IAM Damen 2023

Perfekter Tag


18. Mai 2023 , Stefan Bluemer


Charlotte Back vom GC St. Leon-Rot (© DGV/stebl)
Charlotte Back vom GC St. Leon-Rot (© DGV/stebl)

Der erste Tag der 82. German International Ladies Amateur Championship wird bei strahlendem Sonnenschein auf einem hinreißend gepflegten Platz des Frankfurter GC ausgetragen. Den 122 Athletinnen aus 13 Nationen wird vom Gastgeber in jeder Hinsicht ein perfekter Rahmen geboten.

Frankfurt – Die Siegerin des Jahres 2022 ist in diesem Jahr bei der traditionsreichen Meisterschaft nicht angetreten, um ihren Titel zu verteidigen. Da auch keine der früheren Siegerinnen gemeldet hat, steht somit schon jetzt fest, dass ein ganz neuer Name auf den Pokal eingraviert werden wird.
Nur vier Athletinnen haben es geschafft, einen Score unter Par in die Wertung zu bringen – alle unter den Augen von Bundestrainer Sebastian Rühl aus dem Junior Team Germany. Dahinter geht es in der Breite sehr eng zu. 13 Spielerinnen liegen innerhalb von zwei Schlägen in Lauerstellung.
Nach der ersten von vier Wettkampfrunden steht Charlotte Back an der Spitze des Feldes. Die Team-Europameisterin von 2020 hat bei strahlendem Sonnenschein bei aber durchaus frischen Temperaturen eine ganz starke Leistung abgerufen und ihrer ohnehin schon beachtlichen Liste an Erfolgen eine Premiere hinzugefügt.

Früher Platzrekord

Zum ersten Mal wird bei einem offiziellen Wettspiel der Platz des Frankfurter GC in der Teekombination Blau mit einer Gesamtlänge von 5.765 Metern als Par 73 gespielt. Es war somit klar, dass ein neuer Platzrekord aufgestellt wird. Dass diese neue Marke bereits mit dem ersten Flight richtig tief gesetzt wird, war nicht selbstverständlich.
Charlotte Back war um 8.00 Uhr von Tee 1 gestartet und brachte satte sechs Birdies unter. Mit dem einen Bogey kam unter dem Strich eine starke 68 (-5) in die Wertung. Ihren ersten Platzrekord kommentierte die Spielerin des GC St. Leon-Rot sehr erfreut: „Frankfurt ist einer meiner Lieblingsplätze. Ich spiele immer gerne hier und er ist immer in einem sehr guten Zustand, wie auch jetzt gerade. Die Grüns sind ein Traum. Ich habe heute ganz ordentlich gespielt. Die Fehler die ich gemacht habe, konnte ich gut ausbessern und so mein Spiel zusammen halten. Meine Highlights waren auf jeden Fall die Par-3-Löcher. Dort habe ich mit guten Abschlägen und Putts drei unter Par gespielt.“

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Eine kleine Veränderung hat die Spielerin des Junior Team Germany im Winter vorgenommen: „Ich trage jetzt seit November Kontaktlinsen und finde es beim Golfen deutlich angenehmer. Einen Platzrekord habe ich noch nie neu aufgestellt, sondern eher mal frühere Rekorde egalisiert. Es freut mich auf jeden Fall, dass meine 68 hier ein neuer Platzrekord ist!“

