Eichhorn mit bestem Score des Tages
Halle/Westfalen – Am Abend des zweiten Wettkampftages der 83. German International Ladies Amateur Championship gibt es auf dem anspruchsvollen Ligakurs des GC Teutoburger Wald keine einzige Spielerin mehr, die gesamt unter Par liegt. Alleine an der Spitze: Victoria Schuldt vom Hamburger GC. Die Hanseatin aus der Falkensteiner Meistermannschaft, die sich 2024 in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf den Titel gesichert hat, brauchte am zweiten Tag 74 (+2) Schläge und liegt mit gesamt +1 in Front.
Der Vorsprung von Schuldt ist aber nun minimal, denn mit +2 folgen Julia Neumann und Theresa de Bochdanovits. Die Spielerin vom Wannsee unterschrieb ihre zweite 73 und zeigte dabei eine starke Reaktion, nachdem sie mit drei Bogeys auf den Löchern 3, 4 und 5 gestartet war, anschließend aber auch drei Birdies notierte.
Theresa de Bochdanovits war am zweiten Tag sogar einen Schlag besser als Neumann. Die 72 (Even Par) war gleichzeitig der zweitbeste Score des Tages, den immerhin vier Athletinnen unterschreiben durften. Neben der Würzburgerin kamen auch noch Anastasia Back vom GC St. Leon-Rot, Theresa Fecke vom GC Paderborner Land und Seraphine Müller aus der Schweiz mit diesem guten Ergebnis vom Platz.
Kräftige Verbesserungen
Dass keine der Athletinnen unter Par liegt, bedeutet nicht, dass es am zweiten Tag keine Verbesserungen im Vergleich zum Vortag gab. Ganz im Gegenteil!
Charlotte Eichhorn hatte am Donnerstag mit einer 83 einen schweren Start in die Meisterschaft, zeigte am Freitag dafür eine famose Leistung, brachte mit einer 70 (-2) den besten Score des Tages ins Recording und verbesserte sich damit um satte 13 Schläge. Die Münchenerin war dabei sogar noch mit einem Bogey auf Loch 3 gestartet, schaufelte anschließend aber mit etlichen großartigen Schlägen starke vier Birdies auf ihre Karte. Nur wegen des abschließenden Bogeys auf Loch 18 ging es nicht noch tiefer. Mit ihrer fabelhaften Runde klettert die 19-Jährige zunächst bis auf Rang 17.
„Heute waren meine Abschläge wieder auf der Bahn und das Putten lief gut. Der Platz fordert einen ganz schön heraus, da kann man nicht mal kurz durchatmen“, fasste Eichhorn ihre Eindrücke der beiden ersten Tage zusammen, nachdem sie ihre Scorekarte unterschrieben hatte.
15
13 Schläge weniger als am Vortag war aber nicht die größte Differenz im Feld. Anna Bazika aus Tschechien, mit 33 Jahren die älteste Teilnehmerin, brauchte am zweiten Tag sogar 15 Schläge weniger. Dass sie trotzdem zum Bergfest nur auf Rang 52 steht, deutet darauf hin, dass ihre Auftaktrunde mit großen Problemen behaftet war. Nach einer 92 wartete Bazika nun aber mit einer soliden 77 auf.
Gewitterunterbrechung
Am Vormittag strahlte über Halle in Westfalen die Sonne wieder von einem blauen Himmel. Aber nach und nach bildeten sich hohe Wolken. Plötzlich grummelte es vernehmbar und im Blitzradar tauchten gefährlich nah die ersten Anzeigen auf. Die Spielleitung war darauf sehr gut vorbereitet, so dass alle Athletinnen in kürzester Zeit in Sicherheit waren. Die Unterbrechung dauerte in etwa eine Stunde.
Zu diesem Zeitpunkt lagen im Livescoring vier Spielerinnen gleichauf mit +1 auf dem geteilten ersten Platz: Sophie Böhlhoff vom GC St. Leon-Rot, Theresa de Bochdanovits vom GC Würzburg, Emily Krause vom G&LC Berlin-Wannsee und Victoria Schuldt vom Hamburger GC. Die Aussagekraft des Zwischenstands war allerdings noch eingeschränkt, denn diese vier Kontrahentinnen waren auf der gesamten Back Nine in unterschiedlichen Flights verteilt und
Old Course
Für die meisten Golfer ist es ein Sehnsuchtsort. Für viele bleibt es für immer ein Traum, an legendärer Stelle einmal eine Runde spielen zu dürfen: der Old Course von St. Andrews.
Eine Teilnehmerin dieser German International Ladies Amateur Championship kann dort jede Woche „so ein bis zweimal“ spielen, wie Josephine Hellauer vom G&LC Kronberg erzählt, als sei das völlig normal.
Die Athletin ist Studentin der Universität von St. Andrews und spielt sogar für die Uni-Mannschaft. Auch wenn gerade keine britischen Thronfolger unter den Kommilitonen sind, ist der europäische Hochadel bis hin zum Königshäusern an der Universität in St. Andrews vertreten.
Am zweiten Wettkampftag war Hellauer zunächst solide unterwegs, musste dann aber auf Loch 10 eine 14 notieren. Damit war der Score des Tages zu stark belastet und es wurde insgesamt eine 88 (+16). In der Gesamtwertung ging es für die Wahl-Schottin zurück bis auf Platz 54.
Dritter Tag
Nach zwei Ausfällen werden am Samstag noch 62 Athletinnen in die dritte Runde starten. Erneut werden ab 8.00 Uhr von Tee 1 die Flights starten. Früh gehen die Spielerinnen raus, die aktuell die hinteren Plätze belegen. Der Leaderflight geht um 12.02 Uhr raus.
Auch am Final-Sonntag werden alle Teilnehmerinnen weiter spielen dürfen, da es keinen Cut gibt. Dann wird die bessere Hälfte des Klassements von Tee 1 starten, die untere Hälfte geht am Sonntag von Tee 10 raus.