Tour-Vorschau

Endlich geht es los: Deutsches Quartett eröffnet LPGA-Saison


21. März 2023 , Daniel Dillenburg


Nahm in diesem Jahr bereits an drei LET-Events teil: Esther Henseleit.
Nahm in diesem Jahr bereits an drei LET-Events teil: Esther Henseleit. | © Tristan Jones/ LET

Es ist fast schon April und die deutschen LPGA-Damen dürfen erst in dieser Woche ihre Saison in den USA in Angriff nehmen. Zudem markiert das WGC-Match Play den Abschluss einer Ära. Die Tour-Vorschau:

LPGA Tour: LPGA Drive on Championship

Superstition Mountain Golf and Country Club, Arizona, 23. bis 26. März

Obwohl die LPGA Tour in diesem Jahr schon drei Events der neuen Saison hinter sich hat, deutsche Spielerinnen waren 2023 bislang noch nicht im Einsatz. Dies lag daran, dass alle drei Turniere lediglich mit einem limitierten Feld bestückt waren. Und so fühlt sich die LPGA Drive on Championship nicht nur wie das erste richtige LPGA-Turnier des Jahres an. Für viele ist sie es auch. Esther Henseleit, Isi Gabsa, Polly Mack und Aline Krauter feiern alle ihr Saisondebüt. Während es für Mack der allererste Start auf der LPGA Tour überhaupt ist, liegt für die anderen drei der letzte LPGA-Auftritt schon mehr als vier Monate zurück.

Entsprechend groß dürfte bei allen vier die Vorfreude auf die neue Spielzeit sein. Mack und Krauter gehen dank ihrer starken Leistungen bei der Q-Series jeweils in ihre erste LPGA-Saison. Auch Gabsa sicherte sich die Tourkarte über die Qualifikationsserie, spielt aber bereits ihr zweites LPGA-Jahr in Folge. Henseleit ist inzwischen eine etablierte Größe in der besten Damenliga der Welt. Seit 2020 ist die 24-Jährige festes Mitglied. Endlich hat das Warten ein Ende und in den kommenden fünf Wochen stehen insgesamt vier Events in den USA an. Die Saison für die deutschen LPGA-Damen kann beginnen.

Nachdem die LPGA Drive on Championship im vergangenen Jahr noch über drei Tage stattfand, werden in dieser Woche vier Runden gespielt. Für die zweite Ausgabe des Events ist man in den Superstition Mountain Golf and Country Club nach Gold Canyon, Arizona, umgezogen. Auf diesem Platz gewannen bereits einige LPGA-Legenden. Denn zwischen 2004 und 2008 fand hier das Safeway International statt. Die Siegerinnen hießen Annika Sörenstam, Juli Inkster und Lorena Ochoa. In dieser Woche zählen Nelly Korda, Jin Young Ko und Atthaya Thitikul zu den Top-Favoriten. Die Iren Leona Maguire versucht bei dem mit 1,75 Millionen US-Dollar dotierten Turnier ihren Titel zu verteidigen.

PGA & DP World Tour: WGC-Dell Technologies Match Play

Austin Country Club, Texas, 22. bis 26. März

Das Ende einer Ära steht bevor. In dieser Woche findet die 24. und gleichzeitig letzte Ausgabe des WGC-Match Plays statt. Aller Voraussicht nach wird damit auch die Geschichte der 1999 eingeführten World Golf Championships (WGC) ein Ende finden. Damals führte man die Turniere, von denen es die meiste Zeit vier im Jahr gab, als Antwort auf die ersten Vorstöße einer neuen Welttour ein. Abseits der Major-Events kamen hier die besten Profis der Welt zusammen und spielten um erhöhte Preisgelder. Diese Idee ist aber spätestens mit der Einführung der neuen „elevated“ Events der PGA Tour überholt.

Und so kommt in dieser Woche ein letztes Mal die Weltelite zusammen, um über fünf Tage in hochklassigen Mann-gegen-Mann-Duellen den Match-Play-König zu küren. Das Format, das sich nie wirklich bei TV-Events – abgesehen vom Ryder Cup – durchsetzen konnte, wird mit der letzten WGC-Ausgabe ebenfalls von der Tour verschwinden. Dabei bietet eine solche Woche Match Play eine nette Abwechslung zum Zählspiel-Alltag auf der Tour. 64 Spieler sind auf 16 Gruppen aufgeteilt und jeder von ihnen absolviert mindestens drei Gruppenspiele. Die jeweils Gruppenbesten erreichen die nächste Runde – das Achtelfinale. Wer dann das Viertelfinale übersteht, absolviert am Finalsonntag zwei weitere Matches und spielt entweder um den Titel oder um Platz drei.

