Tour-Vorschau

Der Traum rückt näher


7. Dezember 2022 , Daniel Dillenburg


Geht aus deiner Top-Ausgangslage in die zweite Q-Series-Woche: Polly Mack.
Geht aus deiner Top-Ausgangslage in die zweite Q-Series-Woche: Polly Mack. | © Mike Stobe/Getty Images

Polly Mack ist eine von vier Deutschen im Finale der LPGA Q-Series und hat sehr gute Karten auf ihre erste LPGA-Tourkarte. Zudem blicken wir auf einen besonderen Stopp auf der DP World Tour. Die Tour-Vorschau:

LPGA Q-Series

Highland Oaks Golf Course, Alabama, 8. bis 11. Dezember

Neuer Platz. Selber Wettbewerb. Nach vier Runden in Mobile, Alabama, ziehen die 75 besten Spielerinnen aus der vergangenen Woche weiter in die drei Autostunden entfernte Stadt Dothan. Hier steht Teil zwei der LPGA Q-Series auf dem Programm. Für einige Damen, darunter auch Leonie Harm, war bereits am Sonntag Schluss. Denn nur die Top 70 und Geteilten hielten ihre Chance auf eine LPGA-Tourkarte für 2023 am Leben. Die Ergebnisse aus der ersten Woche bleiben bestehen und somit gehen die Spielerinnen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die vier verbleibenden Runden auf dem Highand Oaks Golf Course.

Die beste Ausgangsposition aller verbleibenden Teilnehmerinnen hat die US-Amerikanerin Lauren Hartlage. Sie setzte die Bestmarke bei -14 und geht als Führende in die Woche. Nur einen Schlag dahinter: Polly Mack aus Berlin. Die 23-Jährige vom Berliner GC Stolper Heide überzeugte in der vergangenen Woche mit vier Runden unter Par und geht bei -13 in die Schlussphase dieser Q-Series. „Es fühlt sich gut an“, so Mack über die vielversprechende Ausgangslage. „Im Moment fühlt es sich wie ein sicherer Platz an. Ja, ich habe ein gutes Gefühl bei meinem Spiel. Ich habe das Gefühl, das könnte wirklich etwas werden. Ich kann meinen Traum wahr machen.“


Um sich ihren Traum von der LPGA Tour zu erfüllen, muss Mack am Ende der Woche unter den Top 45 landen. Das Polster auf die Plätze außerhalb der LPGA-Ränge beträgt satte acht Schläge. Doch Mack weiß: „Das ist erst die Hälfte der Strecke, wir haben also noch eine Menge Golf vor uns.“ Vier Runden, also 72 Löcher, stehen noch zwischen Mack und ihrem großen Traum.

Doch Mack ist nicht die einzige Spielerin aus dem National Team Germany mit Aussichten auf eine Spielberechtigung für die LPGA Tour. Isi Gabsa belegt nach vier gespielten Runden den geteilten 17. Rang bei -10. Nach zwei 66er-Runden am vergangenen Wochenende dürfte die Münchnerin mit ordentlich Selbstvertrauen abschlagen. Aktuell ebenfalls unter den Top 45 rangiert Aline Krauter bei -6 (T41). Als einzige Deutsche muss Sophie Hausmann einige Plätze gutmachen, um das große Ziel zu erreichen. Zur Halbzeit der Q-Series hat sie vier Zähler Rückstand auf die Top 45. Feststeht jedenfalls schon jetzt, dass alle vier deutschen Teilnehmerinnen nächstes Jahr mindestens auf der Epson Tour spielen werden. Diese Tourkarte haben nämlich alle 75 Spielerinnen in dieser Woche bereits sicher.

