Rückblick

Das war das Golf-Jahr 2023


1. Dezember 2023 , Thomas Kirmaier


Es war einiges los in der Saison 2023: Hier die Highlights im Golf.de-Jahresrückblick.
Es war einiges los in der Saison 2023: Hier die Highlights im Golf.de-Jahresrückblick.

Tränen der Freude und der Trauer gab es reichlich in diesem Jahr. Dazu Kurioses, Interessantes und Unglaubliches. Die Saison 2023 im Golf.de-Jahresrückblick.

Januar

Er war ein erfolgreicher Spieler, Trainer, Ausbilder und Golfplatz-Architekt sowie international hoch angesehener Fachmann und Funktionär. Mitte des Monats verliert Golf-Deutschland mit Heinz Fehring einen Sportsmann und echten Golf-Pionier. Fehring stirbt am 20. Januar an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Nachricht verbreitet sich schnell über die sozialen Medien, in denen Freunde und Wegbegleiter Abschied nehmen von dem Mann, der 2001 von der PGA of Europe zum „Five Star Golfprofessional“ ausgezeichnet wurde.

Mehr als 200 Einsatzkräfte sind in der Nacht von 10. auf 11. Januar im GC Hamburg Wendlohe dabei, gegen meterhohe Flammen zu kämpfen. Wie lokale Medien und die Rettungsdienste der örtlichen Polizei und Feuerwehr berichten, ist ein Brand in einer ungefähr 1200 Quadratmeter großen Halle des Clubs im Ortsteil Bönningstedt ausgebrochen. Das Gebäude an der Oldesloer Straße, in dem Büros, Shop, Caddyhalle und Lager untergebracht sind, brennt vollständig aus – Schadenhöhe: rund eine Million Euro. Verletzt wird niemand. Es ist der vierte Brand im GC Hamburg Wendlohe nach 1972, 1983 und 2019.

Meterhohe Flammen im GC Hamburg Wendlohe.
Meterhohe Flammen im GC Hamburg Wendlohe. | © Feuerwehr Pinneberg


Ungewöhnliche Begegnung für Golfer im australischen Sydney: Eine Schlange macht es sich im Loch des zweiten Grüns des Coast Golf & Recreation Club gemütlich. Wie bitte? Ein Vertreter des Golfclubs sagte laut Daily Mail Australia, die Schlange habe Schutz vor der sengenden Sommerhitze gesucht und sei schließlich ohne weitere Zwischenfälle weitergezogen. Da ist die Gute einfach kurz untergetaucht in Down Under.

Zwischen Rory McIlroy und Patrick Reed fliegen wieder Giftpfeile. Die beiden Widersacher sorgen im Vorfeld der Hero Dubai Desert Classic für Schlagzeilen, weil der LIV-Golfer aus den USA den Weltranglisten-Ersten aus Nordirland auf der Range mit einem Tee bewirft. Warum bitte das? Reed will McIlroy auf der Range begrüßen. Der hat aber keine Lust, macht in der Hocke Aufwärmübungen und ignoriert Reed, woraufhin der abfällig ein Tee Richtung Rory wirft. Für US-Medien ein gefundenes Fressen unter dem Titel „Tee-Gate“.

Februar

Es ist der Monat des Marcel Siem: Zunächst feiert er bei der Singapore Classic 2023 seine 500. Turnierteilnahme auf der DP World Tour und wird dafür geehrt. Dann beendet Siem sein Jubiläumsturnier mit einem 40-Meter-Putt zum Eagle auf dem lang gezogenen 18. Grün. Und weil's in Asien so gut läuft, gewinnt Siem zwei Wochen später die Hero Indian Open vor Landsmann Yannik Paul. Was für ein Comeback, denn für Siem ist es der erste Sieg auf der DP World Tour seit November 2014.

