Team-EM

Deutschland spielt um Platz sieben


8. Juli 2022 , Christopher Tiess


Niemals aufgeben: mit Kampfgeist spielen die deutschen Herren im Royal St. George's GC weiter. (Foto: Leaderboard Photography)
Niemals aufgeben: mit Kampfgeist spielen die deutschen Herren im Royal St. George's GC weiter. (Foto: Leaderboard Photography)

Am zweiten Tag der Matchplays unterliegt Deutschland 2:3 gegen Irland und trifft am letzten Turniertag auf Frankreich. Der Titel wird zwischen Spanien und Schweden entschieden.

Wiesbaden. Von Beginn an war klar: die European Amateur Team Championship werden nicht einfach. Bundestrainer Ulrich Eckhardt hat seine Jungs entsprechend eingestellt und sogar ein extra auf den Turnierplatz abgestimmtes Trainingslager durchgeführt. Das Team hatte sich auf einen harten Ritt vorbereitet und die vermeintlich schwierigste Phase - nämlich die Zählspiel-Qualifikation - mit Bravour hinter sich gelassen. 

Für die Matchplays hatte sich das deutsche Team gute Chancen ausgerechnet und der Kampfgeist ist groß. Doch fehlt das letzte Quäntchen Glück. Die so unglaublich knappe Niederlage im Viertelfinale wiegt noch immer schwer und sie sollte an diesem zweiten Matchplay-Tag leider eine Fortsetzung finden. Dabei hat sich der Spielmodus für das deutsche Team leicht geändert, denn im Spiel um die Plätze fünf bis acht werden lediglich noch ein Vierer sowie vier Einzel ausgespielt. Es reichen also bereits drei Punkte für den Sieg einer Mannschaft.

So sahen die Ergebnisse aus: Im Vierer gelangten Wolfgang Glawe (GC Mannheim-Viernheim) und Jonas Baumgartner (GC Hösel) gegen Robert Moran und Caolan Rafferty schon früh in Rückstand und konnten den verlorenen Boden nicht wieder wettmachen. Sie beendeten ihr Match mit einer 3&2 Niederlage an Bahn 16. Noch früher hat Yannick Malik (GC St. Leon-Rot) seine Runde gegen einen überragend spielenden Liam Nolan abgeschlossen. Auch der Süddeutsche geriet bereits zu Beginn seiner Runde ins Hintertreffen und lag phasenweise 5 Löcher zurück. Mit einem deutlichen 6&4 musste er notgedrungen die Segel streichen. 

Auch Philipp Katich (GC St. Leon-Rot), der sein erstes Matchplay noch stark drehen konnte, stieß gegen Mark Power auf eine echte Macht. Power, der derzeit auf Platz 90 der Amateur-Weltrangliste (WAGR) steht, ließ seinen deutschen Gegner einfach nicht ins Spiel kommen. Das Endergebnis lautet 3&2 und da dies der dritte Punkt für die starken Iren war, bedeutete dies die Niederlage für Golf Team Germany. 

Schiergen und Albers holen ihre Punkte

Dennoch: trotz der bitteren Pille gab es auch Erfolge. Laurenz Schiergen (GC Hösel) sicherte seinen Punkt gegen Hugh Foley mit einem starken 3&2. Und auch Anton Albers (Hamburger GC), der gegen Matthew McClean spielte, holte seinen Punkt. Bemerkenswert: der Falkensteiner, der selbst auf Platz 68 der WAGR steht, spielte über die volle Distanz weiter, obwohl die Niederlage seiner Mannschaft bereits feststand. Ganz klar: die Deutschen setzten bis zum Schluss alles daran, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen.

Bundestrainer Uli Eckhardt zieht ein Fazit und zollt den Gegner Respekt: „Irland galt und gilt für mich als einer der Favoriten. Auch wenn sie den ersten Zählspiel-Tag komplett verhauen haben, so haben sie den zweiten Tag mit 12 unter Par absolviert - und das macht sehr gut deutlich, wie gut die spielen können. Wir haben unsere beiden ersten Matches verloren. Der Vierer der Iren war sehr stark. Und auch Yannick wurde früh nach Hause geschickt. Philipp Katich ist auf den stärksten Iren getroffen - Mark Power. Der spielt auf einem unglaublich hohen Niveau und hat sehr viele Birdies gemacht. Hinten haben Anton und Laurenz ihre Matches gewonnen, aber da war es natürlich schon entschieden.“ 

Und Eckhardt fügt hinzu: “Natürlich verliere ich sehr sehr ungern, aber aus dem Match heute will ich kein Drama machen. Die Niederlage gestern war das, was uns sehr geschmerzt hat. Und gegen einen so starken Gegner wie Irland kann man verlieren. Morgen spielen wir nun gegen Frankreich um Platz sieben. Das hätten wir vorher auch nicht unbedingt gedacht, aber so ist es nunmal und ich hoffe, wir werden dann noch einen Sieg einfahren können.“