DP World Tour: Alfred Dunhill Championship

Leopard Creek CC, Südafrika, 8. bis 11. Dezember

Mit der Alfred Dunhill Championship beschließt die DP World Tour ihren Südafrika-Swing zum Auftakt der neuen Saison. Es ist zudem der vorletzte Halt in diesem Jahr, bevor es in eine dreiwöchige Weihnachtspause geht. Und das erstmals 2000 ausgetragene Event zählt zu den besonderen Stationen im Kalender. Dies liegt primär am einzigartigen Austragungsort. Der Leopard Creek CC befindet sich nämlich am Rand des berühmten Kruger National Parks, der unter anderem die „Big Five“ beheimatet. Viele Spieler kommen also im Zuge der Woche in Malelane in den Genuss, Löwen, Leoparden oder Elefanten in der freien Wildbahn zu bestaunen. Und auch auf dem Platz verläuft sich gerne das eine oder andere (meist ungefährliche) Tier, das man so nur hier zu sehen bekommt.


Seit 2005 findet die Alfred Dunhill Championship in Malelane statt. Im letzten Jahr, als man hier noch nicht zu Gast war, gewann dieses Event ein gewisser Marcel Siem – damals sein erster Erfolg auf der DP World Tour. Und dieser Siem befindet sich aktuell in Topform. Nach zwei Top-20-Ergebnissen zum Auftakt der Saison rangiert der viermalige DP-World-Tour-Sieger auf Platz 17 im Gesamtranking. Im Leopard Creek wartet Siem noch auf sein erstes Top-30-Ergebnis. Angesichts seiner Form ist ihm dieses in dieser Woche aber definitiv zuzutrauen.

Neben Siem sind mit Nick Bachem, Freddy Schott und Alexander Knappe drei weitere Deutsche am Start. Alle drei feiern jeweils ihr Turnierdebüt.

Als der große Star schlägt in dieser Woche Ernie Els bei dem mit 1,5 Millionen Euro dotierten Event ab. Der 53-Jährige gewann dieses Turnier vor 17 Jahren, als man erstmals im Leopard Creek gastierte. Für Els ist es der erste Start bei einem regulären DP-World-Tour-Event seit Februar 2021. Weitere südafrikanische Stars im Feld sind Louis Oosthuizen, Dean Burmester und Thriston Lawrence. Christiaan Bezuidenhout, ebenfalls aus Südafrika, ist Titelverteidiger.

The Match

Pelican Golf Club, Florida, 10. Dezember

Eigentlich hatte Tiger Woods sein Comeback schon für die vergangene Woche angesetzt. Bei der Hero World Challenge, seinem eigenen Einladungsturnier auf den Bahamas, musste der Superstar seinen Start jedoch kurzfristig wegen einer Fußverletzung absagen. Für die siebte Ausgabe des „The Match“ soll der Gesundheitszustand aber ausreichen. Zugegeben: Das inoffizielle Show-Duell ist natürlich nicht mit einem Vier-Tages-Event, wie es die Hero World Challenge war, zu vergleichen. Am Samstag, den 10. Dezember, geht es im Pelican Golf Club in Belleaire, Florida, nämlich nur über zwölf Löcher. Wie beim „The Match“ üblich steht weniger das Sportliche als vielmehr die Unterhaltung im Vordergrund. Und Geld für den guten Zweck wird dabei auch noch ordentlich gesammelt.

Woods ist zum dritten Mal bei diesem 2018 ins Leben gerufenen Event dabei. Zum ersten Mal spielt er an der Seite von Rory McIlroy, der genauso wie Justin Thomas und Jordan Spieth debütiert. Alle vier Teilnehmer sind also Major-Sieger und verstehen sich auch außerhalb des Golfplatzes sehr gut. Angesichts der überzeugenden Auftritte des Duos Spieth/Thomas bei vergangenen Team-Events wie dem Presidents Cup oder dem Ryder Cup dürfte das US-amerikanische Duo als Favoritenteam in das Duell gehen. Auf der anderen Seite ist McIlroy als aktuell bester Golfer auf diesem Planeten sicherlich gewillt, den beiden Ryder-Cup-Konkurrenten die Stirn zu bieten. Gespielt wird das Zwölf-Löcher-Event unter Flutlicht und im Bestball-Format. Für Woods ist es die Generalprobe für die anstehende PNC Championship, die vom 15. bis 18. Dezember stattfindet.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Legends Tour: MCB Tour Championship
Constance Belle Mare Plage, Mauritius, 9. bis 11. Dezember

Thomas Gögele