Natur

Das Rebhuhn: Scheu und selten


16. Mai 2023 , Petra Himmel


Rebhuhn
Rebhuhn | © pixaby

Es steht nicht gut ums Rebhuhn, das in Deutschland als stark gefährdete Vogelart gilt. Auf Golfplätzen aber findet es immer wieder einen Lebensraum, der ihm gefällt.

„Ich weiß eigentlich nicht, wie es sich hier angesiedelt hat“, erklärt der Präsident des GC Herzogenaurach Bernd Dürrbeck. Fest steht: Auf dem Golfplatz, der von zahlreichen offenen Wiesenflächen gekennzeichnet ist, gleichzeitig mit seinen Hecken und Büschen aber auch viel Sichtschutz bietet, finden sich inzwischen mehrere Rebhühner. Im GC Würzburg brütete sogar eine Rebhuhn-Familie im vergangenen Jahr. Ein gutes Dutzend Küken waren Beweis dafür, wie wohl sich die Vögel auf den Flächen abseits des Golfplatzes offenbar fühlen.

Für die Rebhühner, die auch auf der Roten Liste geführt werden, ist vor allem das richtige Mähen der Wiesenflächen entscheidend. Frühestens Ende Juli sollte man hier loslegen, dann sind die Jungvögel bereits aus dem Nest. Wer unbedingt vorher mähen will, sollte nach Empfehlung des BUND zumindest ungemähte Streifen von mindestens fünf Meter Breite stehen lassen, in denen sich die Vögel aufhalten können. 

Auch trockene Sandmulden in den Bereichen neben der Spielbahnen schätzen die extrem scheuen Tiere. Gleiches gilt für Blühstreifen und nicht abgemähte Abgrenzungen zu Wegen oder Grundstücksgrenzen. Was dem Golfer auf den ersten Blick vielleicht unordentlich erscheint oder womöglich als Versäumnis des Greenkeepers beim Mähen interpretiert wird, ist also vielmehr eine Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt auf dem Golfplatz. Wer Glück hat, bekommt die Rebhühner vielleicht sogar zu Gesicht. Einfach ist das aber nicht: Dank ihres braun-grauen Gefieders sind sie perfekt getarnt.

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