Europa Cup

Hamburger Damen mit Silber bei Saisonabschluss


1. Oktober 2022 , Lars Kretzschmar


Die stolze Mannschaft des Hamburger GC dekoriert mit Silbermedaillen bei der European Ladies Club Trophy. (Foto: Privat/Hamburger GC)
Die stolze Mannschaft des Hamburger GC dekoriert mit Silbermedaillen bei der European Ladies Club Trophy. (Foto: Privat/Hamburger GC)

Allen Wetterkapriolen zum Trotz machen die Deutschen Meisterinnen die European Ladies Cup Trophy zu einem weiteren Saisonhighlight und nehmen Edelmetall mit nach Hause.

Smlednik, Slovenien - Alljährlich wartet zum Abschluss einer jeden Golfsaison mit der European Club Trophy der große internationale Höhepunkt auf die Deutschen Mannschaftsmeister. Das Team des Hamburger GC hatte dabei nach dem nationalen Titelgewinn im Juli die Ehre, Deutschland auf europäischer Ebene zu vertreten und tat das - allen wetterbedingten Kapriolen zum Trotz - herausragend gut. Am Ende eines von starken Regenfällen und überfluteten Grüns auf zwei statt regulär drei Turnierrunden verkürzten Wettbewerbs standen die strahlenden Hanseatinnen mit Silber geschmückt auf dem Podest. Geschlagen geben mussten sie sich lediglich den am Finaltag in einer eigenen Liga spielenden Siegerinnen des RCF LA Boulie aus Frankreich. Bronze ging nach Tschechien.

Großes Lob an die Organisatoren und Greenkeeper

Schon während der Proberunden war zum Leidwesen der 18 aus ganz Europa nach Slovenien gereisten Mannschaften relativ wenig an Golf zu denken. Es war sogar zwischenzeitlich fraglich, ob die European Ladies Club Trophy im CUBO Golf vor den Toren der Hauptstadt Ljubljana überhaupt wie geplant über die Bühne gehen könnte. Zu stark waren die Regenfälle, ein reibungsloses Golfspiel nur schwer und schließlich gar nicht mehr möglich.

„Die Grüns haben komplett unter Wasser gestanden“, schilderte Christian Lanfermann, Trainer der Hamburger Damen, die Bedingungen vor Ort. „Bei solch einem internationalen Turnier will man die Teilnehmerinnen aber natürlich nicht unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken.“ Ein ganz großes Lob sprach er deshalb den Verantwortlichen, Organisatoren und vor allen Dingen den Greenkeepern aus. „Es ist wahnsinn, wie die gearbeitet haben. Früh fiel die Entscheidung den Wettbewerb auf zwei Runden zu verkürzen. Aber selbst um die überhaupt durchzubekommen haben alle einen tollen Job gemacht.“

Knappes Rennen um den Sieg vor der Finalrunde

Am ersten Turniertag kämpften sich die Akteurinnen bis zum Abbruch der Runde immerhin über neun Löcher, wobei sich das Leaderboard bereits in die Richtung entwickelte, wie schlussendlich auch die Medaillen vergeben werden sollten. Nach Abschluss der Runde am zweiten Turniertag fanden sich die Falkensteinerinnen mit -1 an zweiter Position wieder. Nur ein Schlag trennte sie von den führenden Französinnen. Maike Schlender hatte dabei mit einer 70 einen Schlag unter Par, Emilie von Finckenstein mit 71 genau Even Par ins Mannschaftsergebnis gebracht.

Kopf-an-Kopf mit den Führenden ging es dann am Samstag auf die finale Runde. Und erneut fokussierten sich die deutschen Damen komplett auf ihr Spiel, kamen mit dem Platz auch bei besseren Bedingungen – ohne Regen, mit Wind und teilweise von Sonne begleitet – gut zu Recht. Kontrolle im langen Spiel gepart mit guten Annäherungen sicherte an den meisten Löchern das Par. Insgesamt fielen die Bälle jedoch seltener zu Birdies als noch an den beiden verkürzten Tagen zuvor. Für den Sieg reichte es für die Deutschen Meisterinnen deshalb nicht, der zweite Platz und die Silbermedaille geriet allerdings auch nicht ernsthaft in Gefahr.

Ein mehr als berechtigtes Lob hatte Lanfermann deshalb für seine Damen und ihre gezeigten Leistungen parat und würdigte darüberhinaus die souveränen Siegerinnen. „Wir sind super glücklich. Wir haben den ersten Platz nicht verloren, sondern den Vize-Titel gewonnen. Frankreich war einfach gut, sie haben den Sieg absolut verdient.“

Alle in der Mannschaft haben Anteil an diesem Erfolg

Die Mannschaft des RCF LA Boulie aus Versailles spielte sich während der entscheidenden Runde in einen regelrechten Rausch. Chloe Salort (-4) und Vaïrana Heck (-5) blieben fehlerfrei, landeten dank zahlreicher Birdies und sogar einem Eagle an Position eins und zwei der Einzelrangliste und führten damit ihr Team mit insgesamt -11 zum ungefährdeten Sieg bei der European Ladies Club Trophy 2022. Bronze ging mit +3 an die Damen des Beskydský Golfový Klub aus Tschechien, die nach einem ebenfalls starken Finaltag im Clubhaus nur einen Schlag hinter den Deutschen (+2) landeten.

„Wir haben Slovenien am letzten Tag dank Sonne noch von seiner richtig schönen Seite erleben dürfen“, zog der stolze Trainer der Hamburgerinnen schließlich ein letztes Fazit. „Zudem dürfen wir uns Vize-Europameister nennen. Das wäre nicht ohne ein so großartiges Team möglich. Und das sind viel mehr als die drei hier anwesenden Spielerinnen.“ Damit sie überhaupt auf europäischer Ebene abschlagen durften, hätte jeder im Club und in der Mannschaft großes Lob für seinen Anteil daran verdient.