Challenge Tour

Sensationeller Schott siegt in Dänemark, Bachem Zweiter


14. August 2022 , Daniel Dillenburg


Sieg Nummer eins auf der Challenge Tour für Freddy Schott.
Sieg Nummer eins auf der Challenge Tour für Freddy Schott. | © Octavio Passos/Getty Images

Eine Woche nach Velten Meyers Debüt-Erfolg in Finnland gewinnt mit Freddy Schott ein weiterer Deutscher erstmals auf der Challenge Tour. Bei der Frederikshavn Challenge triumphiert der Düsseldorfer souverän vor Landsmann Nick Bachem.

Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu schein, bis Freddy Schott der große Durchbruchserfolg auf der Challenge Tour gelingt. Der 21-jährige Düsseldorfer spielte in dieser Saison schon mehrmals um den Titel, hatte aber letztlich immer wieder das Nachsehen. Sechs Turniere beendete er in diesem Jahr schon unter den Top Ten. Daher ging Schott auch als starker Elfter des Saisonrankings in die Frederikshavn Challenge. Aufgrund seiner herausragenden Form zählte er in Dänemark zu den Top-Favoriten und der Youngster wurde seiner Rolle von Beginn an gerecht. Schott eröffnete das mit 250.000 Euro dotierte Event im Frederikshavn Golfklub mit einem Platzrekord (65, -7) und übernahm von Beginn an das Kommando.

Von diesem Moment an war der erste Platz in fester Hand. Schott legte Runden von 67 (-5) und 66 (-6) Schlägen nach und baute seinen Vorsprung auf vier Zähler aus. Nicht zum ersten Mal ging er als Führender in eine Finalrunde. Nach Hause bringen konnte er den Sieg bis dahin noch nie. Doch im dänischen Frederikshavn sollte es dann endlich so weit sein: Schott erlaubte sich am Finaltag Schwächen, wie ein Doppel-Bogey auf der Vier, doch zwischendrin streute er genügend Birdies ein, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten.


Einer der ärgsten Verfolger war Landsmann Nick Bachem, der zwischen den Löchern 4 und 12 fünf Birdies notierte und Schott somit unter Druck setzte. Nach einer 69 (-3) zum Abschluss durfte sich der 22-Jährige über einen geteilten zweiten Rang (-14) freuen – seine bislang beste Platzierung auf der Challenge Tour, die ihn auf den 17. Platz in der Gesamtwertung vorspülte.

Ganz vorne drehte aber Schott einsam seine Runden. Trotz zwei Bogeys auf den letzten vier Löchern hatte er am Ende drei Schläge Vorsprung und durfte sich damit über Challenge-Tour-Titel Nummer eins freuen. Nach so vielen Anläufen ein mehr als verdienter Erfolg für den Mann vom Düsseldorfer GC, der mit diesem Sieg die Führung im "Road to Mallorca" übernahm und den Aufstieg in Liga eins perfekt machte. Ein Platz unter den Top 20 der Rangliste ist ihm nämlich nun nicht mehr zu nehmen.


„Es ist unwirklich, ich bin immer noch sprachlos“, so Schott wenige Augenblicke nach seinem Triumph. „Ich weiß nicht, was ich denken soll, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe schon so lange darüber nachgedacht, und ich bin so erleichtert, dass es jetzt endlich passiert ist.“ Umso beeindruckende ist Schotts Leistung in dieser Saison einzuschätzen, bedenkt man, dass er ohne volle Spielberechtigung in die in Südafrika gestartete Spielzeit ging. „Das ganze Jahr war eine Herausforderung. In Südafrika musste ich bei jedem einzelnen Turnier den Monday Qualifier spielen, bis ich in Limpopo Fünfter wurde. Das war eine große Erleichterung.“

Dank einer Top-Ten-Platzierung nach der nächsten qualifizierte sich Schott immer wieder für das darauffolgende Turnier. Dank seines Sieges in Dänemark ist er nun in die elitäre Kategorie der Turniersieger aufgerückt. „Die Tendenz war steigend, aber ich bin einfach sehr glücklich, dass ich es geschafft habe.“ Einen großen Anteil an seinem Erfolg hat auch sein Caddie und guter Freund Colin, den Schott die ganze Woche lobte und auch nach seinem Sieg mit Komplimenten bedachte. „Er ist unglaublich. Er hat erst diese Woche wieder angefangen und hat mir am Montag eine Nachricht geschickt, in der er sagte: 'Hey Bruder, mach dir keine Sorgen, wir werden noch vor Oktober zwei Siege einfahren!‘ Ich sagte ihm, dass ich mir nicht sicher sei, aber er sagte, ich solle ihm vertrauen. Er ist so ein positiver Mensch an meiner Seite und man kann gar nicht beschreiben, was er für mich bedeutet.“


Insgesamt hielt der Finaltag für viele Deutsche einen positiven Abschluss parat. Neben den Plätzen eins und zwei bekleidete mit Alexander Knappe ein weiterer Deutscher einen Rang unter den Top Ten. Der dreimalige Challenge-Tour-Sieger verbesserte sich dank einer 68 (-4) am Finaltag auf den geteilten achten Rang (-11) und sammelte damit ebenfalls wichtige Punkte im Hinblick auf den Aufstieg auf die DP World Tour. Marc Hammer, ein weiterer Aufstiegskandidat, wurde 22. bei -7. Einen Schlag dahinter überzeugte auch Max Schmitt als 23. (-6).

 

Die Ergebnisse der weiteren Deutschen: Timo Vahlenkamp T24 (-5) und Allen John T31 (-4). Bernd Ritthammer, Benedict Staben, Dominic Foos, Ferdinand Müller, Sebastian Sliwka, Max Rottluff und Felix Katzy schafften den Sprung ins Wochenende nicht. Jonas Kölbing gab nach Runde eins auf.

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