First Look

Callaway Jaws Raw Wedges


11. Juli 2022 , Marcel Czack


Die Jaws Raw gibt es im Chrome- und im Black-Plasma-Finish.
Die Jaws Raw gibt es im Chrome- und im Black-Plasma-Finish. | © Callaway

Von der neuen Jaws-Raw-Serie verspricht Hersteller Callaway maximalen Spin und ein Sortiment, das für jeden Spielertypen das passende Modell bietet.

Das sagt der Hersteller

Der legendäre Wedge-Designer Roger Cleveland hat eine neue Linie entwickelt, die ausgefeilte Handwerkskunst mit innovativer Technologie verbindet und Ihre Scoring-Performace verbessern wird. Die Jaws Raw bieten die aggressivsten Grooves in der Golfindustrie, jetzt mit einer unbehandelten Schlagfläche, die maximalen Spin fördert.

Zum ersten Mal überhaupt in einem Wedge nutzt Callaway Wolfram-Einsätze zur Optimierung des Schwerpunktzentrums, um das Schlaggefühl sowie die Kontrollierbarkeit des Ballflugs zu verbessern. Im klassischen Design der Schlägerköpfe mit ihrer geraderen Führungskante und dem geschmeidigem Hosel-Übergang spiegelt sich das Feedback zahlreicher Tourspieler wider.

Die Wedge-Reihe umfasst mit dem Z-Grind einen neuen fehlerverzeihenden Low-Bounce-Sohlenschliff sowie drei weitere, bewährte Grinds (S, X, W). Insgesamt werden 17 Loft-Bounce-Kombinationen angeboten.

Das sagen wir

Callaway preist seine Groove-Architektur nicht zum ersten Mal als besonders „aggressiv“ an. Die Rillen der JAWS Raw haben den gleichen 37-Grad-Wandwinkel wie die Wedges der Vorgängerserie MD5. Callaway geht davon aus, mit dieser Spezifikation die perfekte Balance zwischen geometrischen Parametern (Länge, Breite, Randschärfe) und Konformität mit den Regularien von USGA und R&A gefunden zu haben.

Raw Face bedeutet, dass der Schlägerkopf bis auf die Schlagfläche vollständig bearbeitet ist; und diese daher mit der Zeit rosten wird. Ein verbreitetes – von den Herstellern gerne gefördertes, zumindest aber unwidersprochenes – Missverständnis ist, dass Rost den Spin erhöht. Tut er aber nicht! Richtig ist, dass die erst nach der Fräsung der Grooves aufgetragene Schicht (meistens Chrom) die Rillengeometrie verändern kann und diese dann u.U. am Ende nicht exakt den Zielvorgaben entspricht. So herum wird ein Schuh draus.

Als Verkaufsargument ist der Spin beim Wedge, was die Schlaglänge beim Driver ist. Doch die Möglichkeiten der Produzenten, den Spin zu maximieren, sind limitiert. Den Grooves kommt eine entscheidende Bedeutung zu, doch gibt es strenge Vorgaben, die einzuhalten sind. Sieht ein Hersteller die Wirksamkeit seiner Grooves ausgereizt, bleibt zur weiteren Optimierung vor allem der Gewichtsschwerpunkt (CG) des Wedges. Dieser Parameter scheint bei der Entwicklung der Jaws Raw dann auch im Vordergrund gestanden zu haben. Grundsätzlich bedeutet ein höherer CG einen flacheren Ballflug mit höherer Spinrate. Callaway nutzt zur Zielerreichung zum einen unterschiedliche Hosel-Längen, nach dem Schema „je höher der Loft desto länger das Hosel“. Hosel sind schwer, also geeignet, den CG hochzusetzen. Das Problem: Mehr Masse an der Fersenseite verändert den CG auch auf der horizontalen Ebene. Um zu verhindern, dass das Schwerpunktzentrum aus der Mitte der Schlagfläche wandert, nehmen die Ingenieure per Bohrungen Masse aus der Fersenseite des Schlägerkopfs und positionieren Wolfram-Einsätze an der Kopfspitze. Zusätzlich wird der obere Teil des Schlägerblatts etwas breiter gestaltet (Weight Pads). Diese beiden Kniffe helfen auch bei Schlägen mit geöffneter Schlagfläche, weil so mehr Masse hinter der Impact-Zone angeordnet ist.

All diese Maßnahmen sind weniger revolutionär als state-of-the-art. Doch muss und kann das Rad ja gar nicht ständig neu erfunden werden. Die Wedge-Serien von Industrie-Legende Roger Cleveland zählten bereits in den vergangenen Jahren zu den besten am Markt. Mit den neuen Jaws Raw bieten die Kalifornier ein starkes Gesamtpaket, das ebenfalls kaum enttäuschen dürfte.

 

Infos & Features

  • Bauart: Gegossene Köpfe
  • Finish: Raw Face Chrome und Raw Black Plasma
  • Sohlenschliff: Vier Grind-Varianten S, W, X and Z), Z-grind (neu)
  • Loftbereich: 48° bis 60° (in Zwei-Grad-Abständen)
  • Standardschaft: True Temper Dynamic Gold Spinner 115 (Stahl); Project X Catalyst 80 & UST Recoil F1 (Grafit)
  • Standardgriff: Lamkin UTx Charcoal
  • Custom-Optionen: Zur individuellen Gestaltung bietet Callaway eine Vielzahl (von) Farbfüllungsoptionen und Stempelmuster an
  • Preise: 199 Euro (mit Stahlschaft), 219 Euro (mit Grafitschaft)
  • Weitere Infos unter: eu.callawaygolf.com