Tour-Vorschau

Das große Finale auf Mallorca


2. November 2022 , Daniel Dillenburg


Die Top Drei in der Saisonwertung: J.C. Ritchie, Jeremy Freiburghaus und Alexander Knappe.
Die Top Drei in der Saisonwertung: J.C. Ritchie, Jeremy Freiburghaus und Alexander Knappe. | © Aitor Alcalde/Getty Images

Auf Mallorca findet das mit Spannung erwartete Saisonfinale der Challenge Tour statt. Insgesamt sechs Deutsche sind dabei. Vier davon kämpfen um den Aufstieg in Liga eins - zwei haben ihn bereits sicher. Die Tour-Vorschau:

Challenge Tour: Rolex Challenge Tour Grand Final

Club de Golf Alcanada, Spanien, 3. bis 6. November

28 von 29 Events liegen hinter den Spielern der Challenge Tour. Doch das wichtigste, das große Finale, steht noch bevor. In dieser Woche messen sich die 45 besten Spieler der Saison auf Mallorca und bestimmen das finale Endklassement eines Jahres, das für die deutschen Mitglieder äußerst erfreulich verlief. Fünf Turniere wurden von einem Golfer aus Deutschland gewonnen. Alexander Knappe triumphierte zwei Mal, Freddy Schott, Velten Meyer und Marc Hammer jeweils einmal. Sie alle sind beim dieswöchigen Challenge Tour Grand Final im Club de Golf Alcanada am Start. Zu dem Quartett gesellen sich mit Maximilian Schmitt und Nick Bachem zwei weitere Deutsche, die mit jeweils vier Top-Ten-Platzierungen in dieser Saison zu überzeugen wussten.

Von den 45 antretenden Spielern dürfen sich am Ende die Top 20 der Gesamtwertung über den Aufstieg in Liga eins, also die DP World Tour, freuen. Um diesen Meilenstein müssen sich Knappe und Schott keine Sorgen mehr machen. Knappe rangiert dank seiner zwei Saisonsiege auf dem dritten Platz im Road to Mallorca und hat nun den Gewinn der Gesamtwertung im Blick. Gleiches gilt für Schott, der als Achter ins Finale geht und zumindest in die Top Fünf vorrücken möchte, denn auf diese wartet eine extra Belohnung in Form des John Jacobs Bursary Awards. Hierbei werden die fünf besten Spieler der Challenge-Tour-Saison mit einer Finanzspritze für das anstehende DP-World-Tour-Jahr ausgestattet.


Schmitt (18.), Bachem (23.), Hammer (24.) und Meyer (35.) peilen einzig und allein die Top 20 an. Alle 45 Teilnehmer haben mit einem Sieg bei dem mit 500.000 Euro dotierten Event die Chance, den Aufstieg perfekt zu machen. Und vor allem Meyer und Hammer zeigten schon, dass sie das Zeug dazu haben. Bachem und Schmitt wurden beide in dieser Saison jeweils einmal Zweiter sowie einmal Dritter. Mit solchen Ergebnissen in dieser Woche auf Mallorca hätten auch sie die Tourkarte sicher.

Dass die Balearische Insel ein gutes Pflaster für deutsche Siege ist, erlebten wir vor zwei Wochen, als Yannik Paul bei der Mallorca Golf Open seinen ersten Sieg auf der DP World Tour feierte. Paul beendete das Grand Final im vergangenen Jahr übrigens auf dem geteilten zweiten Rang und war einer von vier deutschen Aufsteigern. Diese Zahl könnte in dieser Woche getoppt werden.

Erstmals in der Geschichte des Challenge Tour Grand Finals werden alle vier Runden weltweit live übertragen. In Deutschland kann das Geschehen auf dem Bezahlsender Sky Sport Golf HD verfolgt werden.

LPGA Tour: Toto Japan Classic

Seta Golf Course, Japan, 3. bis 6. November

Nach zwei Jahren corona-bedingter Pause kehrt die Japan Classic mit ihrer 50. Ausgabe auf die LPGA Tour zurück. Und zum runden Geburtstag erwartet die Spielerinnen eine nette Preisgelderhöhung von 1,5 auf zwei Millionen US-Dollar. Zudem findet das Event über 72 statt den bis 2019 gewohnten 54 Löchern statt. So kann ein Jubiläumscomeback eines absoluten Traditionsevents doch aussehen. Sanktioniert wird die Japan Classic sowohl von der LPGA als auch der JLPGA (Japan LPGA) Tour, wo sie die vergangenen beiden Jahre auch weiterhin stattfand. Das limitierte Feld stellt sich aus 42 LPGA- und 36 JLPGA-Damen zusammen.

