Tour-Vorschau

LET-Rückkehr, Lowrys Heimspiel, Kaymer bei LIV


29. Juni 2022 , Thomas Kirmaier


Während Shane Lowry beim Heimspiel in Irland abschlägt, ist Martin Kaymer wieder beim LIV-Golf-Event dabei. © Warren Little/Getty Images
Während Shane Lowry beim Heimspiel in Irland abschlägt, ist Martin Kaymer wieder beim LIV-Golf-Event dabei. © Warren Little/Getty Images

Die LET kehrt nach Deutschland zurück. Klar sind daher alle Augen aufs Amundi German Masters powered by VcG gerichtet. Parallel wird aber auch auf den anderen Touren gespielt. Der Überblick.

Ladies European Tour: Amundi German Masters

G&CC Seddiner See, Brandenburg, 30. Juni bis 3. Juli

Die Freude auf dieses Event ist riesig. Bei Spielerinnen, Veranstaltern, Golffans. Dass Deutschland nach sechs Jahren endlich wieder ein Turnier im Kalender der Ladies European Tour hat, wird von vielen als längst überfällig erachtet. Schauplatz des Wettbewerbs ist der Südkurs des G&CC Seddiner See in Berlin-Brandenburg – der deutschlandweit einzige Golfkurs, der von Designer-Legende Robert Trent Jones Jr. entworfen wurde.

Für Deutschlands beste Golferinnen eine einmalige Gelegenheit, sich dem heimischen Publikum zu zeigen. 14-mal ist Schwarz-Rot-Gold im Starterfeld vertreten. Die LPGA-Spielerinnen Isi Gabsa, Esther Henseleit und Olivia Cowan sind für das Heimspiel extra über den Atlantik gereist, was irgendwie auch gerade gut in die Planungen passt, denn die nordamerikanische Damenserie macht nach der zuletzt gespielten KPMG Women's PGA Championship Pause bis Mitte Juli.


Das Teilnehmerfeld bei der LET-Rückkehr nach Deutschland kann sich durchaus sehen lassen, denn: Bis auf die Engländerin Georgia Hall sind alle Spielerinnen aus den Top Ten des aktuellen Rankings (Race to Costa del Sol) vertreten. Wer nicht vor Ort ist, kann das Amundi German Masters im Livestream verfolgen. Golf.de überträgt täglich drei Stunden live aus Michendorf. Kommentiert wird das LET-Event von Uwe Bornemeier. Bettina Hauert, zweimalige LET-Siegerin, stellt ihre Expertise als Co-Kommentatorin zur Verfügung. Alle wichtigen Infos, Zahlen und mehr gibt’s in unserem Turnierspecial.

DP World Tour: Horizon Irish Open

Mount Juliet Estate, Thomastown, County Kilkenny, 30. Juni bis 3. Juli

Der Tour-Tross ist von München nach Thomastown im County Kilkenny weitergezogen. Dort, im Süden Irlands, steigt die Irish Open, eines der traditionsreichsten Events der DP World Tour. Und weil die Iren eine patriotische Nation sind, werden alle Augen auf die Local Heroes gerichtet sein: Pádraig Harrington reist als frisch gebackener US-Senior-Open-Champ in die Heimat.

Auf ein Wiedersehen mit Shane Lowry freuen sie sich ganz besonders auf der Insel. Der heute 35-Jährige hatte die Irish Open 2009 - noch als Amateur - völlig überraschend gewonnen. Damals begann seine Karriere so richtig Fahrt aufzuehmen. Zehn Jahre später holte Lowry die Claret Jug bei seinem Gewinn der Open Championship. Lowry hat also sehr spezielle Verbindungen zu diesem Event.


Bevor die großen Stars die ersten Drives abfeuern, ist allerdings schon reger Betrieb auf dem Platz der luxuriösen Mount Juliet Estates, denn die G4D Tour ist in der Stadt. Die DP World Tour hatte zu Saisonbeginn ihr Engagement für Inklusion im Golfsport bekräftigt und diese Serie für Golfer mit Behinderung ins Leben gerufen. So soll der European Disabled Golf Association (EDGA) mehr mediale und kommerzielle Aufmerksamkeit zuteil werden.

