DGL 2022

Minga gegen Mannem, Dickel gegen Fritsch, Isar gegen Rhein-Neckar


30. Juli 2022 , Thomas Kirmaier


Battle of Bavaria: Münchens Coach Arne Dickel (l.) und Mannheims Trainer Florian Fritsch.
Battle of Bavaria: Münchens Coach Arne Dickel (l.) und Mannheims Trainer Florian Fritsch. | © DGV/Kirmaier

Am fünften und letzten DGL-Spieltag der 1. Bundesliga Süd der Herren sind alle Augen auf dieses Duell gerichtet: München gegen Mannheim. Nach Einzeln und Vierern am Samstag haben die Gäste aus Mannheim (+11) im Kampf um den begehrten Platz zwei die Nase vorn.

München gegen Mannheim – das ist Isar gegen Rhein-Neckar, Olympia- gegen Fernmeldeturm, Schweinsbraten gegen Saumagen. Im Sport ist das aber vor allem Red Bulls gegen Adler, denn die beiden Teams in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind seit Jahren große Rivalen, die traditionell um den Titel spielen. Um den Titel geht es bald auch in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf – und da heißen die beiden großen Kontrahenten am letzten Spieltag in der 1. Bundesliga Süd der Herren? Genau: München und Mannheim, quasi M gegen MA.

Keiner hatte das vorausgesehen, dass es so kommen würde, aber die Situation in der Südstaffel der Herren ist so spannend wie vielleicht in keiner anderen: Der Spitzenreiter aus St. Leon-Rot hat seine Zimmer fürs Final Four schon gebucht, der Marienburger GC steht als Absteiger fest und Stuttgart hat nach oben nichts mehr zu melden und nach unten nichts mehr zu befürchten. Heißt: Alles schaut auf das Duell München gegen Mannheim. Beide gehen punktgleich (14 Zähler) in den großen Showdown, in dem die Bayern aus dem Münchener GC (rote Hosen, weiße Polos) Heimrecht, die Jungs aus Mannem (weiße Hosen, rote Polos) aber das Momentum haben.

So ein Match ist irgendwie immer auch ein Duell der Trainer. „Ich schätze Florian sehr. Ich mag Typen, die immer besser werden und sich entwickeln wollen“, sagt Arne Dickel. Der Coach hat seinen Münchener GC erst in diese glückliche Situation gebracht. Wer hätte vom letztjährigen Aufsteiger schon gedacht, dass er sich so schnell zu einem ernstzunehmenden Kandidaten fürs Final Four entwickelt? Ganz ohne große Neuzugänge. Das ist wohl auch Dickels Erfahrung zu verdanken. Der 43-Jährige kann sich gar nicht mehr recht an die erste Begegnung mit seinem Mannheimer Pendant Florian Fritsch erinnern. Nur soviel: „Wir tauschen uns bei den Spieltagen gerne aus. Er stellt gute Fragen, will viel wissen. Das gefällt mir“, so Dickel über seinen acht Jahre jüngeren Kollegen.

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Apropos Alter: Das ist genau der Grund, warum sich die beiden während ihrer Zeit in den Nationalkadern kaum über den Weg gelaufen sind. Dickel stammt aus der Generation Schuster-Dier-Lubenau, Fritsch ist da knapp zehn Jahre jünger als einer aus der Garde um Martin Kaymer und Max Kramer. Der gebürtige Münchner Fritsch war als Spieler erfolgreicher. Die erste Begegnung mit Dickel? „Ich meine das war 2004 bei der Galeria Kaufhof Pokal Challenge im Rittergut Birkhof. Da war ich als junger Amateur und Arne als Pro am Start“, erinnert sich Fritsch. Korrekt. Beide hatten damals den Cut verpasst – übrigens wie Kaymer.

Und was schätzt Fritsch an Dickel? „Er hat eine sehr klare Linie. Das finde ich gut. Und er fordert von seinen Spielern Eigenverantwortung ein. Da kann man sich einiges abschauen.“ Dennoch sind die beiden an diesem Wochenende Konkurrenten, denn es gibt nur noch ein Final-Four-Ticket zu vergeben. Die Coaches Dickel und Fritsch sind Sportsmänner genug, diesen Fight fair auszutragen. Am Ende müssen es sowieso die Spieler auf dem Platz ausfechten. Ob es für den gebürtigen Münchner Fritsch etwas Spezielles ist, mit Team Mannheim gegen München spielen zu müssen? „Eine gewisse Emotionalität verbindet mich schon zu München. Ich bin dort aufgewachsen und zur Schule gegangen.“ Da er aber im Golfclub Pfaffing (Münchner Osten) seine ersten Erfahrungen gesammelt und mit dem Münchner Golfclub nicht direkt zu tun hatte, sei das kein Problem.

Beide wollen ins Final Four. In diesem wie auch in den kommenden Jahren. Gut möglich, dass sich zwischen München und Mannheim in der 1. Bundesliga Süd der Herren eine ähnliche gesunde, sportliche Rivalität entwickelt wie in anderen Sportarten. So etwas motiviert, spornt zu Höchstleistungen an. Und auch wenn es im Golf irgendwie um den Kampf gegen den Platz geht, an diesem letzten Spieltag heißt das Duell ganz klar: München gegen Mannheim, Bayern gegen Kurpfalz, Minga gegen Mannem. Es kann nur einen geben.

> > > Livescoring

Stand nach Einzeln und Vierern am Samstag:

1. GC St. Leon-Rot   -5
2. GC Mannheim-Viernheim   +11
3. Stuttgarter GC Solitude   +16
4. Münchener GC   +20
5. Marienburger GC   +60