Charlotte Back vom GC St. Leon-Rot startet in die zweite Runde | © DGV

Drei im Matchplay

Nairn/Schottland – Die 122. Women's Amateur Championship beginnt nach der Zählspielqualifikation noch einmal bei Null. Die Ergebnisse der beiden ersten Wettkampftag spielen nur noch insofern eine Rolle, dass sich die Matches aus den Zählspielergebnissen bilden. Ansonsten haben aber alle 64 Spielerinnen, die im Matchplay starten, die gleichen Chancen, sich durch Sieg auf Sieg bis ins Finale vorzukämpfen.

Beste Deutsche nach zwei Runden auf dem Links Course des Nairn GC am Ufer des Moray Fjordes ist Charlotte Back. Die Kurpfälzerin brachte auf ihrer Front Nine einen Eagle und zwei Birdies unter. Der Putter funktionierte besser und der Wind war freundlich gesonnen. Auf der Back Nine lief es dafür nicht ganz so optimal, so dass unter dem Strich eine 72 (Even) stand. Nach der 74 vom ersten Tag hat sich Back auf Rang 26 für die Matchplays qualifiziert und war entsprechend zufrieden: „Ich habe heute die Front Nine deutlich besser gespielt und meine Chancen gut genutzt. Der Putter lief etwas besser als am Tag zuvor, jedoch wurde es auf den Back Nine wieder etwas schlechter. Trotzdem reicht es fürs Matchplay - und das war erstmal das Ziel!“

 

Beste Runde in Schwarz-Rot-Gold

 

Die beste Runde aus deutscher Sicht lieferte Uma Bergner ab. Die Athletin, die seit diesem Jahr in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für den Stuttgarter GC Solitude spielt, musste nach ihrer 77 (+5) vom ersten Tag kräftig nachlegen, um in die Matchplays aufzusteigen. Bergner hielt diesem Druck wunderbar stand und startete mit einem Birdiefeuerwerk in den Tag. Nach drei Bahnen lag sie schon bei drei unter Par und verbesserte sich mit ihrem vierten Birdie auf Loch 7 nochmals.

Mit dem Wechsel auf die Back Nine änderte sich auch das Spiel mit dem Wind, denn nun ging es nicht nur gegen den Wind. Dieser lebte auch noch etwas auf, so dass die 18-Jährige doch noch drei Bogeys hinnehmen musste. Die 71 (-1) reichte aber aus, um sich mit auf Rang 48 ganz locker in die Matchplays zu bringen.

Die Spielerin des Junior Team Germany strahlte mit der schottischen Sonne um die Wette: „Wir dürfen diese Woche einen anspruchsvollen und schönen Golfplatz spielen! Es gibt hier viele gut platzierte Bunker. Gerade aus der Teebox ist besonders die Abschlagslänge entscheidend. Das Wetter war bis jetzt wirklich in Ordnung. Heute hat auf meiner Back Nine der Wind nochmal ordentlich zugelegt. Trotz tight gesteckter Fahnen konnte ich meine Schüsse ins Grün oft gut platzieren. Dann ist mal der ein oder andere Putt gefallen. Insgesamt einfach eine coole Experience hier, man lernt immer dazu!“

 

Europameisterin weiter dabei

 

Als dritte Deutsche ist Paula Schulz-Hanßen weiter im Rennen. Im Vorjahr hatte „PSH“ sich bis ins Viertelfinale gekämpft. Dazu hat die Europameisterin von 2020 auch in diesem Jahr weiter die Chance. Die Spielerin des GC St. Leon-Rot lieferte eine Punktlandung ab, bei der sie nur zwei Bogeys notieren musste, allerdings auch kein Birdie auf den Platz brachte. Nach 75 und nun 74 (+2) Schlägen musste Schulz-Hanßen allerdings beim letzten Abendlicht im hohen Norden Schottlands ins Playoff. Von zwölf schlaggleichen Athletinnen, die sich Rang 57 teilten, war im Matchplay-Baum für nur acht Spielerinnen ein Platz frei.

Das Playoff zog und zog sich, aber Paula Schulz-Hanßen gehörte zu den Athletinnen, die bei phantastischer, scheinbar ewig dauernder Abendsonne doch noch den Sprung in die Top 64 schaffte.

 

Knapp ausgeschieden

 

Vor zwei Jahren gelang es Christin Eisenbeiß, bei diesem Turnier zum ersten Mal bogeyfrei über einen Links Course zu gehen. Nun hatte die Athletin des amtierenden Deutschen Mannschaftsmeisters Hamburger GC nicht soviel Fortune. Auf der Front Nine sorgte ein Birdie dafür, dass das Nordlicht unter Par ging. Die Back Nine hatte es dafür in sich. Nach einem Doppelbogey und drei Bogeys in Folge sah es gar nicht mehr danach aus, als ob Eisenbeiß eine Chance auf die Qualifikation für die Matchplays hätte. Aber: Am Ende wird abgerechnet. Kämpferisch bis zum letzten Schlag brachte Eisenbeiß ein Birdie-Eagle-Finish unter und so fehlte nur ein Zähler, um sich auch noch ins Playoff um die letzten Plätze des Matchplays zu spielen. Nach Runden mit 76 und 74 Schlägen steht für die Falkensteinerin Rang 69 in den Büchern.

Alle anderen Deutschen, einschließlich der Siegerin von 2023, Chiara Horder, hatten in diesem Jahr kein Momentum für den schottischen Platz und sind recht deutlich am Cut gescheitert.

 

Duelle im Matchplay

In der Runde der besten 64 trifft Charlotte Back am Donnerstag um 8.39 Uhr auf die Spanierin Paula Francisco. Unmittelbar danach startet Uma Bergner ihr Duell gegen die Inderin Mannat Brar. 

Paula Schulz-Hanßen wird etwas später starten.

 

Livescoring Matchplay

 

Ergebnis nach Runde 2:
1 Jasemine Koo (USA) -6
T26 Charlotte Back +2
T48 Uma Bergner +4
T57 Paula Schulz-Hanßen +5
T69 Christin Eisenbeiß +6
T111 Grace Vetter +10
T121 Chiara Horder +11
T123 Stella Jelinek +12
T140 Marie-Agnes Fischer +21

 

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