IAM Damen

Hitzeschlacht geschlagen


23. Juni 2022 , Stefan Bluemer


Catharina Lohoff (© DGV/stebl)
Catharina Lohoff (© DGV/stebl)

Ein Tag mit fast schon mörderischer Hitze geht in Dreieich zu Ende. Der erste Tag der 81. German International Ladies Amateur Championship im GC Neuhof ist eine echte Prüfung für die 98 Athletinnen aus zehn Nationen.

Dreieich - Der Platz ist in guter Konditon, auch wenn Hitze und Trockenheit das Greenkeeping vor eine echte Herausforderung stellen.
Am besten mit den harten Bedingungen kam in der Auftaktrunde Catharina Lohoff zurecht. Die Spielerin, die in der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister GLC Berlin-Wannsee spielt, war direkt mit einem Birdie gestartet und spielte sehr konstant. Nur ein Bogey rutschte auf die Karte der Potsdamerin, die insgesamt fünf Birdies notieren konnte. Mit einer 68 (-4) ist Lohoff in diesem Turnier die erste Leaderin.
„Die Schläge in die Grüns waren heute bei mir besonders gut. Dadurch hatte ich sehr viele Birdiechancen. Die Putts unter zwei Metern habe ich alle sicher gelocht. Insgesamt lief es für mich heute richtig gut. Der Platz ist sehr anspruchsvoll. Man muss sich für jede Bahn eine gute Taktik überlegen und kann nur selten vom Tee den Driver schlagen. Man muss die richtigen Stellen finden, um den Ball abzulegen“, analysierte Lohoff ihren Tag und die Voraussetzungen für einen tiefen Score.

Niederländerin auf Platz zwei

Danielle Modder, die als Nationalspielerin der Niederlande in St. Leon-Rot zu Hause ist, hat mit einer 69 (-3) ebenfalls ein Ausrufezeichen gesetzt. Nach vier Birdies auf den ersten zehn Löchern sah die Scorekarte noch perfekt aus. Auf Bahn elf kam das erste und auch einzige Bogey dazu. Der zweite Platz, nur einen Zähler hinter der Leaderin, ist der Lohn für eine ganz reife Leistung, bei der Modder immer ganz ihren Gameplan einhielt.
„Ich bin sehr geduldig geblieben und habe Schlag für Schlag gespielt. Sehr gut lief es mit den Pitches und auch auf den Grüns. Der Platz ist schön, zwar nicht so lang, aber auf vielen Bahnen droht auf beiden Seiten Gefahr. Hier muss man vor jedem Schlag sehr gut nachdenken“, ist die Niederländerin sehr konzentriert vorgegangen.

Zweimal Even Par

Hinter den beiden Spielerinnen, die deutlich unter Par blieben, haben nur noch zwei weitere Spielerinnen geschafft, den Platz in Even Par zu gehen. Philipa Gollan vom Lübeck-Travemünder GK war mit einem Bogey gestartet, brachte auf den Löchern sieben bis zehn aber vier Birdies in Serie unter und lag plötzlich bei „drei unter“. Dabei blieb es allerdings nicht, denn auf den letzten vier Bahnen erlebte das Nordlicht noch eine wahre Achterbahnfahrt, so dass unter dem Strich eine 72 (Even Par) stand.
Die Polin Dorota Zalewska hatte am Abend den gleichen Score in den Büchern, aber der Weg dahin war deutlich gleichmäßiger. Nach einem Doppelbogey am Ende der Frontnine spielte Zalewska, die am Aufstieg der polnischen Damen 2019 zurück in die Beletage bei den Team-Europameisterschaften beteiligt war, eine starke Backnine mit drei Birdies.

Anforderungen erkennen

Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl hat sich am ersten Tag sowohl das Spiel seiner Schützlinge, wie auch den Platz des GC Neuhof genau angeschaut: „Das ist ein sehr guter und anspruchsvoller Platz. Oft ist schon der Abschlag entscheidend, denn man muss hier den Ball sicher ins Spiel bringen. Präzision ist dabei wichtiger als Länge, wobei lang und gerade auch hier hilft. An vielen Löchern muss ich sehr strategisch vorgehen, um den für mich optimalen Schlag ins Grün vorzubereiten. Da man hier oft mit Penalty Areas und Ausgrenzen rechts und links der Spielbahnen konfrontiert wird, muss man die Seiten aus dem Spiel nehmen können. Die Grüns bieten sehr unterschiedliche Fahnenpositionen, wodurch von Tag zu Tag sehr unterschiedliche Setups kreiert werden können. Interessant ist auch, sich die Up-and-down-Möglichkeit zu erhalten. Dazu muss man je nach Fahnenposition schon vorher schauen, auf welcher Seite es besser ist, wenn man das Grün verpasst. Den Schlag ins Grün zu lang zu machen, ist hier oft eine schlechte Option, weil es hier hinter den Grüns meist sehr schwierig wird, den Score beisammen zu halten. Hier zu spielen, ist ein wirklich tougher Test für die Spielerinnen. Das ist ein Golfplatz, der die Athleten an vielen Stellen fordert, aber entsprechend natürlich auch fördert. Hier sind ja viele Nachwuchsspielerinnen im Feld und dies ist ein Platz, auf dem man deutlich besser werden kann, wenn man die Aufgaben, die sich hier stellen, nutzt und in den Trainingsprozess mit einbaut - sowohl vor, wie auch nach dem Turnier.“

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