So rum oder andersherum, Hauptsache richtig?

Die Situation:

Rudi Regelbuchleser schlägt seinen Ball nach rechts an den Waldrand, wo dieser in einer Pfütze auf einem befestigten Weg zur Ruhe kommt. Die Pfütze in der Breite eines Autoreifens befindet sich auf dem rechten Teil des Wegs, der näher am Waldrand liegt.

Die beiden Mitspieler Mike Missgünstig und Guido Gönntdenandernnix stehen bereits schadenfroh am Ball von Rudi als dieser ankommt. „Wenn Du den droppen willst, musst Du im Wald droppen“, meint Mike. „Der Weg ist so breit, dass sogar mit dem zusätzlichen Platz für Deine Standposition der nächstgelegene Punkt vollständiger Erleichterung im Wald liegt. An Deiner Stelle würde ich ihn lieber aus der Pfütze chippen als unspielbar in die Büsche zu droppen.“  

Rudi schaut sich die Sache an und erklärt den beiden, dass er lieber aus der Pfütze auf den Weg droppt und dann mal weiter schaut, wie der Ball da so liegt. Guido wendet dagegen ein, dass dies dann keine „vollständige Erleichterung“ sei, wenn Rudi nach dem Drop immer noch auf dem Weg stehen würden.

Wer hat Recht?

Die Lösung:

Rudi und seine beiden Mitspieler reden von zwei verschiedenen Dingen. Während die missgünstigen Mitspieler hoffen, dass Rudi direkt vom Weg Erleichterung nimmt, die ihn in den Wald in die Büsche führen würde, geht Rudi (erlaubterweise) Schritt für Schritt vor: Mit einem Drop nach links aus der Pfütze kommt er ca. eine Schlägerlänge näher zum Fairway. Rollt der Ball wieder in die Pfütze, muss er nochmals droppen, rollt er zu weit Richtung Fairway, muss Rudi auch noch einmal droppen (und danach legen, wenn der Ball wieder nicht im Erleichterungsbereich zur Ruhe kam). Er kommt also mit Sicherheit aus der Pfütze an eine Stelle auf den Weg, von der aus er Erleichterung in Richtung Fairway nehmen muss. 

Außerdem wird er als Zähler von Mike diesem noch zwei Strafschläge aufschreiben, da er Rudi ungefragt Belehrung über die Ausführung des nächsten Schlags erteilt hatte.