BGEGC 2022

Zwei Asse, drei Führende und zwölf Deutsche im Wochenende


22. Juli 2022 , Thomas Kirmaier


Max Rottluff ist einer von zwölf Deutschen, die es bei der Big Green Egg German Challenge powered by VcG in den Cut geschafft haben.
Max Rottluff ist einer von zwölf Deutschen, die es bei der Big Green Egg German Challenge powered by VcG in den Cut geschafft haben. | © DGV/Kirmaier

Zwölf von 24 Deutschen schaffen es bei der zweiten Ausgabe der Big Green Egg German Challenge powered by VcG in den Cut. Die Führung übernimmt unterdessen ein Trio, während ein Finne und ein Franzose jeweils über ein Hole-in-One jubeln.

Da bekommt der Hashtag „Grill & Chill“, den sie in großen Buchstaben vor dem Clubhaus aufgebaut haben, eine ganz neue Bedeutung. Heiß war’s. Sehr heiß an Tag zwei der Big Green Egg German Challenge powered by VcG. Und das lag nicht nur an den hübschen, grünen Keramik-„Eiern“, die überall auf der Anlage des Wittelsbacher GC angeheizt worden waren. Die weißen Flecken am strahlend blauen Himmel waren keine Wolken, sondern Rauchschwaden, die vom heißen Rost aufgestiegen waren. Beste Bedingungen also für die 156 Golfer, die an diesem sommerlichen Freitag bei Temperaturen um die 35 Grad alle ein Ziel hatten: Cut schaffen. Da hieß es quasi: erst grillen, dann chillen, denn nach den Matches stieg am Abend die Players' Party.

Wer ganz vorne mitspielen möchte beim Challenge-Tour-Event auf deutschem Boden, der muss konzentriert bleiben und viele gute Eisen hauen. Oder zwischendurch auch mal einen Zauberschlag aus der Kiste holen. So wie Kim Koivu, der auf Bahn sechs ein Hole-in-One feiern durfte. Aus 199 Metern lochte der 31-jährige Pro aus Helsinki seinen Ball mit dem Eisen 5, das erste Ass seiner Karriere. Preis dafür: ein von Turnierpartner Vredestein gebrandetes Golfcart. Die Finnen entwickeln sich zu den Scharfschützen im Wittelsbacher GC – im Vorjahr hatte Matias Honkala ebenfalls ein Ass bejubelt.

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„Der Spieler vor mir hat ein Eisen vier geschlagen, ich habe mich für die Fünf entschieden, den Ball gut getroffen und einen guten Bounce erwischt, aber nicht gesehen, dass er drin war. Das haben wir erst bemerkt, als wir auf dem Grün waren und zunächst den Ball gesucht haben“, so Koivu. Ins Wochenende schaffte er es dennoch nicht. Damit nicht genug der Zauberei: Es gab ein zweites Ass in Runde zwei, denn der Franzose Sébastian Gros machte es Koivu am sechsten Tee nach – kassierte direkt im Anschluss allerdings ein Triple-Bogey. So ist das im Wittelsbacher GC. Es geht rauf und runter. Da musst du cool bleiben, was bei diesen tropischen Temperaturen nicht ganz so einfach ist.

Die Spanier haben solche Bedingungen am liebsten. Alejandro del Rey unterschrieb in Runde zwei eine 66 und kletterte mit gesamt -10 auf Platz eins, den er mit seinem Landsmann Manuel Elvira (65, 69) und dem Polen Mateusz Gradecki (66, 68) teilt, der zum Auftakt seiner zweiten Runde einen Pitch aus 100 Metern auf Bahn eins zum Eagle lochte. „Das war ein guter Antrieb für meine Runde. Der Platz ist toll, es war windstill heute Morgen. Gut, um tief zu scoren, und die Grüns sind großartig“, sagte Gradecki nach seiner 68, die ihm T1 bescherte.

Bereits im Vorjahr hatten die Spanier bei der Premiere des Turniers geglänzt. Del Rey: „Ich bin sehr zufrieden. Manchmal ist es eben so: Du fängst an, Birdies zu machen und kannst einfach nicht mehr damit aufhören. Ich wusste, dass ich die zweiten neun, die Löcher 10 bis 18, nutzen musste. Ich habe mich nach der 10 zurückgekämpft und gute Birdies gespielt mit kurzen Putts. Das war schön. Wir Spanier sagen uns immer, es reicht nicht, Woche für Woche gut zu spielen. Es braucht richtig gute Ergebnisse wie ein Top-Drei-Resultat. Morgen ist ein großer Tag, ich hoffe auf ein gutes Wochenende.“

Und die Deutschen? Zwölf von 24 haben es ins Wochenende geschafft. Die Top-Golfer aus dem Gastgeber-Land sind Max Schmitt (67, 71/-6), Allen John (70, 69/-5) und Freddy Schott (69, 71/-4). Aber auch Bernd Ritthammer konnte am Freitag überzeugen. Der Lokalmatador nutzte diesmal seinen Heimvorteil, unterschrieb eine 68 und freut sich aufs Wochenende: „Es war anstrengend, aber alles in allem bin ich froh, dass es sich ausgegangen ist und ich jetzt am Wochenende mitspielen kann. Es war eine klassische Golfrunde: Die ersten 14 Löcher habe ich eigentlich sehr gut gespielt, lag aber nur eins unter. Das war sehr frustrierend. Auf der 15 habe ich dann ein Plicht-Birdie gemacht und die letzten vier Löcher trotz einiger Fehler in drei unter gespielt. Das war klassisch Golf – einfach nicht vorhersehbar. Es ist hier echt super. Meine Eltern und Freunde sind mit draußen und da will man natürlich performen und zeigen, was man draufhat.“


Nicht ganz zufrieden war Max Schmitt, der diesmal mit einer 71 ins Ziel kam, mit gesamt -6 aber immer noch bester Deutscher ist: „Ich habe viele gute Putts gemacht, aber sie sind leider nicht reingegangen. Die laufen alle über die Lochkante oder lippen aus. Das ist echt schade. Aber ich habe ja noch zwei Tage. Wenn man auf diesem Platz nur zwei Fairways und zwei Grüns verfehlt, dann ist eins unter schon ernüchternd. An sich spricht es für mein langes Spiel, aber an meinem kurzen Spiel muss ich noch etwas arbeiten.“

Voller Zuversicht geht Allen John ins Wochenende. Er ist nach seiner 69 und gesamt -5 aktuell zweitbester Deutscher hinter Schmitt. John: „Ja, ich bin sehr zufrieden, zumal es gut nach Game-Plan gelaufen ist. Ich hätte mir natürlich noch gewünscht, dass das eine oder andere Birdie mehr gefallen wäre, aber so bin ich sicher im Wochenende und schaue mal, was da noch so geht. Die letzten Wochen waren nicht sehr leicht. Jetzt hier in Deutschland wieder den Cut zu machen, ist dann das Sahnehäubchen. Letztes Jahr hatte ich den Cut um einen Schlag verpasst. Jetzt war das meine Rache (lacht).“

Den Cut verpasst haben hingegen Felix Katzy (77, 83/+16), Finn Fleer (72, 81/+9), Jonas Kölbing (80, 72/+8), Christian Bräunig (74, 78/+8), Maximilian Herrmann (73, 73/+2), Wolfgang Glawe (75, 71/+2), Benedikt Thalmayr (72, 76/+4), Sebastian Heisele (73, 72/+1), Dominic Foos (76, 68/Par), Tim Wiedemeyer (71, 73/Par), Philipp Mejow (72, 71/-1) und Jannik de Bruyn (72, 71/-1).

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