Masters

Sahne steigt nach oben, Woods und Langer wackeln


7. April 2023 , Daniel Dillenburg


Teil des Spitzentrios nach Runde eins: Jon Rahm.
Teil des Spitzentrios nach Runde eins: Jon Rahm. | © Andrew Redington/Getty Images

Die Spitzengruppe nach Runde eins des Masters ist gespickt mit großen Namen und erfahrenen Major-Siegern. Tiger Woods und Bernhard Langer müssen sich etwas steigern, wollen sie auch noch am Wochenende dabei sein.

„The cream rises to the top“. Dieses Sprichwort nutzen die US-Amerikaner gerne im Zusammenhang mit den Majors und im Speziellen dem Masters. Es heißt so viel wie: Ein guter Spieler kann nicht lange unbemerkt bleiben, so wie Sahne, die in Kaffee oder Tee gegossen wird, irgendwann nach oben steigt. Die einen sagen Sahne, die anderen Rahm. Und damit wären wir auch schon bei der ersten Runde des 87. Masters. Denn Jon Rahm war einer der Spieler, die an einem windstillen ersten Tag im Augusta National nach oben stiegen. Dabei war der Spanier zu Beginn ziemlich weit unten. Der Weltranglistendritte benötigte auf der ersten Bahn vier Putts und ging mit einem Doppel-Bogey vom Grün.

„Wenn du ein Doppelbogey oder Vier-Putt machst, sollte es besser am ersten Loch sein“, konnte Rahm im Nachhinein über den Horror-Start hinwegsehen. Der Baske blieb nach diesem Ausrutscher ruhig und positiv. „71 Löcher, um es wieder aufzuholen“, war seine Devise und diese setzte er schon auf den erst 17 Löchern nahezu perfekt um. Birdies auf den Bahnen zwei und drei egalisierten seinen frühen Ausrutscher. Es folgten insgesamt fünf weitere Birdies sowie ein Eagle auf der Acht nach einem traumhaften zweiten Schlag aus 228 Meter Entfernung.


Rahm spielte seine letzten 17 Löcher der ersten Runde in neun unter Par, traf am Donnerstag alle 14 Fairways und verpasste nur ein Grün. Damit gelang dem US-Open-Champion aus 2021 gleich mal eine Kampfansage zum Auftakt. Doch Rahm war nicht die einzige Sahne, die an diesem Tag nach oben stieg. Die Führung bei -7 teilten sich zwei Spieler mit ihm. Mit Brooks Koepka ist ein viermaliger Major-Sieger dabei, der seit einigen Wochen wieder schmerzfrei spielt und langsam zur Form aus seiner Hochzeit vor fünf Jahren findet. Erst vergangenen Sonntag konnte der US-Amerikaner das LIV-Event in Orlando gewinnen.

Der dritte Spieler in geteilter Führung ist der junge Norweger Viktor Hovland. Für ihn war die 65 (-7) zum Auftakt seine mit Abstand beste Tagesleistung in Augusta, wo er bei drei Teilnahmen zuvor noch nie eine Runde in den Sechzigern unterschrieb. Hovland notierte fünf Birdies sowie ein Eagle und blieb bogeyfrei.


Ein Blick ins Verfolgerfeld verspricht einen hochklassigen Turnierverlauf mit einigen der besten Golfer der Welt. Von den ersten 16 Spielern haben zehn bereits ein Major gewonnen. Und diejenigen, die noch darauf warten, heißen Hovland, Cameron Young (-4) oder Tony Finau (-3). Die größte Überraschung in der Spitzengruppe ist Sam Bennett, der mit einer 68 (-4) ins Turnier startete. Damit rangiert der amtierende US-Champion als erster Amateur seit Ryan Moore 2005 nach 18 gespielten Löchern unter den Top Ten. Als erster Amateur seit 1992 unterschrieb Bennett eine Runde beim Masters ohne Bogey.


Woods und Langer außerhalb der Cut-Marke

Hovlands Mitspieler Tiger Woods tat sich am Donnerstag deutlich schwerer als der fehlerfreie Norweger. Nach sieben Löchern lag der fünfmalige Masters-Champion drei über Par, bekam die anfänglichen Turbulenzen im weiteren Verlauf der Runde aber etwas in den Griff. Birdies notierte der 47-Jährige, der durchgehend Schmerzen in seinem rechten Bein spürt, auf den Löchern acht, 15 und 16. Weitere Bogeys wanderte auf den Bahnen elf und 18 auf seine Karte. Am Ende wurde es die 74 (+2), mit der Woods Rang 54 teilte. Die Top 50 und Geteilten qualifizieren sich für das Wochenende.

Einen Schlag hinter Woods rangierte unter anderem Bernhard Langer, der zum 40. Mal am Masters teilnimmt. Der 65-Jährige traf am Donnerstag alle 14 Fairways, verpasste aber sechs Grüns und kassierte drei Bogeys. Birdies gelangen ihm auf dem längsten Platz in der Geschichte des Masters keine. Kein Wunder, bedenkt man, dass Langer eigentlich auf jedem Par 4 ein Holz ins Grün schlägt. Will er nicht seinen dritten Cut beim Masters in Folge verpassen, wird er in Runde zwei aber Birdies benötigen.

Wie es gehen kann, zeigte Fred Couples mit einer 71 (-1) in Runde eins. Der 63-Jährige spielt normalerweise mit Langer auf der PGA Tour Champions und konnte sich dank vier Birdies auf den Back Nine in eine aussichtsreiche Position bringen. Eine solche Runde würde auch Langer ins Wochenende bringen. So niedrige Ergebnisse wie am Donnerstag werden an Tag zwei nämlich nicht mehr erwartet. Für Freitag sind Regenschauer sowie stärkere Böen in Augusta vorhersagt.

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