Um die vielen Partien unterzubringen, beginnt das Event, das zum siebten Mal im Austin Country Club in Texas stattfindet, werden die ersten Gruppenpaarungen bereits am Mittwoch ausgetragen. Golffans bekommen also einen Tag mehr Golf der Spitzenklasse geboten. Immerhin sind acht der neun besten Spieler der Welt am Start. Von den zugelassenen Akteuren sagten einzig die beiden Justins, Thomas und Rose, ab. Scottie Scheffler ist Titelverteidiger sowie Nummer eins der Welt und gilt daher als Top-Favorit. Seine größten Konkurrenten dürften unter anderem Tyrrell Hatton, Jon Rahm sowie Max Homa sein. Deutsche sind bei der finalen Match-Play-Ausgabe, die übrigens mit satten 20 Millionen US-Dollar dotiert ist, keine dabei.  

PGA Tour: Corales Puntacana Championship

Puntacana Resort & Club, Dominikanische Republik, 23. bis 26. März

Parallel zum WGC-Event findet ein weiteres PGA-Tour-Turnier statt. Zum sechsten Mal verschlägt es die Tour zur Corales Puntancana Championship an die Ostküste der Dominikanischen Republik. Hier gastiert man auf dem Corales Golf Course, der mit einer Gesamtlänge von 7.014 Metern zu den längsten Kursen im Kalender zählt. Dafür können die Spieler zumindest vom Abschlag aus etwas mehr ins Risiko gehen, da die Landezonen sehr großzügig angelegt sind. Entscheidend wird dann das Spiel um und auf den Grüns des Tom-Fazio-Designs aus 2010.

Die Länge dürfte für den einzigen Deutschen im Feld des mit 3,8 Millionen US-Dollar dotierten Events kein Problem sein. Immerhin gehört er zu den längsten Spielern auf der Tour. Die Rede ist von Rookie Matti Schmid, der seinen Ball im Durchschnitt 286 Meter vom Tee haut. Rory McIlroy führt diese Statistik mit einem Wert von 299 Metern an. Bei Schmid mangelt es in dieser Saison aber vor allem an der Genauigkeit seiner Schläge. Der 25-Jährige trifft nur 56 Prozent der Fairways und zwei Drittel der Grüns (in Regulation). Diese Zahlen kombiniert mit einer Scrambling-Quote (erfolgreiches Up-and-Down) von 51 Prozent sorgten dafür, dass Schmid zuletzt sieben von neun Cuts verpasste. Vielleicht fühlt sich der gebürtige Regensburger auf dem langen und zugleich offenen Corales Golf Course wohler. Als 145. des FedExCup kann er jeden Punkt gebrauchen.

Die großen Namen schlagen beim Alternativevent im Puntacana Resort & Club nicht ab. Top-Favoriten sind Thomas Detry (Belgien) sowie die beiden US-Amerikaner Wyndham Clark und Joel Dahmen. Diese drei Spieler sind auch die einzigen aus den Top 100 der Weltrangliste im Feld.

DP World Tour: Jonsson Workwear Open

The Club at Steyn City, Südafrika, 23. bis 26. März

Ein weiteres Alternativevent wird von der DP World Tour in Johannesburg ausgetragen. Die Jonsson Workwear Open ist zudem mit der Sunshine Tour co-sanktioniert und das zweite Event in Südafrika hintereinander. Im vergangenen Jahr zählte es noch zur Challenge Tour, wurde aber nun zu einem Erstligaturnier befördert und so blicken in dieser Woche noch mehr Augen auf den Club at Steyn City in der Provinz Gauteng. 2022 blieb die ganz große Spannung aus. Lokalmatador J.C. Ritchie gewann souverän mit sechs Schlägen Vorsprung und freute sich über seinen insgesamt vierten Challenge-Tour-Titel. Der 29-Jährige ist auch in dieser Woche am Start und will seinen Titel verteidigen.

Als absoluter Top-Favorit geht Adri Arnaus in das mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierte Event. Der Spanier beendete die SDC Championship in der vergangenen Woche auf dem zweiten Rang und ist laut Weltrangliste der bestplatzierte Spieler im Feld. Mit Landsmann Adrian Otaegui, Thriston Lawrence aus Südafrika und dem Engländer Jordan Smith sind drei weitere Top-100-Spieler dabei.

Das deutsche Aufgebot besteht aus sechs Profis: Alexander Knappe, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Freddy Schott, Nick Bachem und Hurly Long.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: The Galleri Classic
Mission Hills Country Club, Kalifornien, 24. bis 26. März

Alex Cejka und Bernhard Langer

Korn Ferry Tour: Club Car Championship
The Landings Golf & Athletic Club, Georgia, 23. bis 26. März

Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

Epson Tour: IOA Championship
Morongo Golf Club, Kalifornien, 24. bis 26. März

Sophie Hausmann