Was für ein Comeback: Marcel Siem gewinnt die Indian Open.
Was für ein Comeback: Marcel Siem gewinnt die Indian Open. | © Stuart Franklin/Getty Images


John Paramor, langjähriger Chef-Referee der DP World Tour, stirbt im Alter von 67 Jahren. Zahlreiche Golf-Stars trauern und nehmen Abschied von einem Mitglied der Tour-Familie. Golf war John Paramors große Leidenschaft. Er spielte selbst gern und war Mitglied im Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews. Über „seinen“ Sport sagte er einmal: „Ich habe mein Leben mit dem Golfsport geliebt. Ich hatte das große Glück, mit fantastischen Leuten und absolut brillanten Spielern zusammenzuarbeiten.“

Die Verantwortlichen von St. Andrews Links Trust veröffentlichten im Februar Fotos ihrer „Renovierungsarbeiten“ an der Swilcan Bridge. Doch der Schuss geht mächtig nach hinten los. Als die Bilder der neu gestalteten Flächen online stehen, zieht ein wahrer Shitstorm los, der es in sich hat. Die Kritik sitzt – und hat Folgen, denn wie die Verantwortlichen bekanntgeben, sollen die gut gemeinten und rein praktikablen Steine „so bald wie möglich“ entfernt und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden.

Christian Lanfermann ist der PGA Teacher of the Year. Die Mitglieder der PGA of Germany honorieren damit das Engagement und die Erfolge des 43-Jährigen als Trainer des Hamburger Golf-Club Falkenstein in 2022. Als stärkste Tourspielerin beziehungsweise stärksten Tourspieler der vergangenen Saison küren die Mitglieder des Berufsverbands der Golfprofessionals im Rahmen der PGA Gala Ende Februar 2023 im Kongress Palais Kassel Olivia Cowan und Maximilian Kieffer, die im letzten Jahr ihre jeweils ersten großen Turniersiege auf der höchsten Tour-Ebene Europas feierten. Auf der PGA-Tagung in Kassel gibt es zudem interessante und bunte Vorträge.

Florian Fritsch, Oliver Neumann und Kariem Baraka bei der PGA-Arbeitstagung in Kassel.
Florian Fritsch, Oliver Neumann und Kariem Baraka bei der PGA-Arbeitstagung in Kassel. | © Stefan Heigl


März

Der 3. März ist der Tag des Artenschutzes. Dabei handelt es sich um einen Feier- und Aktionstag, der von den Vereinten Nationen initiiert worden ist (World Wildlife Day). Was das mit Golf zu tun hat? Eine Menge. Denn: „Golfplätze sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung“, so Dr. Andre Baumann, Staatsseketär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg. Golfplätze sind nicht nur Sportanlagen, sondern auch Lebensräume für Flora und Fauna sowie Rückzugsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Golfanlagen in ganz Deutschland bringen sich seit Jahrzehnten aktiv für den Artenschutz ein.

Nationalspieler Nick Bachem gewinnt die Jonsson Workwear Open in Johannesburg und feiert damit seinen bisher größten Karriere-Erfolg. Der Tour-Neuling setzt sich dank einer starken 64er-Schlussrunde mit insgesamt 264 Schlägen klar vor den beiden Südafrikanern Zander Lombard und Hennie du Plessis durch. „Es ist einfach unglaublich. Ich kann gar nicht verstehen, was in den letzten Tagen passiert ist. Es fühlt sich großartig an", so Bachem, der zwei Jahre zuvor noch auf der Pro Golf Tour abgeschlagen hat, nach seinem ersten Triumph auf der DP World Tour.

Nick Bachem feiert in Südafrika seinen ersten Sieg auf der DP World Tour.
Nick Bachem feiert in Südafrika seinen ersten Sieg auf der DP World Tour. | © Tyrone Winfield/Golfsupport.nl


Diesen Tag wird er so schnell nicht vergessen: Beim Pro-Am vor der LPGA Drive on Championship in Arizona schießt ein teilnehmender Amateur ein Albatross und hat Glück, dass die Kameras alles aufzeichnen, weil sie im Testmodus sind. Während LPGA-Spielerin Hye-Jin Joy aus Korea nach dem Zauberschlag zum Albatross applaudiert, genießt der Kunstschütze die Show, schleudert seine Kappe in die Luft und klatscht seine Mitspieler ab.

Das passiert auch nicht alle Tage, zeigt aber, dass Golfprofis auch nur Menschen sind: Kent Bulle, Caddie von Stephan Jäger, unterläuft auf der PGA Tour ein Fauxpas: Während der Auftaktrunde der Valspar Championship verliert er einen Schläger. Bulle, selbst erfahrener Golfprofi, vergisst das Sandwedge auf Bahn 15, weswegen Jäger mit einem Schläger weniger zu Ende spielt. Schaden richtet der Fauxpas keinen an, denn Jäger gehört mit seiner 66 zu den Tagesbesten.