Bogeyfrei mit Schatten

Eine beinahe blitzsaubere Scorekarte präsentierte Emma Delwes. Die Athletin vom Bundesliga-Aufsteiger GC Hannover brachte sechs Birdies unter und hatte nur auf Bahn 11 ein Problem, als sie einen Ball verlor und sich danach ein Doppelbogey aufschreiben musste.
Die 69 (-4) sind der zweitbeste Score des Tages und entsprechend zufrieden war die Spielerin aus dem Kader von Bundestrainer Sebastian Rühl: „Ich bin mit meinem Spiel heute sehr zufrieden. Aus der Teebox war ich richtig gut und habe gute Eisen gehauen. Das Coursemanagement war auch sehr gut. Ich wusste immer, auf welcher Seite ich die Fahnen anspielen sollte. Den einen oder anderen Putt habe ich dann auch gelocht. Wenn ich das Grün mal verfehlt habe, habe ich gute Up-and-downs gemacht. Man muss hier die Schläge vom Tee und auf die Grüns echt gut planen, weil man sonst üble Putts haben kann. Die Grüns haben teilweise sehr viel Break. Über Tag ist es windiger geworden. Damit musste ich auch erstmal klar kommen. Es ist ein schwerer Platz. Hier muss man in allen Bereich gut spielen.“

Bogeyfrei ohne Schatten

Marie-Agnes Fischer hat es tatsächlich geschafft, auf diesem so anspruchsvollen Course, der von Harry S. Colt designt wurde, ohne Bogey zu bleiben. Das Talent vom Münchener GC startete ausgesprochen gut und lag nach zwei frühen Birdies auf den Bahnen 1 und 4 schon bei zwei unter Par. Anschließend wollten aber keine weiteren Birdies gelingen und so hat die Bayerin eine 71 (-2) für die erste Wettkampfrunde in den Büchern.
Nach der Abgabe des Scorekarte im Wettspielbüro strahlte die Jugend-Nationalspielerin: „Heute war ein sehr cooler Tag! Es hat richtig Spaß gemacht, hier zu spielen. Der Platz ist sehr lang und die Grüns sind auch nicht gerade leicht. Insgesamt finde ich den Platz echt schwer, auch wegen der heutigen Fahnenpositionen. Es war auf jeden Fall eine Herausforderung. Hier braucht man eine gute Taktik, wie man in die Grüns spielen will. Man muss seine Schläge gut platzieren und die richtigen Misses kennen. Man kann nicht jede Fahne direkt anspielen. Heute waren meine Abschläge sehr glatt, so dass ich fast immer auf der Bahn lag. Ich habe heute auch gut geputtet und keinen kurzen Putt verschoben. Man kann zwar immer mehr raus holen, aber die Runde heute war sehr solide und ich bin wirklich zufrieden.“

Bunte Scorekarte

Hendrika Labsch hatte einen wilden Start und lag auf Bahn 11 etwas abseitig, so dass ein Referee herbeigerufen werden musste. Die Athletin des Hamburger GC, die den Platz sehr gut kennt, aktuell für dieses Turnier aber nur eine halbe Proberunde spielen konnte, weil sie zwischen dem ersten Spieltag der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf in Hamburg und dem Start dieser „German International“ noch eine Prüfung in der Zahnmedizin ablegen musste, bekam Erleichterung und rettete ein Bogey. Auf Loch 12 gelang ihr bei einer sehr selektiven Fahnenposition direkt anschließend ein sauberes Birdie. Insgesamt machte die Falkensteinerin ihre Scorekarte mehr als bunt und hatte von Eagle bis Doppelbogey alle Farben im Blumenstrauß dieses herrlichen Frühlingstages. Nach ihrer 78 (+5) möchte das Nordlicht an den beiden folgenden Tagen noch etwas nachlegen, liegt aber auf dem 35. Platz gut im Rennen, um sich für die Finalrunde qualifizieren. Diese steht am Sonntag auf dem Programm und nur die besten 60 Athletinnen werden dann noch aufteen.
Für den Platz hatte Henrika Labsch ein ganz besonderes Lob parat: „Der Platz ist mega schön und in einem super Zustand. Der Platz ist zwar sehr schwer, aber halt wie in Falkenstein. Einfach schön!“

Startzeit nach Ergebnissen

Schon am zweiten Tag wird nach Ergebnissen gestartet. Ab 8.00 Uhr gehen zunächst die Athletinnen raus, die am ersten Tag höhere Hausnummern in den Büchern hatten. Ab 12.40 Uhr startet dann die bessere Hälfte des Feldes.

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