Jäger darf erneut nach Augusta
Min Woo Lee hatte vor seinem letzten und entscheidenden Putt bei der Houston Open sogar noch Zeit, das Publikum zu unterhalten. Er stellte sich neben seine Puttlinie, um mit den Beinen das Gefälle zu spüren, was bei einer verbleibenden Distanz von nur wenigen Zentimetern nicht wirklich nötig war. Nach ein paar Lachern von den Rängen schob der Neuseeländer den Ball ins Loch – und gewann erstmals auf der PGA Tour. Lee, der mit vier Schlägen Vorsprung in das Final gegangen war, setzte sich einen Schlag vor Gary Woodland und Scottie Scheffler durch. „Es war ein mental schwieriger Tag”, kommentierte er. „Ich wusste immer, dass ich das Zeug dazu habe, auf der Tour zu gewinnen, es war nur eine Frage des Kopfs. Ich bin sehr stolz.”
Im vergangenen Jahr war Stephan Jäger im Memorial Park der Sieger. Auch er feierte damals Titelpremiere. Und auch 2025 verlässt der Elite-Team-Germany Spieler Texas mit einem guten Gefühl. Sein elfter Platz ist ein weiteres Top-Ergebnis und bringt den 35-Jährigen auf den 42. Rang der Weltrangliste. Warum das so wichtig ist? Alle Spieler, die in dieser Woche unter den Top 50 platziert sind, dürfen beim Masters in Augusta abschlagen. Neben Bernhard Langer wird mit Jäger demnach ein zweiter Deutscher beim ersten Major dabei sein.
Auch die beiden aktuell besten Spieler der Welt präsentierten sich in Houston in ansprechender Verfassung. Scheffler kam wie im Vorjahr auf den zweiten Rang und auch Rory McIlroy erholte sich von einem durchwachsenen Start und kam als geteilter fünfter über die Ziellinie. Für das Duo war es die Generalprobe für das Masters.
LPGA Tour: Kim siegt im Stechen
Stichwort Langer: Der deutsche Altmeister mischte bei der The Galleri Classic der PGA Tour Champions in Kalifornien ebenfalls nach einer 67 zum Auftakt ganz oben mit. Am Ende brachten ihm zwei 71er Runden den geteilten 19. Rang. Alex Cejka landete auf Position 14. Den Sieg sicherte sich der Australier Steve Allan vor Tag Ridings (USA).
Auch vor der Finalrunde der Ford Championship in Arizona hatte sich eine Spielerin ein kleines Polster erspielt. Lilia Vu (USA) führte mit zwei Schlägen vor der Engländerin Charley Hull. Den Sieg holte sich jedoch eine andere. Hyo Joo Kim spielte mit einer 64 groß auf und schloss zur Spitzenreiterin auf. Im Stechen gegen Vu sicherte sich die erfahrene Südkoreanerin dann ihren siebten Tour-Sieg. „Ich habe mich gut gefühlt”, kommentierte die 29-Jährige, die 2014 bei der Evian Championship ihren bislang einzigen Major-Sieg erringen konnte. „Ich dachte mir nur, Loch für Loch, Birdie für Birdie.” Die Strategie scheint sich ausgezahlt zu haben. Esther Henseleit kam als T44 ins Ziel.
McIlroy zieht TGL-Fazit
Während die Major-Saison in den Startlöchern steht, ist die Zeit des Budenzaubers bei der TGL schon wieder vorbei. Die Champions heißen Justin Thomas, Patrick Cantlay, Billy Horschel und Lucas Glover, die mit ihrem Atlanta Drive Golf Club im Best-of-three-Finale mit zwei Siegen über den New York Golf Club, angeführt von Xander Schauffele, triumphierten. Die beiden wichtigsten Aushängeschilder des Projekts, McIlroy und Tiger Woods, schieden mit ihren Teams hingegen früh aus.
Zum Schluss noch eine traurige Nachricht: Der renommierte Kurzspielexperte Dave Pelz, der mehrere Major-Sieger trainierte, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Mit seinem Wissen und den entwickelten Trainingsmethoden führte er Stars wie Phil Mickelson zu Major-Siegen und verhalf zigtausenden Freizeitgolfern zu einem stabilen kurzen Spiel.