Masters

Er ist wieder da! Woods über sein Comeback in Augusta


6. April 2022 , Felix Grewe


Will in Augusta um den Titel spielen: Tiger Woods.
Will in Augusta um den Titel spielen: Tiger Woods. | © Andrew Redington/Getty Images

Wenn am Donnerstag in Augusta das Masters beginnt, ist Tiger Woods mit am Start. Was der Superstar zu seinem Comeback sagt und mit welchem Ziel er beim ersten Major des Jahres abschlägt.

Es waren wenige und nüchtern gesprochene Worte, mit denen Tiger Woods am Dienstag um 11:09 Uhr Ortszeit in Augusta für eine Welle der Euphorie sorgte. „Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich spielen werde“, gab er im altehrwürdigen und bis auf den letzten Platz gefüllten Interviewraum des National Golf Club zu Protokoll. Nun ist also klar: Der Superstar, der 15 Major-Titel schwere Champion, der fünffache Sieger von Augusta, wird tatsächlich am Donnerstag beim ersten Major des Jahres abschlagen. Und: Er ist nicht da, um bloß dabei zu sein. Ob er ernsthaft glaube, dass er gewinnen könne? Woods: „Das tue ich."

Woods im Fokus

Man braucht nicht über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen, um verlässlich prognostizieren zu können: Tiger Woods wird ab Donnerstag, wenn das ewig lange Vorgeplänkel vorbei ist und es in Augusta endlich auf die erste Runde geht, mehr im Fokus stehen als alle anderen 99 Spieler.  

Monatelang hat Woods Hoffnungen und Nerven der Golffans weltweit strapaziert. Da stand zunächst, nach seinem schrecklichen Autounfall Anfang des vergangenen Jahres, die bange Frage im Raum: Wird er jemals zurückkehren? Der Amerikaner selbst betonte lange, er sei nicht schnell genug und bloß äußerst eingeschränkt beweglich.

Ein langes Wartespiel

Irgendwann, als die ersten Bilder des halbwegs genesenen Champions auf der Driving Range im Internet kursierten, ging es um die Fragen: Wann kommt er zurück? Und wird er jemals wieder so stark sein, dass er um die großen Titel wird mitspielen können? Viele Spekulationen, wenig Handfestes. Woods selbst ließ bis zuletzt kaum etwas durchsickern. Erst am vergangenen Sonntag wurde offiziell, was Fans, Medien und Masters-Veranstalter kaum zu hoffen gewagt hatten: Er fliege nach Augusta, ließ er verlauten, und er werde nach den ersten Trainingsrunden über seinen Start entscheiden. 

Spektakuläres Comeback: Nur wenige hatten mit einem Masters-Start von Tiger Woods gerechnet.
Spektakuläres Comeback: Nur wenige hatten mit einem Masters-Start von Tiger Woods gerechnet. | © golfsupport.nl


Wie gut ist der Superstar in Form?

Klar zu sein scheint nach seinen ersten Tagen vor Ort: Woods ist in Form. Ein Live-Stream seiner Range-Sessions zeigte, dass seine Drives weit flogen, gut und gern 300 Meter weit. „Er schlägt den Ball weit genug, um die Löcher so zu spielen, wie man sie spielen muss", bestätigte Spielpartner Cameron Davis. Und Fred Couples, der am Montag mit Woods und Justin Thomas über den Platz ging, äußerste sich so: „Wenn er 72 Löcher marschieren kann, wird er antreten. Er ist zu gut. Er ist einfach zu gut." 
Die besten Athleten aller Disziplinen eint meist ein eiserner Grundsatz: Sie treten nur dann zu einem Wettkampf an, wenn sie sich in der Lage sehen, ihre eigenen Erwartungen zu erfüllen. Die Erwartungen von Woods sind wolkenkratzerhoch – immer. Das Mittelmaß war nie sein Anspruch. Daran hat kein Rückschlag in seiner Karriere etwas geändert. Und es wird sich auch nicht ändern. 

„Ich liebe Wettkämpfe, und ich denke, wenn ich immer noch auf höchstem Niveau spielen kann, dann werde ich das auch tun, und wenn ich das Gefühl habe, dass ich immer noch gewinnen kann, dann werde ich auch spielen“, sprach er vor den Medienvertretern. Und weiter: „Aber wenn ich das Gefühl habe, dass ich es nicht kann, dann werdet ihr mich nicht hier draußen sehen.“

Ab Donnerstag wird man ihn draußen sehen. Dann startet er in sein 24. Masters von Augusta. Die Golfwelt wird gebannt zuschauen.

 

Die Pressekonferenz im Video