EYM 2022

Ein harter Tag in Finnland


22. Juli 2022 , Christopher Tiess


Der zweite Tag des European Young Masters bedeutete für das Junior Team Germany immer wieder auch einen harten Fight gegen den Platz. (Foto: Finnish Golf Union)
Der zweite Tag des European Young Masters bedeutete für das Junior Team Germany immer wieder auch einen harten Fight gegen den Platz. (Foto: Finnish Golf Union)

Am zweiten Tag des European Young Masters sortiert sich das Junior Team Germany im leistungsstarken Feld auf Platz neun ein. Beste Deutsche bleibt Marie-Agnes Fischer, die in der Einzelwertung auf dem geteilten zweiten Platz steht. Leonas Jung geht mit starkem Start in seine Runde.

Wiesbaden. Tag zwei des angesehenen European Young Masters hatte es für die zwischenzeitigen Spitzenreiter in sich. Bei idealen Spielbedingungen und warmen Temperaturen wurden sowohl das finnische Team als auch das Junior Team Germany von ihren Top-Platzierung gestossen. Während die Gastgeber auf Platz elf abrutschten, fanden sich die jungen Deutschen auf dem geteilten neunten Platz wieder. Mit 438 Schlägen auf dem Konto (+6) liegt das Team um Bundestrainer Christoph Herrmann aber dennoch nur acht Schläge von einem Medaillenplatz entfernt. Elf Schläge sind es zur Spitze. Und das Wettkampf-Niveau ist sehr hoch.

Die Führung in der Team-Wertung haben die Tschechische Republik und Spanien übernommen. Vor allem die Tschechen haben ihre Platzierung dank einer starken Mannschaftsleistung deutlich verbessern können. Nur 211 Schläge (-5) benötigten sie an diesem zweiten Turniertag - und haben damit das bislang beste Tagesergebnis des Turniers einfahren können. Die beiden Mannschaften stehen nun gemeinsam bei insgesamt 427 Zählern (-5) und haben eine aussichtsreiche Perspektive für den bevorstehenden Finaltag. 

Jung mit starkem Start

Das Junior Team Germany musste einen empfindlichen Dämpfer im Gesamt-Klassement hinnehmen, doch die individuellen Engagements der vier jungen Spielerinnen und Spieler waren leidenschaftlich. Leonas Jung (GC St- Leon-Rot) erwischte mit Bogey-Birdie-Birdie einen deutlich besseren Start als in seiner ersten Runde. Nach seinen letztendlich ausgeglichenen ersten Neun musste der Jüngste der Mannschaft auf den Back Nine allerdings doch noch empfindliche Rückschläge in Kauf nehmen und insgesamt vier Schlagverluste notieren. Dennoch: Jung spielte heute eine 76 (+4) und brachte damit sein erstes Ergebnis in den Team-Score mit ein.

Nils-Levi Bock (GC St. Leon-Rot) hatte weniger Glück - er wurde von dem anspruchsvollen Turnierplatz an diesem Tag leider nicht belohnt. Trotz seines engagierten Spiels schlichen sich insgesamt sechs Bogeys in seine Scorekarte. Sein Ergebnis stellt heute den Streicher dar. Uma Bergner (GC St. Leon-Rot) brachte die bunteste Scorekarte des Teams zurück. Neben ihren vier Birdies notierte die junge Wölfin sieben Bogeys und schloss diesen zweiten Turniertag mit 75 Schlägen (+3) ab. 

Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) startete ihre Runde stark mit drei Birdies auf den Front Nine. Auf der zweiten Rundenhälfte musste die süddeutsche Nachwuchsathletin allerdings Rückschläge hinnehmen: direkt nach dem Turn wartete eine Doppelbogey-Bogey-Passage auf sie. Und im weiteren Verlauf gesellten sich noch drei weitere Schlagverluste dazu, sodass Fischers Endergebnis ebenfalls 75 Schläge (+3) betrug. 

Fischer auf Platz zwei

Trotzdem: Marie-Agnes Fischer steht in der Einzelwertung der Mädchen auf dem geteilten zweiten Platz. Mit 69 und 75 Schlägen liegt sie für das Turnier bei Even Par (144). Sie teilt sich die Platzierung mit Maggie Whitehead (ENG) und Perla Sol Sigurbrandsdottir (ICE), die beide jeweils zwei Par-Runden auf ihren Konten haben. Die Führung in der Einzelwertung der Mädchen hat die Portugiesin Inês Belchior übernommen. Mit Runden von 72 und 69 Schlägen steht sie bei insgesamt 141 Zählern (-3) und ist damit die einzige Spielerin im Feld mit einem Gesamtergebnis unter Par. 

Uma Bergner nimmt mit 147 Schlägen (+3) den geteilten achten Platz der Mädchenwertung ein. Bei den Herren hält der Schwede Neo Berg nunmehr die alleinige Führung. Seiner 66 (-6) am ersten Tag konnte Berg eine 69 (-3) folgen lassen. Er steht damit insgesamt bei beeindruckenden 135 Zählern (-9). Gefolgt wird Berg vom Niederländer Denny Kloeth, der heute mit 68 Zählern (-4) die beste Runden der Jungen spielte. Für das Turnier liegt Kloeth bei 138 Schlägen (-6). Als bester Deutscher steht Nils-Levi Bock mit 149 Schlägen (+5) auf dem geteilten 22. Rang. 

Ein Team für die Zukunft

Christoph Herrmann zieht ein selbstkritisches und doch optimistisches Fazit für sein Team: „Heute war kein besonders guter Tag. Wir sind ziemlich durchgereicht worden, das sieht man ja auch an den Scores. Wir sind 14 Schläge schlechter als gestern - bei drei gewerteten Ergebnissen. Immerhin, wir haben gestern überraschend gut anfangen können, wenn man sich unsere junge Truppe anschaut. Es ist eben ein ganz junges Nachwuchs-Team, bei dem klar die Entwicklung im Vordergrund steht. 

Und heute haben wir einfach ein bisschen Tribut zollen müssen. Es hat ein bisschen die Erfahrung und Souveränität gefehlt, um mit diesem anspruchsvollen Golfplatz so umzugehen, dass die Scores nicht entgleiten. Und so ist das, was sich für die Jungs und Mädels heute präsentiert hat, eben viel, was noch gelernt werden muss. 

Vieles, was kurzfristig greifen kann, haben wir angesprochen und behandelt. Gerade im Kurzen Spiel können wir morgen besser auftreten. Und wir werden versuchen, uns am Finaltag im Ranking noch etwas nach oben zu bewegen. Wir werden versuchen, noch ein Stück an die Medaillenplätze heranzurücken. Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingt und dann schauen wir mal, was rauskommt.“

Der dritte und letzte Turniertag hält die großen Entscheidung bereit und bei deutlich über 200 Schlägen pro Team dürfen noch viele Bewegungen in der Tabelle erwartet werden. Die Spielbedingungen auf dem kraftraubenden Platz werden dabei wohl anspruchsvoller: es haben sich Wind und Regen angekündigt.