April

Der Spanier Jon Rahm gewinnt das Masters in Augusta und kehrt damit auf Platz eins der Weltrangliste zurück. Der Baske braucht beim ersten Major des Jahres insgesamt 276 Schläge und bleibt damit 12 unter Par. Nach den US Open 2021 ist es Rahms zweiter Major-Sieg, der für ihn eine ganz besondere Bedeutung hat, denn: Es ist nicht nur Ostersonntag, als Rahm das Grüne Jackett erhält, es ist auch der Geburtstag seines verstorbenen Idols Seve Ballesteros, der genau an diesem Tag 66 geworden wäre. „Das hier ist für Seve. Er war da oben und hat geholfen“, so Rahm unter Tränen.

Emotionaler Sieg: Jon Rahm gewinnt das Masters in Augusta.
Emotionaler Sieg: Jon Rahm gewinnt das Masters in Augusta. | © Andrew Redington/Getty Images


Aktivisten verwüsten drei Golfplätze in Genf, Lausanne und Payerne. Die Club-Verantwortlichen und der Schweizer Verband zeigen sich bestürzt. Der Rasen ist aufgerissen, überall liegen Kartoffeln und die Beschriftungen zeugen vom Protest gegen Golfplätze, die viel Wasser verbräuchten und primär für Reiche zugänglich seien. Doch nicht nur in Genf, auch in Lausanne und Payerne wüten die Vandalen: Sie versprayen Einrichtungen und pflügen teilweise Grüns um. Zu der Aktion bekennt sich eine Gruppe namens „Grondement des terres“, etwa das „Grollen der Erde“. Auf ihrer Website schreiben sie: „Holen wir uns das Land von den Reichen zurück. Das fängt bei den Golfplätzen an."

Der Deutsche Golf Verband bekommt auf seinem Verbandstag in Frankfurt ein neues Präsidium: Während Claus M. Kobold mit überwältigender Mehrheit als Präsident wiedergewählt wird, erhält auch sein Vize Achim Battermann die Bestätigung für eine weitere Amtszeit. Zudem wählt die Versammlung Bernhard May (GC Würzburg) zum Vizepräsidenten. Mit Prof. Dr. Anne Jakob (Frankfurter GC) und Miriam Hiller (G&LC Berlin-Wannsee) ziehen zudem zwei Frauen ins DGV-Präsidium ein. Außerdem gibt es Ehrenmedaillen für drei Persönlichkeiten des deutschen Golfsports: Hubert Kleiner, pensionierter, ehemaliger oberster Greenkeeper der Republik, und Dr. Gunther Hardt (Spitzname Dr. Rasen) erhalten die Plakette in Silber, der ehemalige DGV-Präsident Hans-Joachim Nothelfer bekommt die Ehrenmedaille in Gold überreicht.

Das neugewählte Präsidium des Deutschen Golf Verbandes in Frankfurt.
Das neugewählte Präsidium des Deutschen Golf Verbandes in Frankfurt. | © DGV


Mai

Der US-Amerikaner und LIV-Golfer Brooks Koepka feiert einen beeindruckenden Sieg bei der PGA Championship. Mit einer herausragenden Leistung auf dem extrem schwierigen Platz des Oak Hill Country Club (New York) sichert sich Koepka seinen dritten PGA- und seinen fünften Major-Titel. Die Herzen der Zuschauer erobert jedoch ein gewisser Michael Block. Der 46-Jährige ist eigentlich als Golflehrer tätig, glänzt beim Major mit Top-Leistung und verzückt die Menge mit einem spektakulären Hole-in-One auf Bahn 15.

Patricia Isabel Schmidt holt ihren ersten Titel auf der Ladies European Tour. Mit einer überragenden Schlussrunde gewinnt sie die Belgian Open 2023. Für die 27-Jährige Spielerin aus dem National Team Germany ist es das erste Jahr auf der LET. Den Sieg bei der Belgian Open sichert sie sich dank einer Schlussrunde von sechs unter Par im Naxhelet Golf Club. Ihren Sieg verdankt sie auch ihrem Vater: „Es ist das erste Mal überhaupt, dass er als Caddie an meiner Seite war.“

Sirah Steinhoff vom Hamburger GC und Leonhard Studzinski vom GC Hannover gewinnen die Deutsche Lochspielmeisterschaft im GC Hannover. Anlässlich seines 100. Geburtstages beschenkte der Traditionsclub im Westen von Hannover die deutschen Leistungsgolfer und richtete die 18. deutsche Matchplaymeisterschaften aus. Steinhoff gewinnt das Finale gegen Hanna Tauber (Hubbelrath) 4&3, Lokalmatador Studzinski siegt im Endspiel um Gold bei den Herren gegen Richard Schumann (Essen-Heidhausen) am ersten Extra-Loch.

