Eisenspiel

Einfach richtig lang!


27. Juli 2023 , Felix Grewe


Große Weiten sind auch mit Eisen möglich.
Große Weiten sind auch mit Eisen möglich. | © golfsupport.nl/Bert van der Toorn

Sie wünschen sich mehr Länge mit den Eisen? Paul Dyer hilft – und verrät Ihnen drei Tipps für zusätzliche Weite.

Mit der Länge der Eisenschläge ist es oft ähnlich wie mit dem Verbandskasten im Auto vor einem TÜV-Termin – beides gerät gern in Vergessenheit. Warum? Weil es Wichtigeres zu geben scheint. Die Weite mit dem Driver. Die Präzision im kurzen Spiel. Die Konzentration auf dem Grün. Geht es um die Eisen, stehen im Training oft Konstanz und Sicherheit im Fokus, aber nicht unbedingt die Länge. Dabei lassen sich mit einigen Kniffs ganz schön viele Meter gewinnen. Das erklärt Paul Dyer, einer der anerkanntesten Golflehrer Europas, in einem Video auf seinem YouTube-Kanal. 

1) Der Eintreffwinkel 

Gemeint ist der Winkel, mit dem der Schlägerkopf den Ball trifft – und anschließend (nicht vorher!) den Boden streift. Wie sich der Winkel steuern lässt? Dyer empfiehlt: Machen Sie bewusste Probeschwünge und achten Sie darauf, wo Ihr Schläger den Boden berührt. Vor oder hinter dem Ball? Wichtig ist die richtige Gewichtsverlagerung im Schwung. Dyer demonstriert diese unten im Video. „Mein Körperschwerpunkt kurz vor dem Treffpunkt entscheidet, wo ich in den Boden schlage“, erklärt Dyer. Sein Tipp: Entdecken Sie die ideale Verlagerung Ihres Gewichts durch Probeschwünge. Welche Rolle Ihre Handgelenke dabei spielen, erklärt Ihnen der Experte ebenfalls unten im Clip. 

2) Mittiger Treffpunkt 

Treffen Sie den Ball mit der Mitte der Schlagfläche. Klingt logisch? Klar, aber passiert längst nicht immer. Dyer verrät: Es kommt auf die richtige Körperhaltung und Balance an. Nur wenn die stimmen, können Sie optimal rotieren, den Ball perfekt treffen und damit maximale Länge erzeugen. „Viele Golfer verändern ihre Position während des Schwungs“, sagt Dyer. Oft ist der falsche Körperschwerpunkt für fehlende Weite verantwortlich. Deshalb empfiehlt er diese Übung: Legen Sie Ihren Schläger so auf den Boden, dass das Griffende Richtung Ziel zeigt. Steigen Sie auf den Schaft (Dyer macht’s unten im Video vor) und achten Sie darauf, wirklich mittig auf dem Schläger zu stehen. Wenn Sie nun die Rotation simulieren, fühlen Sie wie sich der Körperschwerpunkt im Schwung verändert. 

3) Dynamic Loft 

Jeder Schlägerkopf hat einen bestimmten Neigungswinkel – je länger das Eisen, desto geringer ist dieser Winkel. Als sogenannten dynamischen Loft bezeichnet man den Neigungswinkel im Treffpunkt, den Sie selbst beeinflussen können. Klar ist: Fliegen die Bälle nicht hoch genug in die Luft, brauchen Sie einen größeren Winkel des Schlägerkopfes im Treffpunkt. Wie der entstehen kann? Dyer rät, bei den Probeschwüngen genau darauf zu achten, wie sehr die Schlagfläche im Treffpunkt geöffnet ist. 

„Zuerst betrachtet man diese Übungen getrennt. Aber nach einer Weile merkt man, dass eigentlich alles dasselbe ich“, sagt Dyer. Durch die Kombination aus dem Eintreffwinkel, dem mittigen Treffpunkt und dem dynamischen Loft fliegen Ihre Bälle länger.


 

Dyers Tipps im Video