Panorama

Braveheart Bob und die Acht an der Algarve


8. Dezember 2022 , Thomas Kirmaier


Der Schotte Robert MacIntyre stellte sich der Challenge
Der Schotte Robert MacIntyre stellte sich der Challenge "Chase the Ace". | © Stuart Franklin/Getty Images

500 Bälle für ein Hole-in-One: Robert MacIntyre stellt sich in Portugal der Chase-the-Ace-Challenge. Ein herrlich-unterhaltsames Video der DP World Tour.

Es gibt diese Szene im Blockbuster „Braveheart“: Tausende wilde Schotten stehen einer übermächtigen Streitmacht des englischen Königs gegenüber, um für ihre Freiheit zu kämpfen. Hauptdarsteller: Mel Gibson in der Rolle des William Wallace. Zwar weniger um Krieg, aber irgendwie auch um Freiheit geht es in einem aktuellen Video der DP World Tour. Und das Teil ist derart unterhaltsam, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die knapp sechs Minuten zu opfern.

Anlass: Die Challenge „Chase the Ace“. Hintergrund: Ein Spieler hat die Möglichkeit, 500 Bälle zu schlagen, um dabei ein Hole in One zu erzielen. Zuvor hatte das bis dato nur Andy Sullivan geschafft. 2019 war das, im The London Club; und der Engländer versenkte seinen 230. Versuch in der Tasse. Edoardo Molinari, Brandon Stone und Thomas Pieters waren gescheitert. Nun also eine neue Aktion - und die geht so.

Den Part des William Wallace übernimmt (Wie könnte es besser passen?) Robert MacIntyre. Wer gibt das scheinbar unbesiegbare Heer aus England? Bahn acht des Pinheiros Altos Golf Club an der portugiesischen Algarve. Inselgrün. Bunker. Wasser. Volles Programm. 142 Yards, das sind knapp 130 Meter. Das müsste doch zu machen sein für einen zweifachen Toursieger, einen Kämpfer aus den schottischen West Highlands.

Das Video zur Challenge


MacIntyre startet stark. Die Versuche 24 und 25 landen nur einen halben bzw. ganzen Fuß neben der Fahne. Knapp. Lustig: Wenn Wallace, sorry, MacIntyre, ein Fluch rausrutscht, hinterlegen die Verantwortlichen der Tour die Tonspur mit einem Piepton – was gut erahnen lässt, welches Wort mit F der junge Mann frrrrrom Scotland sagt. Es entwickelt sich eine Schlacht zwischen Braveheart Bob und der Acht an der Algarve.

Nach 50 Bällen tastet sich MacIntyre wieder ran, scheitert, flucht und wird ungeduldig. Aber dann. Versuch 103. Die Kugel fliegt, der Schütze ruft ihr noch ein „hohoho“ hinterher. Landung hinter dem Loch, Spin – und rollt rein. Riesenjubel beim Schotten, der sich hüpfend und schreiend freut wie ein kleiner Fußballer, der gerade den entscheidenden Elfer verwandelt hat. Herrlich. „Das ist ein gutes Gefühl, wenn der Job erledigt ist. Absolut unglaublich“, so MacIntyre. Er hat seine Freiheit wieder, der Mann, der 1996 zur Welt kam. Ein Jahr zuvor hatte der Streifen „Braveheart“ die Kinokassen gefüllt.