Die Deutschen Lochspielmeister Sirah Steinhoff und Leonhard Studzinski
Die Deutschen Lochspielmeister Sirah Steinhoff und Leonhard Studzinski | © DGV/stebl


Die Schweizerin Victoria Levy gewinnt die 82. German Int. Ladies Amateur Championship im Frankfurter GC. Mit einem Gesamtergebnis von -6 nach vier Runden setzt sie sich vor der deutschen Nationalspielerin Charlotte Back (St. Leon-Rot/-3) durch. Bronze bei der IAM geht an Marie-Agner Fischer vom Münchener GC (+1).

Carl Siemens und Frankreich – eine Kombination, die passt. Der Spieler des GC St. Leon-Rot kehrt an den Ort seines bislang größten Erfolges zurück und sichert sich erneut den Sieg. Siemens ist auf Les Aisses Golf der einzige Spieler, der in allen drei Turnierrunden der Internationaux de France unter Par bleibt. Mit fünf Schlägen Vorsprung sichert sich der Deutsche den Gordon Bennett Cup. Siemens: „Ich bin mit einem positiven Mindset nach Frankreich gefahren, weil ich auf dem Platz ja schon die French Boys gewonnen hatte. Weil ich die Abi-Klausuren hinter mir habe, war ich mental relativ entspannt.“

Juni

Der Sommermonat Juni steht voll im Zeichen der deutschen Tour-Events. Bei der Porsche European Open in Hamburg gibt es mit dem Nordiren Tom McKibbin (-9) einen Überraschungssieger. Nur zwei Schläger dahinter teilen sich Max Kieffer und Marcel Siem (je -7) Rang zwei mit dem Franzosen Julien Guerrier. Drei Wochen später steigt im GC München Eichenried die BMW International Open – und auch da gibt es mit dem Südafrikaner Thriston Lawrence (-13) einen Überraschungssieger. Bester Deutscher in München: Max Kieffer (-11) auf Platz drei.

Bei der 19. German Boys & Girls Open (GBGO) im Golf Club St. Leon-Rot verteidigt Tim Wiedemeyer (Münchener GC) seinen Titel aus dem Vorjahr und setzt sich bei den Jungen über drei Runden mit 66, 67 und 71 Schlägen (gesamt 203 Schläge) souverän durch. Peer Wernicke (208) vom GC Hubbelrath wird Zweiter und sorgt so für den Doppelerfolg des Junior Team Germany (JTG) bei diesem hochklassigen Jugendgolfturnier. Bei den Mädchen gewinnt die Spanierin Rocio Tejedo (69, 68, 69, gesamt 206) mit nur einem Schlag Vorsprung vor Helen Briem (Stuttgarter GC Solitude, 207).

Tim Wiedemeyer gewinnt erneut die German Boys Open in St. Leon-Rot.
Tim Wiedemeyer gewinnt erneut die German Boys Open in St. Leon-Rot. | © DGV/stebl


Chiara Horder gewinnt sensationell die 120. Women’s Amateur Championship. Im Finale über 36 Löcher setzt sich die 20-jährige Münchnerin in England souverän mit 7&6 gegen Annabelle Pancake durch. Horder, die für den GC München Valley spielt, ist nach Aline Krauter (2020) und Leonie Harm (2018) bereits die dritte Deutsche, die die Women’s Amateur Trophy in den letzten sechs Jahren gewinnen kann. „Ich fühle mich großartig und bin so glücklich, dass ich gewonnen habe. Es ist eine der größten Amateurmeisterschaften und ich kann es kaum glauben, ich bin einfach super glücklich“, so Nationalspielerin Horder.

Die Tschechin Kristyna Napoleaova gewinnt nach Stechen das Amundi German Masters powered by VcG im G&CC Seddiner See und holt sich nicht ganz sieben Jahre, nachdem sie zum ersten Mal einen Golfschläger angefasst hat, ihren ersten Sieg in Liga eins. Beste Spielerin des Finaltags beim einzigen LET-Turnier auf deutschem Boden ist Sophie Hausmann, die eine 64 (-8) auf den Platz zaubert. Die deutsche Nationalspielerin wird beim Heimspiel starke Dritte.

