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Mickelson dementiert neue Wettgerüchte


12. August 2023 , Daniel Dillenburg


Machte jahrelang mit dem erfolgreichen Sportwetter Billy Walters Geschäfte: Phil Mickelson.
Machte jahrelang mit dem erfolgreichen Sportwetter Billy Walters Geschäfte: Phil Mickelson. | © golfsupport.nl/Joe Robbins/ism

Ein langjähriger Wettpartner von Phil Mickelson bringt in seinem neuen Buch brisante Details ans Tageslicht: Hat der Hall of Famer eine mittlere sechsstellige Summe auf den Ryder Cup gewettet, an dem er selbst teilnahm? Mickelson dementiert.

Dass sich Phil Mickelson gerne dem Glücksspiel widmet, ist hinlänglich bekannt. Seit Jahrzehnten gilt der mehrmalige Major-Sieger als der „Zocker“ auf der Tour. Dabei wettete er in erster Linie auf Sport-Events. Aus der Leidenschaft wurde irgendwann eine Sucht. In einer im vergangenen Jahr erschienenen Biografie sprach Mickelson offen über seine Probleme. Sein Glücksspiel hatte einen Punkt erreicht, an dem es leichtsinnig und peinlich gewesen sei. Entsprechend begab sich der inzwischen 53-Jährige in Therapie, um die Sucht in den Griff zu bekommen.

In einem Auszug aus seinem neuen Buch Gambler: Secrets from a Life of Risk (Geheimnisse aus einem Leben voller Risiken), bringt Billy Walters, ein renommierter Sportzocker und ehemaliger Freund von Mickelson, neue Details über das Ausmaß der Glückspieltätigkeiten des Hall of Famers ans Tageslicht – die aber offenbar mit Vorsicht zu genießen sind. Laut Walters habe Mickelson in den vergangenen drei Jahrzehnten schätzungsweise eine Milliarde Dollar gewettet. Zusammen waren die beiden zwischen 2010 und 2014 als Wettpartner aktiv.

Gefährliches Spiel

Die brisanteste Anschuldigung aus dem Auszug: Mickelson habe versucht, 400.000 Dollar auf den Sieg des Teams USA beim Ryder Cup 2012 zu wetten – ein Event, an dem er selbst teilnahm. Walters wiederum habe seinem Partner diese Idee ausreden wollen, da sie doch karrierebedrohend sei. Ob Mickelson die Wette anderweitig platziert habe, so heißt es im Buch, sei nicht klar. Abgesehen von den sportmoralischen Gründen, auf ein Event zu wetten, an dem man selbst teilnimmt, wäre diese Wette auch ein kostspieliges Unterfangen geworden. Immerhin gewann Team Europa den Ryder Cup 2012 – Wunder von Medinah - unter anderem dank des unvergesslichen Putts von Martin Kaymer.

Dass Mickelson durch seine Wettsucht ein Vermögen verlor, gab er längst zu. In der Biografie aus dem vergangenen Jahr namens Phil: The Rip-Roaring (and Unauthorised!) Biography of Golf's Most Colourful Superstar von Alan Shipnuck war von einem Verlustgeschäft in Höhe von etwa 40 Millionen US-Dollar die Rede. Walters spricht dagegen von 100 Millionen US-Dollar. Die Wahrheit kennt vermutlich nur Mickelson selbst. Die neuen Gerüchte rund um sein Glücksspielverhalten, allen voran, den Vorwurf, er habe auf den Ryder Cup 2012 gewettet, dementierte der Publikumsliebling umgehend.

Die Integrität des Spiels

Auf Twitter schrieb er: „Ich wette nie auf den Ryder Cup. Es ist zwar bekannt, dass ich immer gerne eine freundschaftliche Wette auf dem Golfplatz eingehe, aber ich würde niemals die Integrität des Spiels untergraben. Ich bin auch sehr offen mit meiner Spielsucht umgegangen. Ich habe früher meine Reue zum Ausdruck gebracht, Verantwortung übernommen, Hilfe in Anspruch genommen, mich voll und ganz einer Therapie unterzogen, die sich positiv auf mich ausgewirkt hat, und ich fühle mich gut, wo ich jetzt bin.“