Regelfrage #9

Hauptsache eine gute Lage


17. März 2022 , Dietrich von Garn


| © (Photo by Sam Greenwood/Getty Images)

In der „Regelfrage der Woche“ widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um Willi Wasser Eskapaden nach einem Schlag in die Penalty Area.

Die Situation:

Willi Wasser steht auf dem „gelben“ Abschlag eines 160 Meter langen Par-3-Lochs mit einer sehr nassen Penalty Area vor dem Grün. Er muss nicht mit dem ersten Schlag auf das Grün schlagen, denn er bekommt ja einen Schlag vor, aber wenn es klappt, kann er sich drei Putts leisten … Natürlich landet der Ball in der Penalty Area und Willi Wasser sucht eine Stelle, um mit einem Strafschlag einen neuen Ball zu droppen.

Gar nicht weit weg von der Penalty Area, auf der Verlängerung der Linie vom Loch und dem Kreuzungspunkt des Balls mit der Penalty Area, liegt der „rote“ Abschlag. Wie praktisch, denkt sich der Spieler, und teet dort einen Ball auf. Das darf man doch auf dem Abschlag, auch für den zweiten oder weitere Schläge? Aber warum schauen dann die Mitspieler so skeptisch? Haben die einfach keine Ahnung?

Die Lösung:

Die Definition „Abschlag“ besagt, dass es sich um die Fläche handelt, in der der Ball zu Beginn eines Lochs liegen muss. Willi Wasser spielt die Runde von den gelben Abschlägen, deshalb darf er einen Ball auch nur im Bereich von zwei Schlägerlängen hinter den gelben Abschlagmarkierungen aufteen. Der „rote“ Abschlag ist für ihn kein Abschlag im Sinne der Regeln, auch wenn andere Spieler von dort ihre Runde spielen. Willi Wasser zieht sich für das Aufteen eines Balls außerhalb des für ihn geltenden Abschlags zwei Strafschläge zu (Regel 8.1).