Juli

Mit Francesco Laporta gewinnt erstmals ein Italiener die Big Green Egg German Challenge powered b VcG. Beim einzigen Turnier der Challenge Tour auf deutschem Boden siegt Laporta mit gesamt -7 vor einer Verfolgergruppe, zu der auch der Deutsche Dominic Foos (-6) gehört. Erfreulich: Nach dem Event geben die Verantwortlichen bekannt, dass auch in den kommenden drei Jahren im Wittelsbacher GC um den Pokal in Europas zweiter Liga gekämpft wird.

Champion: Der Italiener Francesco Laporta gewinnt die Big Green Egg German Challenge powered by VcG im Wittelsbacher GC.
Champion: Der Italiener Francesco Laporta gewinnt die Big Green Egg German Challenge powered by VcG im Wittelsbacher GC. | © DGV/Kirmaier


Der Champion der Internationalen Amateurmeisterschaft von Deutschland (IAM) der Herren heißt Nils Dobrunz. Der 24-jährige Akteur aus dem G&LC Berlin-Wannsee gewinnt das hochkarätig besetzte Turnier im GC München Valley mit einem Gesamtergebnis von -12 (66, 63, 69, 78). Platz zwei teilen sich der Niederländer Thijmen Batens sowie die für deutsche Clubs spielenden Tschechen Matej Baca (Stuttgarter GC Solitude) und Louis Klein von Gastgeber Valley mit jeweils -10. Es ist nicht der erste große Triumph, den Dobrunz auf der Anlage südlich der bayerischen Landeshauptstadt feiert, denn ein Jahr zuvor war er an selber Stelle Deutscher Meister geworden.

Der Amerikaner Brian Harman gewinnt souverän die 151. British Open und feiert den größten Erfolg seiner Karriere. Dem 36-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Georgia reicht am Sonntag bei strömendem Regen im englischen Hoylake eine solide 70er-Finalrunde, um mit einem Gesamtergebnis von 13 unter Par und beeindruckenden sechs Schlägen Vorsprung seinen ersten Sieg bei einem Major-Turnier zu holen. Marcel Siem und Hurly Long kommen beim vierten und letzten Major des Jahres mit jeweils zwei Schlägen über Par auf den geteilten 41. Rang.

Alex Cejka gewinnt die British Senior Open. Der 52-Jährige setzt sich im walisischen Porthcawl im Stechen am zweiten Extra-Loch gegen den Iren Padraig Harrington durch und holt damit seinen dritten Major-Titel bei den über 50-Jährigen. „Was für eine Woche. Was für ein Tag. Es ist unglaublich, dass ich hier stehe. Ich bin super glücklich“, so Cejka, der auf der letzten Runde eine Eintracht-Frankfurt-Wollmütze trägt.

August

Es ist mal wieder Final Four in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf. Nach fünf spannenden Spieltagen in den 1. Bundesligen stehen die besten Teams aus dem Norden und Süden fest. Beim Showdown im GC Pfalz holen sich diesmal beide Mannschaften aus dem GC St. Leon-Rot den Titel. Bei den Herren siegt Team SLR im Endspiel gegen den GC Mannheim-Viernheim (Bronze geht an den G&LC Berlin-Wannsee), bei den Damen schlägt SLR im Endspiel den Hamburger GC (Bronze geht auch hier an Berlin-Wannsee). Während die beiden Meistercoaches Sebastian Buhl und Marco Schmuck im Teich der 16 jubeln und baden, geben die Verantwortlichen bekannt, dass das Final Four 2024 im GC München-Riedhof stattfinden wird.

Zweimal Deutscher Meister: Die Damen und Herren aus St. Leon-Rot triumphieren beim Final Four in der Pfalz.
Zweimal Deutscher Meister: Die Damen und Herren aus St. Leon-Rot triumphieren beim Final Four in der Pfalz. | © Stefan Heigl


Die neuen Deutschen Meister der Altersklasse offen stehen fest. Bei den Titelkämpfen, die Mitte August im GC Trier ausgerichtet werden, setzt sich bei den Damen Katharina Hesse vom Frankfurter GC mit 278 Schlägen (-10) durch. Sirah Steinhoff vom Hamburger GC (283, -5) holt Silber, Finja Wietschorke vom GC Hannover und Alena Oppenheimer vom GC Main-Taunus (jeweils 286, -2) Bronze. Bei den Herren siegt Leon Breimer vom GC Am Habsberg mit 271 Schlägen (-17). Christian Hellwig (GC Hubbelrath) und Constantin Unger (St. Leon-Rot) teilen sich mit 275 Schlägen (-13) Platz zwei.

