EM Midamateurs

36 Deutsche bei EM der Mid-Amateure


31. Mai 2022 , Christopher Tiess


Maria Anetseder (GC München Valley) tritt als Titelverteidigerin an. (Foto: DGV/stebl)
Maria Anetseder (GC München Valley) tritt als Titelverteidigerin an. (Foto: DGV/stebl)

Vom 2. bis 4. Juni finden im französischen Golf du Medoc Resort die Europameisterschaften der Mid-Amateure statt. Insgesamt 36 deutsche Spielerinnen und Spieler haben sich angemeldet - unter ihnen auch die Titelverteidigerin Maria Anetseder und Vizemeisterin Deborah Wehle.

 Wiesbaden. Mit einem zahlenmäßig mächtigen Aufgebot treten die deutschen Jungsenioren bei den diesjährigen Europameisterschaften der Mid-Amateure an. Gleich 36 mal ist Schwarz-Rot-Gold im Feld der insgesamt 143 Teilnehmer vertreten. Unter ihnen befinden sich auch Titelverteidigerin Maria Anetseder (GC München Valley) und Deborah Wehle (GC Hamburg-Walddörfer). Beide haben den Turniersieg im vergangenen Jahr untereinander im Stechen entschieden.

Dennoch ist Deborah Wehle in diesem Jahr mit zurückhaltenden Erwartungen am Start. Sie sagt: „Da ich dieses Jahr kaum Zeit zum Trainieren hatte, ist mein Ziel ein Top Ten Ergebnis - und das wird bei der Vielzahl der guten Golfer und bei dem starken Teilnehmerfeld schon eine Herausforderung werden. Ansonsten freue ich mich auf eine tolle Woche auf einem schönen Golfplatz und mit vielen netten Menschen.“  

Und auch die amtierende Europameisterin Maria Anetseder bleibt mit ihren Erwartungen bodenständig: „Es wäre schon schön, wenn ich wieder gewinnen würde und ich gehe natürlich mit dem entsprechenden Ehrgeiz ran. Bei den vorangegangenen Ligaspielen haben ich durchgespielt - das ist durchaus eine gute Vorbereitung. Allerdings stecken mir die 72 Loch vom letzten Wochenende schon noch ziemlich in den Beinen. Also schaue ich einfach, wie ich über die Runden komme und gebe mein Bestes. Und ich freue mich auf das Turnier, weil es auch ein mega Gaudi ist.“

Meisterschaft mit Urlaubsfaktor

Der dritte deutsche Medaillenträger des Jahres 2021 war Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC). Der Hesse ist in diesem Jahr allerdings nicht mit von der Partie. Dafür hat sich der Goldmedaillengewinner Steven Rojas (Schweiz) zum Projekt Titelverteidigung angemeldet. Ebenfalls wieder mit dabei ist Routinier Marcel Zillekens (GC Hösel). Der verbindet das Praktische mit dem Nützlichen: „Wir fahren mit drei Jungs nach Bordeaux und machen aus der Reise einen Mix aus Urlaub und Turnier.“ 

Zu seiner Vorbereitung sagt der Rheinländer: „Durch die DGL ist man grundsätzlich fit, explizit auf das Turnier vorbereiten sieht aber anders aus. Für mich ist es nicht immer leicht, genug Zeit für das Training zu finden. Aber wie schon erwähnt: die DGL hilft, dass ich zumindest schon einigermaßen im Turnier-Rhythmus drin bin. Unter diesen Voraussetzungen Ziele auszugeben, fällt mir schwer. Aber vorne mitspielen zu können und am letzten Tag eine Chance zu haben, klingt für mich logisch und ziemlich gut.“

Für das Turnier gilt mittlerweile die neue Mindestaltersbeschränkung von nur noch 25 Jahren. Dadurch können - zumindest aus deutscher Sicht - kuriose Situationen entstehen: ein deutscher Teilnehmer mit einem Alter von 26 Jahren kann Europameister werden, darf jedoch nicht bei den Deutschen Meisterschaften der Mid-Amateure starten, denn für die gilt nach wie vor die AK 30 als Untergrenze. 

Silvia Wilms (Münchener GC) kann das allerdings egal sein. Auch sie tritt bei dem europaweiten Vergleich nahe Bordeaux an - und tut dies als frisch gebackene Deutsche Meisterin der AK 50. Sie sagt: „Es ist schön, an so einem großen internationalen Turnier teilzunehmen - eine tolle Atmosphäre. Mein Ziel ist es, solide zu spielen und den Cut zu schaffen. Mal schauen was passiert. Alex Kölker und Nicol Elshoff spielen auch von den Seniorinnen mit. Wir haben alle das gleiche Ziel.“

Turnieranlage mit Biss

Der Châteaux-Course, auf dem die Meisterschaften ausgetragen werden, kommt mit einem ausgeprägten Links-Charakter daher. Weite Fairways, umgeben von ausgiebiger Heidelandschaft. Dazu gesellt sich der Seewind, der von der nahen Atlantikküste herüber weht. Im Jahr 2014 wurde die Anlage zum schönsten Golfplatz Frankreichs gewählt und schon jetzt ist klar: dieser Platz, mit all seinen technischen und taktischen Anforderungen, wird sich nicht einfach geschlagen geben. 

Deborah Wehle kennt die Anlage bereits und gibt eine Einschätzung ab: „Zum Platz kann man sagen, dass besonders die Schläge ins Grün ausschlaggebend sein werden, da die Grüns oftmals sehr groß sind und grad die ersten neun Bahnen stark ondulierte Grüns haben. Da sollte man auf jeden Fall die richtige Seite treffen.“

Golf.de wird am 4. Juni zu dem Turnier und den Resultaten berichten.