Ranking

Mickelson: So könnten LIV-Profis bei Majors starten


27. April 2023 , Felix Grewe


Einer der prominentesten LIV-Spieler: Phil Mickelson.
Einer der prominentesten LIV-Spieler: Phil Mickelson. | © Asanka Ratnayake/Getty Images

Im Vorfeld des LIV Events in Singapur fordert Phil Mickelson eine Regelung, um Topspielern die Teilnahme an den Majors unabhängig von der Weltrangliste zu ermöglichen.

Ein Blick auf die aktuelle Weltrangliste verrät, dass sich in der Golfwelt eine Menge verändert hat in den vergangenen rund 12 Monaten. Phil Mickelson etwa wird aktuell nur noch an Position 73 geführt. Dustin Johnson, zweifacher Majorsieger und über Jahre ein verlässlicher Topspieler, rangiert einen Platz dahinter. Patrick Reed findet man auf Position 46, Brooks Koepka auf Rang 39. Der Grund dafür, dass die einstigen Top-Ten-Profis inzwischen ins Mittelmaß des Rankings verschwunden sind, ist LIV Golf. Auf der neuen und polarisierenden Tour gibt es noch immer keine Punkte für die Weltrangliste. Die Folge: Die Qualifikation für künftige Majors wird für diejenigen schwierig, die keine Ausnahmegenehmigung auf anderem Wege erhalten. 

Wie sich LIV Spieler für Majors qualifizieren könnten

Im Vorfeld des LIV Golf Events in Singapur forderte Mickelson nun wieder einmal eine Lösung, die Major-Teilnahmen der besten Spieler – unabhängig davon, auf welcher Tour sie antreten – sicherzustellen. „Es wird sich alles von selbst regeln, denn wenn man bei einem der Majors oder dem Masters dabei ist, sollte man diese Spieler nicht ausschließen", gab Mickelson am Mittwoch zu Protokoll. Und weiter: „Man sagt sich: Wir wollen das beste Feld haben, wir wollen die besten Spieler haben, und diese Jungs haben dem Turnier in diesem Jahr beim Masters eine Menge hinzugefügt." Von den besten sechs Profis in Augusta spielen aktuell drei (Mickelson., Koepka und Reed) auf der LIV Tour.

Mickelson schlägt deshalb vor, den fünf oder zehn besten Spielern der LIV Tour den Zugang zu den Majors zu gewähren. „Sie müssen einen Weg finden, die besten LIV-Spieler in ihr Feld zu bekommen, wenn sie das beste Feld im Golfsport haben wollen und wirklich das sein wollen, worum es bei einem Major geht", sagt Mickelson. „Wenn die World Golf Rankings keinen Weg finden, um die LIV-Spieler einzubeziehen, dann werden die Majors eine andere Lösungen finden, um die LIV-Spieler dabeizuhaben.“

Der Fall Talor Gooch

Die offizielle Weltrangliste des Golfsports (Official World Golf Ranking), die derzeit der wichtigste Zugang für Profis ist, um sich ohne Qualifikationsverfahren für die vier größten Turniere zu qualifizieren, prüft seit dem Sommer 2022 den Antrag der von Saudi-Arabien unterstützten Liga auf Ranglistenpunkte. In der Zwischenzeit sind die LIV-Mitglieder im Ranking weit abgeruscht. 

Sowohl die PGA als auch die DP World Tour schließen Spieler der LIV Tour von ihren Turnieren aus. So bleiben neben den Majors lediglich die Turniere der Asien Tour, um Ranglistenpunkte zu sammeln. Mickelson selbst muss sich um seine Startberechtigung bei den großen Events erst einmal keine Sorgen machen – durch seinen Triumph bei der PGA Championship 2021 ist er bis zu den US Open 2026 für alle Majors qualifiziert. Anders liegen die Dinge bei Talor Gooch, der vor einem Jahr noch die Nummer 35 im Official World Golf Ranking war und nun, durch seinen Wechsel zu LIV Golf, auf Platz 59 zurückgefallen ist. Sollte er bis Juni aus den Top 60 purzeln, müsste er sich seinen Major-Zugang über offene Qualifikationen erspielen. 

Kritik von DeChambeau

Kritik übt auch Bryson DeChambeau, der ebenfalls auf der LIV Tour spielt und in der offiziellen Weltrangliste nicht einmal mehr unter den besten 100 Spielern auftaucht. Er warnt davor, die Golf-Weltrangliste könnte bedeutungslos werden, weil sie nicht das tatsächliche Leistungsgefüge widerspiegelt. „Sie müssen zu einer Lösung kommen, ansonsten wird die Rangliste irgendwann obsolet.“