Golf-Team-Germany-Spielerin Helen Briem (Stuttgarter GC) gewinnt die seit 1919 ausgetragenen British Girls Amateur Championships und schafft damit etwas, was zuvor keiner deutschen Spielerin beim wichtigsten Nachwuchsturnier Europas gelang. Briem holte sich den Titel bei den British Girls, die Mitte August im R&A Ganton und Fulford (Yorkshire) stattfinden. Im Matchplay-Finale über 36 Löcher besiegt die Schwäbin die Spanierin Martina Navarro rekordverdächtig mit 12&10.

Nationalspielerin Helen Briem gewinnt die British Girls Amateur Championship.
Nationalspielerin Helen Briem gewinnt die British Girls Amateur Championship. | © Morgan Harlow/R&A


Bei der AIG Women's Open im Süden von London kann sich die Amerikanerin Lilia Vu ihr zweites Major des Jahres sichern. Nach Jin Young Ko 2019 kann erstmals wieder eine Spielerin zwei Major-Titel in einem Jahr für sich entscheiden, denn die 25-jährige Vu konnte bereits im April die Chevron Championship 2023 gewinnen. Vu siegt in Walton Heath mit gesamt -14 klar vor Lokalmatadorin Charley Hull (-8). Beste Deutsche ist Olivia Cowan, die mit -3 einen starken neunten Platz teilt.

September

Europas beste Golferinnen verteidigen beim Kontinentalvergleich mit den USA ihren Titel. Bei der 18. Auflage des Solheim Cup holt die Mannschaft von Kapitänin Suzann Pettersen im Golf Club Finca Cortesin an der spanischen Costa del Sol ein 14:14 gegen das US-Team. Dem Titelverteidiger reicht ein Remis, um den Cup zu behalten. Für die Europäerinnen ist es der achte Triumph im prestigeträchtigen Kontinentalvergleich.

Team Europa gewinnt den Solheim Cup in Spanien.
Team Europa gewinnt den Solheim Cup in Spanien. | © Tristan Jones/LET


Die Damen des GC Hösel kämpfen sich im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeiserschaft der AK 30 gegen den GC München Valley erstmals zu Gold. Im Spiel um Platz drei siegt der Berliner GC Gatow gegen den Hamburger GC. Spannung bis zum letzten Loch gibt es auch bei der DMM der Herren AK 30 im Golfclub Niep. Am Ende holen die Männer aus dem GC St. Leon-Rot Gold vor dem GC Hamburg Wendlohe und dem Frankfurter GC.

Deutschlands Basketballer holen völlig überraschend und dank einer großartigen Teamleistung die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft. Das begeistert nicht nur zahlreiche Weltstars wie Dirk Nowitzki; es melden sich auch zahlreiche deutsche Top-Golfer via Social Media mit Glückwünschen zu Wort. Auch Golf-Herren-Bundestrainer Uli Eckhardt, der mit den Senioren des SB Rosenheim Bronze bei der Basketball-DM AK 50 holt, verfolgt alle Spiele der deutschen Riesen von unterwegs und sagt: „Nach dem Finalsieg hatte ich Tränen in den Augen“.

Ende September werden die Deutschen Meisterschaften der Jugend ausgetragen. Im GC Heidelberg-Lobenfeld ist Nina Hölzenbein vom Mainzer GC (AK 18) nicht zu schlagen. Bei den Jungen siegt auf dem gleichen Platz Paul Höfer vom GC St. Leon-Rot (AK 18). Die Jungen der AK 14 und 16 spielen auf dem Platz des GC Mannheim-Viernheim. Hier siegen in der AK 14 Oscar Walter vom Licher GC und in der AK 16 Leo Böhm vom GC Feldafing. Neue Deutsche Meisterin der AK 14 wird Lena Geier vom GR Bad Griesbach. In der AK 16 hat Sophie Bingel vom G&LC Berlin-Wannsee am Hohenhardter Hof die Nase vorn.

