DMM AK 50

Hamburg bekommt Final-Revanche gegen Bochum


17. September 2022 , Christopher Tiess


Heimspiel: die Gastgeber haben sich für das Finale der DMM AK 50 qualifiziert. (Foto: Hamburger GC)
Heimspiel: die Gastgeber haben sich für das Finale der DMM AK 50 qualifiziert. (Foto: Hamburger GC)

Am zweiten Turniertag der DMM AK 50 der Herren setzen sich der Hamburger GC sowie die Serienmeister vom Bochumer GC durch und erneuern das Finalspiel des Vorjahres. Auch im Spiel um Platz drei gibt es mit dem GSV Düsseldorf und dem GC Hamburg-Wendlohe eine Neuauflage.

Wiesbaden. Wind, Regen, Regen. Und all das bei ungemütlichen Temperaturen um die elf Grad Celsius. So sah der zweite Turniertag der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften AK 50 aus. Nach einem langen und vielerorts viel zu trockenen Sommer ist die deutsche Golfsaison zumindest hier im Hamburger GC voll und ganz im Herbst 2022 angekommen. Dabei dürften sich gerade die Gastgeber eher an den Herbst 2021 erinnert fühlen. Denn sie standen jedem einzelnen ihrer heutigen und morgigen Matchplay-Gegner auch schon im Vorjahr gegenüber - vom Viertelfinale bis hin zum Finale. Aber der Reihe nach…

In den am Morgen gestarteten Viertelfinal-Spielen siegt der GSV Düsseldorf mit einem klaren 4,5:0,5 gegen den GC München-Eichenried. Der GC Hamburg-Wendlohe holt gegen den Münchener GC ein 3&2, wobei die einzelnen Begegnungen mit knappen Ergebnissen beendet wurden. Der Bochumer GC wird im Spiel gegen den GC München-Valley seiner Favoritenrolle gerecht und sichert seinen Halbfinal-Einzug mit einem klaren 3,5:1,5. 

Die Senioren des Hamburger GC traten gegen das Team des GK Braunschweig an. Die Hanseaten haben das Spiel mit einem deutlichen Endergebnis von 4:1 für sich entscheiden können. Dabei geriet Braunschweig unfreiwillig früh in Rückstand, als sich der im Vierer spielende Tim Bloomfield am zweiten Abschlag eine Rückenverletzung zuzog und der Punkt in der Folge an Falkenstein gegeben werden musste. Von diesem Schlag erholten sich die Niedersachsen, die erst in der letzten Woche mit ihrer AK 65 Mannschaft für eine kleine Sensation sorgten, nicht mehr.

Halbfinals und Finale sind Neuauflagen des Vorjahres

So oder so: die Halbfinalisten standen damit fest - und auch die Paarungen. Im ersten Halbfinale trafen die starken Rheinländer vom GSV Düsseldorf auf die Falkensteiner Hausherren. Zunächst gingen die durchaus favorisierten Düsseldorfer in Führung, nachdem im Flight der Giganten Martin Birkholz (GSV Düsseldorf) seinen Punkt gegen Veit Pagel (Hamburger GC) mit 3&2 sichern konnte. Doch nur wenig später entschied sich das zweite Mega-Duell zugunsten der Hamburger, als Christian Domin (Hamburger GC) seinerseits ein 3&2 gegen Udo Berners (GSV Düsseldorf) sichern konnte.

Schnell fielen jetzt die weiteren Entscheidungen. Der Vierer von Kai Flint und Michael Kiefer (Hamburger GC) siegte am letzten Loch per 2auf gegen Dirk Behrendt und Andreas Wacker. Als dann Philipp Dous (Hamburger GC) seinen Punkt gegen Marco Wohlwend per 2&1 holte, war die Entscheidung da - und auch das 2&1 von Mario Vones gegen den standardmäßigen Hamburger Kapitän Marcus Schuldt änderte daran nichts mehr. 

