Panorama

Deutschland gegen Spanien: Wer gewinnt das Golf-Duell?


27. November 2022 , Thomas Kirmaier


Der Deutsche (Langer) und der Spanier (Jiménez): Welche Nation gewinnt das Golf.de-Duell?
Der Deutsche (Langer) und der Spanier (Jiménez): Welche Nation gewinnt das Golf.de-Duell? | © Ben Jared/Getty Images

Das ist ein Klassiker in so vielen Bereichen: Deutschland gegen Spanien. Das Duell gab’s bei der Fußball-WM 2022 in Katar. Ergebnis: 1:1. Welche der großen Sport-Nationen gewinnt eigentlich den Golf-Vergleich?

Damengolf

Da hat Deutschland die Nase vorn. Wie der European Golf Participation Report (EGPR) 2021 verrät, sind 36% der registrierten Golfer hierzulande weiblich. Da kommt Spanien nur auf 27%. Zwar hat Spanien im Ländervergleich mit Carlota Ciganda (53.) die bestplatzierte Spielerin in der Weltrangliste, aber in den Top 200 sind sechs Deutsche und nur zwei Spanierinnen. Zudem gab es auf der LET in dieser Saison drei deutsche Siege (Henseleit, Cowan, Noja) bei nur einem spanischen Triumph (Ciganda). Und Deutschland hat im Gegensatz zu Spanien schon eine Major-Siegerin (Sophia Popov). Punkt für uns. 1:0 Deutschland.

Golf-Markt allgemein

Deutschland hat laut EGPR 2021 nicht nur mehr Golfer im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, sondern auch deutlich mehr Golfplätze (1054 zu 493) und mehr Golfer pro Platz (618 zu 548). Die Quote der Golfer gemessen an der Gesamtbevölkerung liegt in Deutschland nach EPGR bei 0,78%, in Spanien dagegen nur bei 0,57%. Alles Zahlen, die belegen, dass Deutschland im Vergleich zu Spanien der interessantere Golfmarkt ist. 2:0 für Deutschland.

Herrengolf

Kurios: Die Spanier gewinnen in Deutschland (Alejandro del Rey/Big Green Egg German Challenge powered by VcG) und die Deutschen in Spanien (Yannik Paul/Mallorca Golf Open). Spanien hat aktuell allerdings fünf Spieler (Rahm, Arnaus, Otaegui, Larrazábal, Garcia) in den Top 100 der Weltrangliste und in dieser Kategorie klar die Nase vorn. Auf der DP World Tour gab es 2022 satte sechs Siege für Spanien - davon sogar vier Heimsiege! Und bei den jüngsten Ryder-Cup-Events waren es ebenfalls Spanier (Rahm, Garcia), die für Europa spielen durften. Punkt für Spanien. Nur noch 2:1 für Deutschland.


Lebende Legenden

Bernhard Langer und Miguel Ángel Jiménez – das sind immer noch zwei Helden des Golfsports. Auf der einen Seite der 58-jährige Genuss-Golfer aus Málaga, auf der anderen Seite der Schwabe mit den blonden Locken aus Florida. Langer, Spitzname Mister Consistency, ist wie Jiménez (The Mechanic) auf der PGA Tour Champions unterwegs und hat auf dieser bis dato mehr Rekorde aufgestellt und mehr gewonnen als sein spanischer Freund. Jiménez ist wirklich eine schillernde Figur, aber Langer bleibt Langer. Punkt für ihn. 3:1 Deutschland.

Major-Sieger

Bernhard Langer und Seve Ballesteros waren in etwa zur selben Zeit aktiv. Der Spanier schaffte es allerdings auf sage und schreibe fünf Major-Siege. Dazu kommen zwei für José María Olazábal (Masters 1994 und 1999) sowie jeweils eines für Garcia (Masters 2017) und Rahm (US Open 2021). Außer Langer schaffte es aus Deutschland bis dato noch Martin Kaymer, eines der vier großen Events zu gewinnen. In diesem Vergleich heißt es also 9:4 für Spanien. Das kann der Major-Sieg von Sophia Popov (Open 2020) bei den Damen nicht aufwiegen – Punkt für Spanien: nur noch 3:2.

Nachwuchs

Zwar spielen in Spanien ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr Kinder und Jugendliche Golf als in Deutschland (12% zu 6%), aber die Quoten bei uns steigen im Gegensatz zu Spanien. Was noch mehr zählt: In den Ergebnislisten der Nachwuchsturniere der vergangenen Jahre taucht Schwarz-Rot-Gold häufiger auf als Rot-Gelb-Rot. Die deutschen Jungs und Mädchen haben einfach mehr Edelmetall eingesammelt auf den internationalen Events wie Team-EMs, Young Masters oder Einzelwettkämpfen. Punkt für uns. 4:2 Deutschland.


Plätze

Valderrama, El Saler, Sotogrande, PGA Catalunya – das sind alles feinste Adressen in Europa, die es immer und immer wieder auf die vordersten Plätze in den Ranglisten der weltweiten Medien schaffen. Natürlich braucht sich Deutschland mit seinen Top-Anlagen ganz und gar nicht zu verstecken, aber die Spanier haben - sind wir ehrlich - in der Spitze einfach mehr. Punkt für den Gegner: nur noch 4:3 für Deutschland.

Wetter

Okay, hier machen wir es kurz: Punkt für Spanien. Golf ist und bleibt ein Outdoor-Sport. Und da sind die äußeren Bedingungen über das gesamte Jahr verteilt in Spanien eben deutlich besser als in Deutschland. Daran können wir nichts ändern. Zumal: Der Konkurrent aus dem Süden hat noch zahlreiche hübsche Sonneninseln, auf denen es sich wunderbar auch im Winter golfen lässt. 4:4-Ausgleich und Endstand.