Zum 13. Mal fungiert der Seta Golf Course als Schauplatz des Turniers, das erstmals 1973 ausgetragen wurde und in seiner Geschichte einige legendäre Siegerinnen hervorbrachte. Unter anderem konnte World Golf Hall of Famerin Betsy King zwei Mal in Japan gewinnen. Unschlagbar war Annika Sörenstam zwischen 2001 und 2005, als sie dieses Event fünf Jahre in Folge für sich entschied. Titelverteidigerin ist Ayaka Furue, die auch in diesem Jahr wieder zu den Top-Favoritinnen zählt. Die Japanerin fühlt sich nicht nur in der Heimat wohl, sondern konnte in dieser Saison auch schon die Women’s Scottish Open gewinnen. Ansonsten gehen in dieser Woche die meisten Blicke auf die neue Weltranglistenerste Atthaya Thitikul, die in der spielfreien Woche Jin Young Ko vom Thron stieß. Mit ihren erst 19 Jahren ist die Thailänderin die zweite Spielerin unter 20, die sich beste Golferin der Welt nennen darf.


Als einzige deutsche Spielerin ist Esther Henseleit am Start. Die 23-Jährige war auch schon bei der BMW Ladies Championship in Südkorea dabei und verbrachte die vergangenen Wochen in Asien gemeinsam mit ihrem Freund und Caddie Reece Phillips. Gut erholt und akklimatisiert geht es für Henseleit also ins vorletzte reguläre Event der Saison. Möchte sie auch noch beim großen Finale in Florida dabei sein, benötigt sie bei den kommenden zwei Turnieren zwei Top-Ergebnisse.

PGA Tour Champions: Timbertech Championship

Royal Palm Yacht & Country Club, Florida, 4. bis 6. November

Die PGA Tour Champions geht in ihr vorletztes Event der Saison und das Rennen um den Charles Schwab Cup könnte schon bei der Timbertech Championship entschieden werden. Der simpelste Weg zur Vorentscheidung ist ein Sieg des Führenden Steven Alker. Der Neuseeländer gewann das erste Playoff-Event vor zwei Wochen und ist bislang der dominierende Mann der Saison. Bei 21 gespielten Turnieren sprangen vier Titel, vier zweite sowie vier dritte Plätze heraus.

Eine erstaunliche Entwicklung des 51-Jährigen, bedenkt man, dass er vor 15 Monaten noch Monday Qualifier spielen musste. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei und mit einem fünften Saisonsieg in Florida könnte er die Spannung aus dem Charles Schwab Cup frühzeitig herausnehmen. Alkers größter Konkurrent ist Padraig Harrington, der im Gesamtranking knapp 750 Punkte hinter Platz eins liegt. Für einen Sieg in dieser Woche gibt es 700 Punkte.


Blicken wir auf den amtierenden Charles-Schwab-Cup-Champion, der jedoch bald seinem Nachfolger gratulieren muss. Denn zur Titelverteidigung wird es bei Bernhard Langer nicht mehr reichen. Zwei Turniere vor Schluss hat der 65-Jährige mehr als 2.000 Punkte Rückstand auf Alker. Und doch ist Langer zumindest für diese Woche wieder alles zuzutrauen. Der Deutsche lebt nämlich nur zehn Minuten vom Royal Palm Yacht & Country Club entfernt, kann also in seinem eigenen Bett schlafen und spielt quasi in seinem Hinterhof. Schon beim ersten Playoff-Event überzeugte Langer mit seinem äußerst präzisen langen Spiel, konnte jedoch leider die Putts nicht lochen.

Mit Alex Cejka ist auch der zweite deutsche Champion dabei.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour: World Wide Technology Championship
El Camaleón Golf Course at Mayakoba, Mexiko, 3. bis 6. November

Matti Schmid

Korn Ferry Tour: Q-School
Landings Club-Marshwood Course, Georgia, 4. bis 7. November

Thomas Rosenmüller