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LIV Golf: Was 2023 alles ansteht


6. Februar 2023 , Thomas Fischbacher


Ein Blick auf die anstehende Saison der LIV Golf League
Ein Blick auf die anstehende Saison der LIV Golf League | © Jamie Squire/LIV Golf/via Getty Images

14 Turniere, mögliche Neuzugänge und ein neuer TV-Deal – LIV Golf wächst vor dem Start in die zweite Saison.

Es war das Thema des vergangenen Jahres. Die vom saudischen Staatsfonds finanzierte LIV-Golf-Serie sorgte für Schlagzeilen und spaltete die Golfwelt. Stars wie Brooks Koepka, Dustin Johnson oder Phil Mickelson durften nicht mehr auf der PGA Tour abschlagen, Martin Kaymer sagte Starts auf der DP World Tour ab, da er sich nicht mehr willkommen fühlte und auf einmal hatte auch der Golfsport seinen Transfermarkt. Vor jedem neuen Turnier spekulierte man munter über etwaige Kandidaten für einen Wechsel in die von CEO Greg Norman geleitete Turnierserie. 

2023 will die LIV Golf League nun so richtig durchstarten. Geplant sind 14 Turniere und einige neue Wechselkandidaten haben sich auch schon herauskristallisiert. Wir werfen einen Blick auf die anstehende Saison.   

14 Stationen, sieben Länder, vier Kontinente

LIV Golf wächst. Statt der bisher acht stehen im aktuellen Jahr 14 Events im Kalender der vom saudischen Staatsfond finanzierten Serie. Damit verdoppelt sich die Anzahl der Turniere fast. 

Der Startschuss der Reise über vier Kontinente fällt Ende Februar in Mayakoba, Mexiko, während Anfang November das Finale dann im saudi-arabischen Dschidda steigen wird. Dazwischen geht es bei acht Turnieren in den USA, in Adelaide (Australien), Singapur, Valderrama und London zur Sache. 

  • 24.-26. Februar: LIV Golf Mayakoba (El Camaleon)
  • 17.-19. März: LIV Golf Tucson (The Gallery)
  • 31. März-2. April: LIV Golf Orlando (Orange County)
  • 21.-23. April: LIV Golf Adelaide (The Grange)
  • 28.-30. April: LIV Golf Singapore (Sentosa)
  • 12.-14. Mai: LIV Golf Tulsa (Cedar Ridge)
  • 26.-28. Mai: LIV Golf DC (Trump National)
  • 30. Juni- 2. Juli: LIV Golf Spain (Valderrama)
  • 7.-9. Juli: LIV Golf London (Centurion Club)
  • 4.-6. August: LIV Golf Greenbrier (The Old White)
  • 11.-13. August: LIV Golf Bedminster (Trump National)
  • 22.-24. September: LIV Golf Chicago (Rich Harvest Farms)
  • 20.-22. Oktober: LIV Golf Miami (Trump National Doral)
  • 3.-5. November: LIV Golf Team Championship (Royal Greens)

TV-Deal abgeschlossen

Lange wurde gesucht und verhandelt, nun steht der erste TV-Deal. Das CW Network und LIV Golf haben einen Deal über die Fernseh- und Streaming-Rechte in den USA abgeschlossen. Nach einem Bieterverfahren hat LIV Golf die Rechte im Rahmen einer mehrjährigen Partnerschaft an The CW vergeben. Im deutschsprachigen Raum werden die Turniere auf DAZN oder SERVUS TV laufen. Auf Golf.de-Anfrage bei LIV Golf, ob wie im vergangenen Jahr parallel dazu ein Stream auf der Website oder einer externen Plattform angeboten wird, gab es noch keine Antwort. 

Neuer Name, altes Format

Die Eckdaten: 14 Turniere mit jeweils 48 Spielern, verteilt auf zwölf Teams, die über 54 Löcher mit Kanonenstart antreten. Das Preisgeld: Sehr, sehr stolze 25 Millionen pro Turnier. Am Modus hat sich bislang nichts geändert. Jedoch nennt sich die Serie nun "LIV Golf League" und verzichtet auf das etwas sperrige "LIV Golf Invitational Series". Der Team-Wettbewerb soll dabei weiter forciert werden. Die Verantwortlichen um Norman und Co. spekulieren darauf, dass das Team-Modell schließlich zum Verkauf von Franchises führen wird. Dabei hofft man bei LIV Golf, dass so die Investitionen von knapp zwei Milliarden Dollar refinanziert werden können.  

Frische Spieler, altes Problem?

Der Transfermarkt ist nicht geschlossen. Auch wenn bis zum Saisonstart natürlich keine Namen bestätigt werden, so brodelt die Gerüchteküche bereits. Als potentielle LIV-Neuzugänge werden Mito Pereira, Xander Schauffele und Patrick Cantlay gehandelt. Das größte Problem der LIV-Golfer und derer, die es werden möchten, bleibt hingegen nach wie vor die Weltrangliste. Während der Augusta National zuletzt verkündete, dass qualifizierte LIV-Spieler zum Masters eine Einladung erhalten werden, blockt das Komitee des Official World Golf Ranking den Antrag aus Saudi-Arabien weiterhin ab. So fiel Dustin Johnson, der vergangenes Jahr ein Turnier und die individuelle Saisonwertung gewann sowie knapp 36 Millionen Dollar an Preisgeld einspielte, vom vierten auf den 44. Rang zurück. Es könnte für die LIV-Verantwortlichen um Greg Norman zum Problem werden, wenn die einige Spieler dauerhaft nicht mehr bei den Majors dabei sein können. 

Investment in die Asian Tour

2023 wird es wieder die Möglichkeit geben, sich über die International Series der Asian Tour für die LIV Golf League zu qualifizieren. Im vergangenen Jahr war dies Scott Vincent gelungen. Der 30-Jährige aus Simbabwe hat sich für die anstehende Saison seinen Platz auf der Tour und im Team des Chilenen Joaquin Niemann gesichert. LIV Golf hatte im vergangenen Jahr bis zu 300 Millionen Dollar in die Asian Tour investiert. Anfang Februar begann die neue Saison mit dem prominent besetzten Saudi International. Für die LIV-Spieler ist die Asian Tour eine gute Gelegenheit, um bei weltranglistenrelevanten Turnieren Punkte zu sammeln.