Golf Team Germany


Deutsche on Tour, 2023, KW 8


26. Februar 2023


2023: Grandioses Comeback. Marcel Siem gewinnt mit der Hero Indian Open nach acht Jahren wieder ein Turnier der DP World Tour.

Hero Indian Open

Marcel Siem (© Stuart Franklin/Getty Images) ist zurück im Kreise der Sieger. Beim Turnier der DP World Tour in Indien lieferte sich der Routinier des Düsseldorfer GC mit Yannik Paul einen faszinierenden Zweikampf um den Titel. Am Ende hatte Siem nach Runden mit 69, 70, 67 und 68 Schlägen einen Zähler weniger in der Wertung und sicherte sich nach 2014, als er seinen letzten Titel auf der 1st-Level-Tour gewinnen konnte, seinen insgesamt fünften Sieg. Mit diesem Erfolg klettert der 42-Jährige in der Order of Merit auf Rang acht und steht nun einen Platz vor Yannik Paul.

Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, feierte diesen deutschen Doppelsieg mit großem Respekt vor den Athleten: „Sieg, Platz zwei und Platz sechs in einem Turnier auf der DP World Tour! Golfdeutschland freut sich. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass schon einmal zwei Deutsche auf diesem Level miteinander um den Sieg gerungen haben. Indien mit den Rahmenbedingungen an sich ist für Europäer schon eine Herausforderung. Die Jungs sind echt tough und offensichtlich topfit!“

Nach seiner Rückkehr nach Mauritius konnte Marcel Siem etwas reflektieren, was da am Sonntag in Indien geschehen war: „Es war alles etwas anstrengend, aber es war schöne Anstrengung. Jetzt fängt man langsam an, zu realisieren, was eigentlich passiert ist. Der Platz war mega geil, weil er so schwer ist. Eigentlich waren alle Plätze, auf denen ich gewonnen habe, ziemlich eng. Das Coursemanagement musste man auf jeden Fall beachten und konnte nicht einfach den Driver ballern. Es war kein Putting-Contest. Man musste sehr konzentriert spielen, denn jeder kleine Fehler wurde bitter bestraft. Die letzte Runde mit Yannik Paul und Joost Luiten war natürlich super geil. Hat viel Spaß gemacht. Yannik ist echt ein guter Junge, ein guter Spieler und wird eine gute Zukunft vor sich habe, denke ich. Es ist mega, dass ich jetzt zurück im Winnercircle bin. Nach den letzten paar Jahren, die ein bisschen bitter waren, macht es das Leben und die Planung jetzt etwas leichter. Jetzt kann ich wieder die großen Turniere spielen. Das war ein kleiner Kick-Start in die zweite Hälfte oder vielleicht ins dritte Drittel meiner Karriere.“


Hero Indian Open

Yannik Paul (© Stuart Franklin/Getty Images) hat das zweite Mal in Folge den zweiten Platz erspielt. Der Athlet des GC Mannheim-Viernheim war als Leader mit einem Schlag Vorsprung auf Marcel Siem in die Finalrunde als gestartet, hielt seine Scorekarte zum ersten Mal in dieser Woche blitzsauber, brachte aber nur zwei Birdies zu den 16 Par-Löchern.

Nach dem großen Duell des Finaltages gratulierte Yannik Paul dem Sieger fair: „Mein langes Spiel, die Eisen und Wedges waren sehr gut. Ich mag schwere Plätze. Man muss geduldig sein und wird mental sehr gefordert. Solche Plätze liegen mir eigentlich, aber an den letzten drei Tagen sind nicht genügend Putts gefallen. So ist es manchmal im Golf. Natürlich hätte ich das diese Woche gerne durchgezogen und gewonnen, aber ich habe die ganze Woche gut gespielt. Ich war sehr ruhig und habe mich in dieser Situation sehr wohl gefühlt. Die Runde mit Marcel war sehr schön und wir verstehen uns gut. Glückwunsch an ihn. Er hat wirklich sehr gut gespielt und hat am Ende auch verdient gewonnen.“

Die aktuellen Erfolge des Spielers aus dem Kader von Bundestrainer Uli Eckhardt sind ohne die Rückkehr der Challenge Tour nach Deutschland kaum denkbar. Durch diese Veranstaltung, bei der die VcG, die PGA of Germany und der DGV Hand in Hand gearbeitet haben, konnte Paul 2021 auf der Second-Level-Tour genügend Startplätze erhalten, um den Aufstieg auf die DP World Tour zu feiern, auf der er sich schon im Rookie-Jahr mit einem Sieg voll etabliert hat und seitdem konstant zu den Spitzenspielern zählt.