Oktober

Das europäische Ryder-Cup-Team feiert im Marco Simone Golf & Country Club nahe Rom einen weiteren Heimsieg und bleibt damit zu Hause seit 1997 ungeschlagen. Nachdem das Team von Kapitän Luke Donald (ENG) nach zwei Tagen bereits mit 10,5:5,5 Punkten führt, wird es in den Einzeln am Sonntag noch einmal spannend. Tommy Fleetwood (ENG) ist es vorbehalten, sein Team mit einem 3&1-Sieg über Rickie Fowler über die Zielllinie zu bringen.

Kapitän Luke Donald gewinnt mit Team Europa den Ryder Cup in Rom.
Kapitän Luke Donald gewinnt mit Team Europa den Ryder Cup in Rom. | © Ross Kinnaird/Getty Images


Das Damenteam aus dem GC St. Leon-Rot, Deutscher Mannschaftsmeister 2023, holt bei der European Ladies‘ Club Trophy, dem Europa Cup der nationalen Champions, die Bronzemedaille. Der Sieg im bulgarischen Pravets Golf Club geht wie im Vorjahr an die französischen Golferinnen des Racing Club de France (RCF) La Boulie vor den dänischen Meisterinnen des Smørum GC. Bei der Club Trophy der Herren in Portugal wird Team SLR Vierter.

Aline Krauter setzt die beeindruckende deutsche Serie in Indien fort und gewinnt mit der Womens Indian Open ihren ersten Titel auf der Ladies European Tour. Nach Runden von 69 und zweimal 68 Schlägen glänzt die 23-Jährige mit einer weiteren 68 (-4) am Sonntag, um das Siegerergebnis von 15 unter Par zu erreichen. Krauter: „Ich fühle mich großartig. Es ist schwer in Worte zu fassen und ich glaube, ich kann nicht ganz begreifen, was gerade passiert ist.“ Nach Olivia Cowan (2022) und Marcel Siem (2023) feiert im DLF Golf & Country Club nahe Neu-Delhi zum dritten Mal innerhalb der vergangenen zwölf Monate ein deutscher Golfstar einen Titelgewinn bei der indischen Meisterschaft.

In Schwarz und Rot zu Gold: Aline Krauter holt ihren ersten LET-Sieg in Indien.
In Schwarz und Rot zu Gold: Aline Krauter holt ihren ersten LET-Sieg in Indien. | © Tristan Jones/LET


Die Golfwelt trauert um Ivor Robson. Der Brite war Jahrzehnte lang die Stimme der Open Championship und der European Tour. Im Oktober stirbt er im Alter von 83 Jahren. Ryder Cup-Veteran und Major-Sieger Darren Clarke: „Der erste Abschlag wird nicht mehr derselbe sein. Ivor hatte immer ein nettes Wort für jeden, er war immer höflich und freundlich. Er ist ein ganz besonderer Mann. Wir werden Ivor sehr vermissen.“

November

Riesenerfolg für Freddy Schott bei der Final Stage der DP World Tour Qualifying School: Mit einem Eagle auf dem letzten Loch gewinnt der 22-Jährige den Sechs-Runden-Marathon im spanischen Infinitum Resort nahe Tarragona. Als bester von 33 Spielern – und als einer von drei Deutschen – sichert er sich damit erneut die Spielberechtigung für die DP World Tour 2024. Die anderen beiden: Nicolai von Dellingshausen und Jannik de Bruyn. Letzterer dank eines großartiges Finishs.

Freddy Schott gewinnt das Q-School-Finale in Spanien und behält seine DPWT-Karte.
Freddy Schott gewinnt das Q-School-Finale in Spanien und behält seine DPWT-Karte. | © Octavio Passos/Getty Images


Alexandra Försterling, Spielerin des National Team Germany, feiert in ihrer Rookie-Saison auf der Ladies European Tour ihren zweiten Sieg: Die 23-Jährige vom Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee sichert sich bei der Mallorca Ladies Open mit 69, 67 und nochmals 67 Schlägen souverän ihren zweiten Triumph – und ist begeistert: „Es fühlt sich unglaublich an. Es hat so viel Spaß gemacht, die letzte Runde zu spielen. Obwohl ich natürlich sehr aufgeregt war, konnte ich es trotzdem genießen.“

Rory McIlroy gewinnt zum fünften Mal das Race to Dubai und ist damit schon vor dem Saisonfinal-Event in Dubai punktbester Golfer auf der DP World Tour. Der Nordire ist damit nur noch einen Gesamtsieg hinter Seve Ballesteros, der auf sechs Triumphe in der Jahreswertung kommt. Rekordmann ist der Schotte Colin Montgomerie, der die Rangliste achtmal gewinnen konnte. Die DP World Tour Championship 2023, für die sich mit Yannik Paul und Marcel Siem zwei Deutsche qualifizieren, gewinnt der Däne Nicolai Hojgaard.

