abschlag so weit links wie möglich – und nimmt es sogar in Kauf, dass er für den idealen Winkel außerhalb der Abschlagsmarkierungen steht, was das Regelwerk gestattet. 

Vorstellung vom idealen Schlag

Jetzt wird es wichtig: Entwickeln Sie eine klare Vorstellung davon, welchen Schlag Sie spielen wollen. „Bei Clubgolfern sehe ich das sehr selten“, sagt Dyer. Er stellt sich seinen Schlag bildlich vor, visualisiert also vor seinem geistigen Auge die idealen Abläufe. Es folgen Probeschwünge (Dyer absolviert sie hinter seinem Ball), die allerdings „nicht irgendwelche Technikschwünge“ sind. „Ich probiere den Schlag aus, den ich gleich umsetzen will“, sagt der Golfpro. In diesem Fall will er den Ball ein wenig flacher spielen als normal. 

Chip oder Putt?

Dann schlägt Dyer – und sein Ball landet ein wenig weiter rechts als geplant – nämlich ein paar Zentimeter von der Grünkante entfernt, rund acht bis neun Meter zum Loch, auf Par-Kurs quasi. Dyer greift zum Putter, sein Motto: „Der beste Chip ist nie so gut wie ein mittelmäßiger Putt.“ Wichtig nun: die Längenkontrolle. Dyer muss leicht bergauf putten, lässt die Fahne stecken. Sein Putt kullert knapp am Loch vorbei – der Rest ist Formsache. Er checkt die Linie für den Rückputt und locht problemlos ein. 

Das wollen Sie sehen? Sollten Sie! Klicken Sie sich jetzt ins Video und genießen Sie die Taktikschulung mit Paul Dyer! 

Im Video: So spielen Sie eine Par-3-Bahn