Masters

Die Deutschen in Augusta: Langer – und sonst?!


24. März 2024 , Felix Grewe


Historischer Moment: 1993 schlüpft Bernhard Langer nach seinem Triumph in Augusta zum zweiten Mal ins grüne Sieger-Sakko.
Historischer Moment: 1993 schlüpft Bernhard Langer nach seinem Triumph in Augusta zum zweiten Mal ins grüne Sieger-Sakko. | © Augusta National/Getty Images

Nur drei Deutschen war es bisher vergönnt, beim Masters in Augusta abzuschlagen. Die zwei Triumphe von Bernhard Langer stechen natürlich heraus. Ein Überblick.

Natürlich kommt einem Bernhard Langer in den Sinn, wenn man an schwarz-rot-goldene Momente in Augusta denkt, wer auch sonst? Zweimal hat der erfolgreichste deutsche Golfer der Geschichte beim Masters triumphiert. 1985, sein erster großer Coup, der ihn weltberühmt und Golf in Deutschland populär machte. Und 1993, als er mit vier Schlägen Vorsprung vor dem Amerikaner Chip Beck gewann und somit bestätigte, dass sein Traumlauf acht Jahre zuvor an gleicher Stelle kein Zufall gewesen war. 

Kaymer und Augusta – ein schwieriges Verhältnis

Langer fällt einem aber auch deshalb ein, weil andere deutsche Erfolgsgeschichten aus Augusta – es zählen ja nicht nur Siege als Erfolge! – Mangelware sind. Keiner außer ihm hat in den vergangenen Jahrzehnten an der Magnolia Lane wirklich auf sich aufmerksam machen können. Auch nicht Martin Kaymer, von dem man es am ehesten hätte erwarten dürfen. Doch seine Beziehung zum National Golf Club ist ungefähr so kompliziert, wie einst das Verhältnis von Boris Becker zur roten Asche der French Open. Der mochte den Sand in etwa genauso wenig, wie Kaymer die vielen Doglegs in Georgia schätzt. So überrascht es nicht, dass sich seine Augusta-Bilanz mau liest: Bei 12 Teilnahmen seit 2008 verpasste er fünf Mal den Cut und schaffte es nur einmal unter die besten 20 – 2017 landete er auf dem geteilten 16. Rang. Es ist die schlechteste seiner Major-Statistiken. Die US Open (2014) und die PGA Championship (2010) hat er bekanntlich gewonnen, bei der Open Championship wurde er 2010 immerhin geteilter Siebter. 

Schnappschuss fürs Familienalbum: Kaymer und Cejka (li.) 2011 auf der berühmten Hogan Bridge von Augusta.
Schnappschuss fürs Familienalbum: Kaymer und Cejka (li.) 2011 auf der berühmten Hogan Bridge von Augusta. | © golfsupport.nl/Jos Linckens


2024 ist Jäger dabei

Neben Langer und Kaymer war es bisher nur Alex Cejka vergönnt, die deutschen Farben beim Masters zu vertreten: 1996 (44.), 2004 (26.) und 2011 (T35). Die Kriterien für eine Teilnahme sind strenger als bei den anderen Majors. 2024 wird aber ein vierter Deutscher dabei sein, denn Stephan Jäger hat sich durch seinen ersten Sieg auf der PGA Tour in Houston für Augusta qualifiziert. Eigentlich hatte Langer seine Abschiedsvorstellung geplant - bis ihm Anfang des Jahres die Achillessehne riss und einen Start in diesem Jahr unmöglich macht. Beim obligatorischen Champions Dinner von Titelverteidiger Jon Rahm will er aber dabei sein. Langer servierte 1986 übrigens „ein typisch deutsches Menü“, acht Jahre später gab es Truthahn. 

„Es ist einfach ein Traum"

Der beste deutsche Golfer der Geschichte liebt Augusta. „Es ist einfach ein Traum. Ich habe hier so viele schöne Momente erlebt, die ich nie vergessen werde“, sagte er einmal. 40-mal war „der ewige Bernhard“ bereits dabei. 2020, als das Turnier aufgrund der Corona-Pandemie in den späten Herbst verlegt worden war, schaffte er als ältester Spieler der Geschichte den Cut, wurde am Ende 29. 2021, 2022 und 2023 jedoch war für ihn nach zwei Runden alles beendet. Und nun? Muss Langer sein Masters-Finale verletzungsbedingt wohl für 2025 planen. Dafür mischt 2024 Stephan Jäger mit.