Schwenk und Sräga bei EM auf dem Vormarsch
Bara, Schweden – Die zweite Runde der Europameisterschaft der Golfer mit Behinderung hat für ordentlich Bewegung im Leaderboard gesorgt. Bei wieder angenehmen Temperaturen und guten Bedingungen ohne zu viel Wind im Süden Schwedens konnten beide Deutschen im Feld Boden gut machen. Vor der finalen Runde im Bokskogens Golfklubb, unweit von Malmö gelegen, haben sowohl Rene Schwenk als auch Jennifer Sräga die Spitzenpositionen und damit die Medaillenränge im Blick.
„Ich bin wieder zufrieden“, sagte Sräga rückblickend. „Die Front Nine waren deutlich besser als am ersten Tag, auf den zweiten Neun musste ich leider ein bisschen kämpfen, um einen guten Score ins Clubhaus zu bringen.“
Sräga kämpft erfolgreich und macht Boden gut
Der Tag begann für die Golferin des GC Reischenhof zwar mit einem Bogey, die Gedanken daran waren aber schnell beiseite geräumt. Im weiteren Verlauf der Front Nine fanden die Schläge sicher Fairways und Grüns, so dass sie bei Halbzeit einen Schlag weniger benötigt hatte, als noch am Vortag. „In der Folge habe ich dann leider die Grüns nicht mehr so einfach für Zwei-Putts und Pars getroffen“, so Sräga. Auch wenn die Back Nine ihrer Scorekarte schlussendlich sechs Pars aufwies, waren es eben auch drei Doppelbogey, welche die Viertplatzierte der vergangenen EM auf das identische Ergebnis der ersten Runde brachte – elf Schläge über Par.
Die Konkurrenz hatte zum Großteil noch mehr mit dem Platz und dem eigenen Spiel zu kämpfen. Dies hatte bei zahlreichen Spielerinnen und Spielern deutlich höhere Scores zur Folge als noch zum Auftakt in die EM. So büßte nicht nur die Seriensiegerin, Daphne van Houten aus den Niederlanden, einige Plätze im mit Männern und Frauen gemischten Klassement ein. Auf eine starke 74er-Runde folgten acht Bogeys und eine 79. Nutznießerin war Julia Falvey Ryan. Die Irin lag nach dem zweiten von drei Tagen bei +9 und war damit die bestplatzierte Dame im Feld der 55 verbliebenen Akteure dieser Europameisterschaft.
Schwenk sowie die Damen hoffen auf Medaillen
Rene Schwenk zeigte derweil auf der zweiten Runde sein gesamtes Können. Hatte er zum Auftakt noch Schwierigkeiten ins Turnier zu finden und sich gleich eine Reihe von Schlagverlusten eingehandelt, war davon am Freitag nichts zu sehen. Mit für ihn gewohnter Präzision landeten seine Bälle auf den Fairways und Grüns, so dass sichere Pars in der Regel die Folge waren. Auf der Front Nine benötigte Schwenk folgerichtig bei nur einem Bogey stolze sechs Schläge weniger als noch am Donnerstag. Das gleiche Bild bot sich auch im zweiten Teil der Runde. Lediglich auf der 13. Bahn sowie auf dem letzten Grün fand sein Ball den Weg erst zum einfachen Schlagverlust ins Loch. Nichtsdestotrotz, seine 74er-Runde war gleichbedeutend mit dem viertbesten Score des Tages und einer Verbesserung im Leaderboard um acht Plätze.
Während Schwenk mit +13 vom geteilten 14. Platz und Jennifer Sräga mit +22 von T24 ins Finale starten werden, ließ sich der Däne Frederik Brokfelt-Christiansen seinen Platz an der Spitze vorerst nicht nehmen. Mit einer 71, gleichbedeutend mit Par, erzielte er erneut den besten Score des Tages und nimmt bei -1 drei Schläge Vorsprung auf den schwedischen Lokalmatador Gustav Andersson mit in die Entscheidungsrunde. Während bei den Männern also viel Spannung geboten ist und auch Rene Schwenk nach Bronze vor zwei Jahren weiter von einer Medaille träumen darf, tuen dies auch die Damen im Feld um Jennifer Sräga. Nach einer Neuordnung der Wertungsklassen zur diesjährigen Europameisterschaft der Golfer mit Behinderung hat die verantwortliche European Disabled Golf Association (EDGA) bislang noch nicht offiziell verlauten lassen, ob die Damen dies Mal überhaupt mit einer eigenen Wertung gewürdigt werden.







