Team-EM

Deutsche Herren in Flight A


6. Juli 2022 , Christopher Tiess


Laurenz Schiergen (GC Hösel) schlägt ab. (Foto: Leaderboard Photography)
Laurenz Schiergen (GC Hösel) schlägt ab. (Foto: Leaderboard Photography)

In einem Turnier mit unglaublich hoher Leistungsdichte beendet das Golf Team Germany die Zählspiel-Qualifikation auf Platz vier und sichert den Einzug in Flight A. Anton Albers und Laurenz Schiergen holen Top Ten Platzierungen in der Einzelwertung.

Wiesbaden. Bereits der erste Tag der Zählspiel-Qualifikation hat gezeigt: in diesem Turnier kann schon ein einziger Schlagverlust den Unterschied zwischen Bestehen und Untergehen bedeuten. Unfassbar hoch ist die Leistungsdichte bei der European Amateur Team Championship im englischen Royal St. Georges’ Golf Club. Doch das Team um Bundestrainer Uli Eckhardt hat sich gut eingespielt: aufeinander und auf einen Platz-Typus, der gar nicht so sehr in der DNA der Deutschen liegt. Die Rede ist vom Links-Course. 

Aber die gezielte Vorbereitung des Golf Team Germany trägt Früchte. Nach einem hoffnungsvollen ersten Turniertag wollten die Deutschen noch eine Schippe drauflegen - und genau das haben sie auch getan. Am Ende einer spannenden Qualifikationsphase stehen die deutschen Herren mit 696 Schlägen (-4) auf Rang vier. Selbst die erstplatzierten Spanier (693; -7) haben nur drei Schläge weniger auf dem Konto. Auf dem zweiten Rang steht Frankreich mit ebenfalls 693 Schlägen - ausschlaggebend für die Platzierung waren hier die Streichergebnisse. 

Platz drei nimmt Gastgeber England mit 695 Schlägen (-5) ein. Und direkt hinter der deutschen Mannschaft stehen die Dänen, die an diesem zweiten Zählspieltag etwas an Flughöhe verlieren, mit 697 Zählern (-3). Platz sechs wird von Italien mit 699 Schlägen (-1) eingenommen. Platz sieben geht an Schweden (700; +/-0). Der achte Rang geht an das irische Team, das nach einer eher schwachen ersten Zählspielrunde (366; +16) auf die Aufholjagd ging und mit dem heutigen Ergebnis von 338 Schlägen (-12) ganze zehn Plätze gut machen konnte.

Drei Deutsche unter Par

Drei der deutschen Spieler konnten heute unter Par bleiben. Anton Albers (Hamburger GC) gehört mit dazu. Er notierte eine 68 (-2) und resümiert den Tag mit zufriedener Miene: „Heute war mein Spiel deutlich solider als gestern und ich habe mich gut gefühlt. Es kam ein wenig Unruhe rein, da mein Flight ab dem fünften Loch auf der Uhr war. Ich habe mich davon jedoch wenig beeinflussen lassen und meinen Spielplan über den ganzen Tag durchgezogen. 

Ich musste mich mit meinen Chancen aber trotzdem gedulden, da viele Putts über die Lochkanten vorbeigegangen sind. Am Ende kam Lauri für die letzten vier Löcher an die Tasche und ich konnte mich mit drei Birdies noch spät belohnen.“ Zum vierten Platz in der Teamwertung sagt der Norddeutsche: „Wir sind mit dem derzeitigen Ergebnis sehr happy. Unser Zwischenziel, in den Flight A zu kommen, haben wir erreicht und heute war es eine geschlossene Teamleistung. Wir freuen uns alle auf das Matchplay.“ Der zweite Deutsche mit einer 68 (-2) war Philipp Katich (GC St. Leon-Rot). 

Und auch der früh gestartete Jonas Baumgartner (GC Hösel) blieb mit seiner 69 (-1) unter dem Platzstandard. Er zieht sein Fazit: „Heute war ein guter Kampf auf dem Platz. Ich war als Erster draussen und wollte das Team von Anfang an in die richtige Richtung lenken. Ich habe die ganze Runde sehr solide gespielt, insbesondere mit meinem Putten war ich heute sehr zufrieden. Ich konnte aber nie wirklich viele Birdies auf die Scorekarte bekommen. Auf den letzten beiden Löchern konnte ich dann noch zwei Birdies machen, um dann noch etwas Energie in das ganze Team zu schicken, vor allem für die Jungs die am Nachmittag gespielt haben.“

T8 für Albers und Schiergen

Wolfgang Glawe (GC Mannheim-Viernheim), der seine Runde mit Bogey-Par-Bogey begann, konnte am Ende eine 70 (+/-0) ins Clubhaus bringen. Er sagt: „Heute war die Runde sehr ähnlich wie gestern. Ich kam schwer rein, habe dann aber wichtige Putts gelocht und mich in die Runde reingekämpft. Ein Even Par nimmt man auf diesen Golfplatz immer gerne mit. Wir haben echt eine solide und konstante Teamleistung gebracht. Das gesamte Team ist in den beiden Tagen ohne ein Doppelbogey ausgekommen - das ist schon echt gut auf diesem Platz. Morgen gegen Dänemark wird es schwer, aber wir können mit dieser Mannschaft jeden schlagen.“

Der Scorekarte von Yannick Malik (GC St. Leon-Rot) konnte man den Kampf an diesem Tag am ehesten ansehen. Sechs Bogeys und fünf Birdies notierte der Süddeutsche. Malik freut sich umso mehr auf den vor ihm liegenden Lochspiel-Modus: „Ich selbst bin ziemlich schlecht gestartet, konnte mich dann aber fangen. Insgesamt war unser Team heute richtig stark. Ich freue mich auf das Matchplay und hoffe, wir können da was reissen.“

Die Einzelwertung wurde von Julien Sale (Frankreich) gewonnen. Er notierte zweimal 67 Schläge und landete damit bei insgesamt 134 Schlägen (-6). Gleich vier Spieler teilen sich den zweiten Platz mit nur einem Schlag mehr. Beste Deutsche sind Anton Albers und Laurenz Schiergen auf dem geteilten achten Rang. Während Schiergen zum Vortag einige Positionen verliert, kann Albers sich dank seiner zweiten Runde um 19 Positionen verbessert.

Das Turnier wechselt nun in den Matchplay-Modus und die Mannschaften tauchen nach den bisherigen Zählspiel-Runden in eine vollkommen andere Welt ein. Die Karten werden quasi vollkommen neu gemischt. In dem anstehenden Viertelfinale treffen die deutschen Herren auf die Tabellennachbarn aus Dänemark. In den weiteren Matches des Flight A spielt Spanien gegen Irland, Frankreich gegen Schweden sowie England gegen Italien.