Es wird nicht langweilig
Halbzeit in Augusta: Nach 36 gespielten Löchern beim 89. Masters verspricht die Ausgangslage an der Spitze ein spannendes Wochenende. Zwar konnte der Engländer Justin Rose (-8) mit einer 71 (-1) am Freitag seine Führung verteidigen, doch dürfte er schon zu Beginn seiner dritten Runde den Atem der Verfolger spüren. Denn nur einen Schlag hinter ihm lauert bereits Bryson DeChambeau, der mit einer 68 (-4) überzeugte. Auf dem geteilten dritten Platz folgt mit Rory McIlroy der nächste Hochkaräter. Der Nordire liegt gemeinsam mit dem Kanadier Corey Conners bei -6.
Komplettiert werden die Top Ten von Namen, die jeder Golffan auf dem Zettel haben sollte: Scottie Scheffler, Tyrrell Hatton, Shane Lowry (alle -5), Rasmus Höjgaard, Jason Day und Viktor Hovland (-4). Einzig der Amerikaner Matt McCarty (-5) sticht aus diesem illustren Feld heraus. Bei noch mindestens 36 zu spielenden Löchern im Augusta National Golf Club steht also fest: Langweilig wird es nicht.
Mit 44 Jahren ist Rose der Oldie in der Spitzengruppe. „Das ist die Gesellschaft, in der ich bleiben will, und das habe ich meine ganze Karriere lang versucht“, sagte der US-Open-Champion von 2013. Rose könnte als zweitältester Masters-Sieger in die Geschichte eingehen. Bereits 2017 war er dem Green Jacket sehr nahe, musste sich aber im Playoff seinem Ryder-Cup-Kollegen Sergio Garcia geschlagen geben. „Du musst großartiges Golf spielen und du musst rausgehen und es wollen und es angehen“, fasste Rose zusammen, was vor ihm liegt. „So einfach ist das.“
Die beste Runde des Tages spielte McIlroy, der am Ende seiner ersten Runde zwei Doppel-Bogeys hatte hinnehmen müssen. Am Freitag blieb der Weltranglistenzweite bogeyfrei und kam mit 66 Schlägen (-6) ins Clubhaus. „Es ist erst die Hälfte des Weges“, sagte ein fokussierter McIlroy, dem nur noch das Masters in seiner Major-Sammlung fehlt. „Vor uns liegen noch 36 Löcher auf einem sehr, sehr schwierigen Platz. Da kann alles passieren. Und alles, worauf ich mich konzentriere, ist, morgen am ersten Loch einen guten Abschlag aufs Fairway zu bekommen.“ Darum geht es an diesem Wochenende: Bei all der Prominenz um einen herum auf sich selbst konzentriert zu bleiben. Als Belohnung winkt ein grünes Jackett, das für jeden die Welt bedeuten würde.
Nicht mehr dabei
So prominent die Spitzengruppe auch ist. Einige große Namen haben mit dem Kampf um das Green Jacket definitiv nichts mehr zu tun. Die Liste der am Cut (+2) gescheiterten Stars ist lang: Dustin Johnson (+3), Sergio Garcia (+4), Brooks Koepka (+5), Phil Mickelson (+5), Sepp Straka (+5), Adam Scott (+5), Cameron Smith (+5), Nicolai Höjgaard (+6) und Robert MacIntyre (+6), um nur einige zu nennen.
Auch Deutschlands Golflegende Bernhard Langer verpasste das Wochenende nur knapp.
Dafür erreichte Stephan Jäger zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale in Augusta.