Rory McIlroy gewinnt zum fünften Mal das Race to Dubai.
Rory McIlroy gewinnt zum fünften Mal das Race to Dubai. | © Andrew Redington/Getty Images


Die virtuelle Golfliga von Tiger Woods und Rory McIlroy (TGL) sollte im Januar 2024 in Palm Beach Gardens starten. Daraus wird nichts, denn: Der Einsturz der Kuppel des SoFi Centers in Florida, wo das Spektakel geplant ist, sorgt für eine Verzögerung um ein Jahr. „Ein über Nacht aufgetretener Ausfall des temporären Stromsystems, das während der Bauphase verwendet wird, führte zu einer Luftentweichung und Beschädigung des luftgestützten Kuppelbereichs der Anlage", heißt es in einer Erklärung von TMRW Sports.

Dezember

Tiger Woods gibt nach mehreren Monaten Verletzungspause Anfang Dezember sein Tour-Comeback. Bei der Hero World Challenge auf den Bahamas steht der GOAT nicht nur als Gastgber, sondern auch als Teilnehmer im Fokus. Dabei gelingt ihm allerdings keine Runde unter 70 Schlägen, was Rang 18 im 20 Teilnehmer starken Feld zur Folge hat. Trotzdem ist Woods zufrieden: „Ich wünschte, ich hätte ein bisschen besser gespielt, aber es war dennoch eine tolle Erfahrung.“

Er sorgte im Dezember weltweit für die dicksten Schlagzeilen im Zirkus Golf: Jon Rahm, Masters-Champion 2023 und aktuell Nummer drei der Welt, kehrt der guten alten Golfwelt in Form der PGA Tour den Rücken und schließt sich der vom saudischen Staatsfonds gesponserten und noch jungen LIV-Serie an. „Ich bin stolz, zu LIV zu wechseln und Teil von etwas Neuem zu sein, was den Sport wachsen lässt. Ich habe keine Zweifel, dass es eine große Chance für mich und meine Familie ist und freue mich auf eine aufregende Zukunft“, so Rahm, der mit diesem Mega-Deal der bestbezahlte Sportler des Jahres wird und die Fußball-Stars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo überholt.

Mission erfüllt: Mit Polly Mack, Alexandra Försterling und Aline Krauter erspielen sich drei National-Team-Germany-Spielerinnen bei der Q-Series einen Status für die LPGA Tour 2024. 104 Spielerinnen treten auf der Final Stage in Mobile, Alabama, an und kämpfen über 108 Löcher um einen Platz in den Top 45. Das deutsche Trio ist dabei und löst die Tickets für die beste Damen-Liga der Welt.

Sehen wir 2024 vermehrt auf der LPGA Tour: Alexandra Försterling, Polly Mack und Aline Krauter.
Sehen wir 2024 vermehrt auf der LPGA Tour: Alexandra Försterling, Polly Mack und Aline Krauter. | © Getty Images / instagram.com


Auf die BMW International Open (BIO) 2024 dürfen sich Golffans gleich aus mehreren Gründen besonders freuen. Das renommierteste Profigolfturnier Deutschlands wird wieder einige Überraschungen im GC München Eichenried bereit halten – und ein besonderer Gast schaut vorbei, denn: Wie Bernhard Langer über seine Kanäle im Dezember 2023 verkündet, wird die BIO 2024 (4. bis 7. Juli) seine Abschiedsvorstellung von der DP World Tour sein. „Ich bin in Anhausen bei Augsburg aufgewachsen und habe in München dreieinhalb Jahre als Golflehrer gearbeitet, ehe ich Tour-Profi geworden bin. Umso schöner ist es, in meiner bayerischen Heimat noch einmal eine großartige Turnierwoche erleben zu können“, so Langer.