Korn Ferry

43 Löcher ohne Bogey – Paul siegt beim Saisonauftakt!


18. Januar 2024 , Thomas Fischbacher


Erster Sieg auf der Korn Ferry Tour: Jeremy Paul
Erster Sieg auf der Korn Ferry Tour: Jeremy Paul | © Mike Mulholland/Getty Images

Jeremy Paul siegt sensationell beim Saisonauftakt der Korn Ferry Tour auf den Bahamas. Dabei muss der Deutsche an den Finaltagen keine Bogeys mehr auf die Karte schreiben.

Jeremy Paul spielt bereits seit drei Jahren auf der Korn Ferry Tour und mischte auch das ein oder andere Mal oben mit. Mit einem Sieg hat es für den 29-Jährigen allerdings noch nicht geklappt. Bislang war ein dritter Platz beim The Ascendant vor zwei Jahren sein bestes Resultat. Bis zum Mittwoch. Dank eindrucksvoller Nervenstärke krönte sich der Frankfurter zum Sieger der The Bahamas Great Exuma Classic.

Dabei zeigte sich Paul beim Saisonauftakt der Zubringer-Tour für die PGA Tour gerade in der heißen Phase unerschütterlich. Durch zwei 67er-Runden ohne jegliche Makel auf der Score-Karte konnte er die Konkurrenz im Sandals Emerald Bay Golf Club knapp hinter sich halten. Einen Vorsprung hatte er am Ende auf Rookie Kevin Roy, der mit drei Birdies zum Abschluss noch einmal den Druck erhöhen konnte. Das Duo hatte den Finaltag des am Sonntag gestarteten Turniers schlaggleich von der Spitzenposition eröffnet.
 


43 Löcher ohne Fehler

Dabei kassierte Paul den letzten seiner nur vier Schlagverluste während des Turnierverlaufs auf der elften Bahn der zweiten Runde. Die Bilanz auf den folgenden 43 Bahnen kann sich sehen lassen: 13 Birdies, 30 Pars, Bogeys: Fehlanzeige.   

Für seine Titelpremiere erhält der Absolvent der University of Colorado 180.000 US-Dollar an Preisgeld und setzt sich mit 500 Punkten an die Spitze der Saisonwertung. „Ich bin sehr froh, dass ich es geschafft habe”, so Paul überglücklich. „Es ist nie einfach, mit einer Führung zu spielen. Kevin (Roy) hat am Ende eine Menge Birdies gemacht, also musste ich hart dafür arbeiten. Ich bin einfach nur super glücklich über die Arbeit, die ich über so viele Jahre hinweg geleistet habe, und dass ich all den Menschen, die auf meinem Weg an mich geglaubt haben, ich mit diesem Sieg ein wenig zurückgeben kann.”


Schlaf wird überbewertet

Auch wenn die spielerische Glanzleistung einen anderen Anschein erweckt, war die Anspannung vor dem Finaltag für den Zwillingsbruder von DP-World-Tour-Ass Yannik Paul deutlich spürbar. „Ich habe nicht besonders gut geschlafen”, verriet der Sieger. „Wenn man allein in seinem Zimmer und mit seinen Gedanken ist, ist das immer der schlechteste Ort. Sobald ich auf dem Golfplatz war, fühlte ich mich ziemlich wohl. Ich wusste, dass ich den Ball wirklich gut treffe, und es ging nur darum, im Moment zu bleiben. Ich glaube, es war sogar ein Vorteil, dass der Platz sehr anspruchsvoll ist, und man es sich nicht erlauben kann, die Konzentration zu verlieren. Am nervenaufreibendsten war der erste Schlag, einfach weil es ein unangenehmer Abschlag ist. Dass ich den Ball ins Spiel bringen und sogar ein Birdie notieren konnte, hat mich das etwas beruhigt.”

Paul lebt seit 2010 in den USA und wechselte nach seinem Studium 2017 ins Profilager. Nach einigen Saisons auf der drittklassigen PGA Tour of Canada klappte es 2022 mit dem Schritt auf die Korn Ferry Tour. Vielleicht folgt nach drei Jahren in der Sprungbrett-Liga nun der nächste Aufstieg. „Es ist natürlich eine lange Saison... ein Sieg ist eine guter erster Schritt, um mir meinen Traum zu erfüllen, am Ende der Saison Mitglied der PGA TOUR zu werden.“

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