Hero Indian Open

Der dritte Deutsche, der auf dem DLF G&CC in Neu Delhi unter den besten sechs Spielern der Turniers landete, war Alexander Knappe (© Stuart Franklin/Getty Images). Der Westfale steigerte sich von Tag zu Tag und durfte sich nach Runden mit 73, 71, 71 und 66 Schlägen freuen, in der Order of Merit auf den 29. Platz zu klettern.

Bundestrainer Uli Eckhardt war angesichts der vielen positiven Erkenntnisse nach der Finalrunde restlos begeistert: „Das war eine unglaublich spannende Finalrunde. Marcel Siem hat auf unglaublich hohem Niveau gespielt. Genauso Yannik Paul, der mit dem unglücklicheren Ende den zweiten Platz hinnehmen muss. Er hatte über vier Tage phantastisches Golf gespielt, aber Marcel war halt um noch einen Schlag besser. Beide hätten den Sieg verdient gehabt und haben viele wirklich großartige Golfschläge gemacht. Es war schön anzusehen, wie gut es gerade läuft und wie sich beide gegenseitig gepusht haben. Am Ende will jeder gewinnen, das ist ja ganz klar. Aktuell ist jede Woche ein anderer Deutscher vorne mit dabei. Auch Alex Knappe macht es großartig und Nick Bachem fühlt sich auch langsam wohl auf der DP World Tour und da wird es auch nicht mehr lange dauern, bis er Ergebnisse in der Top Ten erreicht und vorne mitspielt. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Ich bin super happy!“


Hero Indian Open

Eine gute Woche erlebte Nick Bachem (© Stuart Franklin/Getty Images). Der Sportsoldat vom Marienburger GC unterschrieb Scorekarten mit 71, 73, 73 und 70 Schlägen und sicherte sich mit dem 23. Platz sein bislang bestes Ergebnis seiner Rookie-Saison in der Beletage des europäischen Profigolfs.

Nicolai von Dellingshausen und Freddy Schott hatten am Wochenende frei.


Nelson Mandela Bay Championship

Marc Hammer (© golfsupport.nl/Tyrone Winfield) hat in Südafrika auf der Challenge Tour mit einer fehlerfreien Finalrunde sein bislang bester Ergebnis der noch jungen Saison eingefahren. Nach Runden mit 69, 69, 74 und 67 Schlägen beendete der Athlet des GC Mannheim-Viernheim das Turnier in Port Elizabeth auf dem 28. Platz.

Michael Hirmer, Velten Meyer und Jannik de Bruyn waren nicht im Cut.

Auf der Sunshine Ladies Tour hat Carolin Kauffmann vom Marienburger GC in Südafrika bei der Jabra Ladies Classic mit 69, 70 und 71 Schlägen den siebten Platz erspielt. Auch Leticia Ras war im Glendower GC im Cut, während die übrigen vier deutschen Athletinnen den Sprung in die Finalrunde verpassten.


The Honda Classic

Während Matti Schmid bei diesem Klassiker der PGA Tour den Sprung ins Wochenende verpasste, lieferte Stephan Jäger (© Meg Oliphant/Getty Images) erneut eine mehr als solide Leistung ab. Nach Runden mit 71 und 69 Schlägen hatte der Bayer das Wochenende erreicht und legte dann noch zwei ganz starke 67er-Runden nach. Damit kletterte der Athlet des Elite Team Germany  bis auf den 14. Platz, machte damit auch in der Order of Merit einige Plätze gut und rangiert nun in der Jahreswertung auf dem 72. Platz.