An der Horizon Irish Open werden acht deutsche Spieler teilnehmen. Neben BMW-International-Open-Top-5-Finisher Nicolai von Dellingshausen sind das: Max Kieffer, Matti Schmid, Yannik Paul, Marcel Schneider, Marcel Siem, Hurly Long und Sebastian Heisele. Sie bekommen es mit starker Konkurrenz zu tun. Zu den Favoriten in Irland gehören definitiv die Ryder-Cup-Teilnehmer Tyrrell Hatton und der Belgier Thomas Pieters, der seine Topform zuletzt in München unter Beweis gestellt hat. Titelverteidiger ist der Australier Lucas Herbert. Hier geht's zu den Startzeiten.

Challenge Tour: Italian Challenge Open

Golf Nazionale, Viterbo, Latium, 30. Juni bis 3. Juli

Profi-Golf erlebt in Italien im Moment einen Aufschwung. Das liegt zum einen daran, dass der Sport auch am „Stiefel“ während der Pandemie von steigenden Mitgliederzahlen profitierte, zum anderen haben sie im kommenden Jahr mit dem Ryder Cup in Rom das Event schlechthin in Bella Italia. Da kommt die Italian Challenge gerade recht, denn hier können sich ambitionierte Spieler in den Mittelpunkt spielen.

So wie Hurly Long, der das Event 2020 - in seinem ersten Jahr auf der Tour – gewinnen konnte. Inzwischen ist Deutschlands Tokio-Olympionike eine Liga höher, auf der DP World Tour, unterwegs. Ein besonderes Verhältnis zur Italian Challenge haben auch Edoardo Molinari und der Portugiese Ricardo Gouveia. Während Molinari, erst kürzlich zu Europas Vize-Captain für Rom 2023 nominiert, das Turnier 2009 für sich entschieden hatte, konnte es Gouveia gleich zweimal gewinnen – 2014 und 2021.


Aus deutscher Sicht dürfte Alexander Knappe aussichtsreichster Kandidat für eine Top-Platzierung sein. Er ist als aktuell Fünfter bester Deutscher im Gesamtranking (Road to Mallorca). Bei der Italian Challenge Open auf Golf Nazionale (Design: Jim Fazio) sind neben Knappe zehn weitere Deutsche am Start: Freddy Schott, Nick Bachem, Philipp Mejow, Felix Katzy, Max Rottluff, Velten Meyer, Bernd Ritthammer, Timo Vahlenkamp, Dominic Foos und Allen John. Hier geht's zu den Tee Times.

LIV Golf: Invitational Portland

Pumpkin Ridge Golf Club, Portland, Oregon, 30. Juni bis 2. Juli

Das zweite Event der neuen, umstrittenen und vom saudischen Staatsfond finanzierten Turnierserie. Nach dem Auftakt in London (Sieger: Charl Schwartzel) wird diesmal in den USA um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 25 Millionen US-Dollar gespielt. Bryson DeChambeau, Brooks Koepka und Patrick Reed gehören zu jenen prominenten Spielern, die in dieser Woche ihr LIV-Golf-Debüt geben.

Die letzten drei Teilnehmer, die Anfang der Woche für das 48 Mann starke Feld bestätigt wurden, waren die ehemaligen PGA-Tour-Sieger Carlos Ortiz und Matthew Wolff sowie Spaniens Top-Amateur Eugenio Chacarra. In Portland ebenso dabei sein wird wie in London Martin Kaymer, der zuletzt beim Heimspiel in München mit gesamt -9 auf T36 landete.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour – John Deere Classic, TPC Deere Run, Illinois, 30. Juni bis 3. Juli: Stephan Jäger

Korn Ferry Tour – The Ascendant presented by Blue, TPC Colorado, 30. Juni bis 3. Juli: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

PGA Tour Canada – Prince Edward Island Open presented by IMP Solutions, Dundarave GC, Ostkanada, 30. Juni bis 3. Juli: Lukas Euler und Alexander Herrmann

LET Access Series – Hauts de France - Pas de Calais Golf Open, Golf Saint Omer, Frankreich, 30. Juni bis 2. Juli: Alena Oppenheimer, Patricia Isabel Schmidt, Anastasia Mickan, Chiara Noja, Sandy Voss und Maria Theresa Licka.