Coach Matthias Boje, der für das Turnier die offizielle Kapitänsrolle der Hamburger übernommen hat, zieht ein Fazit: „Es ist cool, dass wir hier auf eigenem Platz im Finale stehen. Es freuen sich wirklich alle bei uns. Auf dem Papier ist Bochum zwar der Favorit. Aber im Lochspiel und hier auf eigener Anlage mit unseren Zuschauern im Rücken - da wollen wir schon Gold holen. Ein Sieg morgen wäre zudem eine schöne sportliche Revanche - wir wollen es einfach noch ein Stückchen besser machen als im letzten Jahr. Das ist für das Team eine große Motivation.“

Das zweite Halbfinale wurde zwischen dem GC Hamburg-Wendlohe und dem Bochumer GC ausgespielt. Die amtierenden Meister hatten gehörigen Respekt vor dieser Begegnung. So sagte Senioren-Nationalspieler Ekkehart Schieffer vom Bochumer GC: „Uns ging schon die Muffe, denn Wendlohe hat im Zählspiel gut gespielt. Zudem kennen sie den Platz besser als wir. Im letzten Jahr war es wirklich knapp, aber nun stehen die Vorzeichen noch stärker zugunsten der Hamburger. Wendlohe war für uns also wirklich ein offenes Spiel.“

So eng, wie Schieffer es befürchtete, sollte es allerdings nicht werden. Am Ende konnten die Ruhrpottler aus jedem Match mindestens einen halben Punkt mitnehmen. Und die Entscheidungen fielen ganz der Reihe nach. Zunächst ging der Punkt aus dem Vierer per 2&1 an Christian Schabram und Thorsten Brümmer (Bochumer GC). Danach sichert Martin Großekathöfer (Bochumer GC) seinen Punkt mit einem 4&3 gegen Marc Weidner (GC Hamburg-Wendlohe). 

Serienmeister gegen Gastgeber

Zu diesem Zeitpunkt lagen die weiter hinten spielenden Ulrich „Utz“ Schulte und Ekkehart Schieffer jeweils 2auf und hatten noch vier Löcher zu gehen. Die Bochumer machten eine souveräne Figur. Zwischenzeitig erspielte der 73jährige Waldemar Krüger (Bochumer GC) einen geteilten Punkt gegen Alexander Dening. Und als Utz Schulte sein Match mit einem 2&1 gegen Björn Sannemüller abschloss, war der Finaleinzug der Titelverteidiger perfekt. Der nach wie vor in Führung liegende Ekkehart Schieffer teilte seinen Punkt mit Gegenspieler Alexander Negelein und der Endstand lautete 4:1 für Bochum. 

Schieffer, der auch Präsident des Landesgolfverbandes NRW ist, wagt einen Ausblick auf das nun anstehende Finale: „Wir könnten morgen den vierten Titel holen, aber das wird schwer. Denn Falkenstein spielt mit Heimvorteil und ist natürlich sehr erfahren. Gerade bei dem Regen und dann über 18 Loch - da setzt sich eher der bessere Spieler durch. Und die Hamburger kennen ihren Platz einfach aus dem Effeff. Die Auslosung ist auch nicht so gut für uns - aber das muss nichts heißen. In jedem Fall wollen und müssen wir morgen gewinnen, damit wir die NRW-Flagge hoch halten.“

Egal, wer morgen siegt: es wäre für den jeweiligen Club der vierte Titel. Für den Bochumer GC wäre es die vierte AK 50 Mannschaftsmeisterschaft in Folge. Für den Hamburger GC wäre es sogar der vierte nationale Mannschaftsmeister-Titel für diese Saison. Die Neuauflage des Finales aus dem Vorjahr ist da. Gespielt wird nur nicht wie damals in NRW, sondern in Hamburg. Auch im Spiel um Bronze gibt es eine Neuauflage des Vorjahres-Matches: hier spielt der GSV Düsseldorf gegen den GC Hamburg-Wendlohe.